üben

Es ist eine erfahrbare Tatsache, dass das gelebte Leben erst in einem Nachhinein gründlich reflektiert werden kann, denn man hat einfach mehr Überblick über Zusammenhänge, gefällte Entscheidungen und die daraus hervorgehenden Resultate. Man kann mit einem inzwischen geübten Blick das Übungsfeld begutachten, auf dem man die diversen Prüfungen abgelegt hat, die man als Mensch freiwillig oder unfreiwillig durchlaufen hat. Denn es ist doch ein einziges Übungsfeld, auf dem man von Anfang an lernen muss, wie das alles geht, was in der eigenen Vorstellung zum Menschsein gehört. Zuerst übt man mit den Eltern, die auch noch mitüben, denn nun haben sie das Kind, wer weiß schon, wie das geht. Wenn man das überlebt, wird es nicht einfacher. Alles ist immer neu, bis man merkt, dass einiges sich wiederholt. Darüber gibt es dann tausende von Büchern und Filme, die einem zeigen, wie andere aus diesen Verstrickungen und Blasen, in die sie sich renmanövriert haben, wieder herauskommen oder aber darin gefangen bleiben und scheitern. Vielleicht muss man mal mit etwas scheitern, damit man weiß, wie das ist, aber grundsätzlich muss man nur weiterüben, bis man die Idee des Seins umwandeln kann in die Erfahrung des Seins. Aber was bedeutet das, das Sein zu erfahren, oder ‚es‘ zu sein, damit der Schein wegfällt, also die Illusion über all das, was man gelernt zu haben glaubte, dabei hat man das alles nur geübt. Denn wenn man glaubt, etwas wiederhole sich, hat man nicht darauf geachtet, dass jedes Ei und jedes Ich und jedes Auge täglich etwas anderes ist, und nur ich muss darauf achten, dass es am Leben gehalten wird. Durch Lernbereitschaft, durch Üben wird es am Leben gehalten. Das gilt für das morgendliche Erwachen ebenso wie für das tiefe Gespräch. Man muss für gute Ergebnisse immer auch die Bedingungen kennen, deren Kenntnis (unter Umständen) ein gutes Ergebnis gewährleistet. Dann sammelt sich natürlich auch was an in der Fundgrube, und man hat Zugang zu Qualität und Vielseitigkeit. Gibt es die Meisterschaft im Menschsein? Ich denke schon. Früher (wann immer das war) war das hohe Alter dafür gedacht. Man traute den Alten noch Weisheit zu. Auch dafür gibt es Bedingungen. Im Schlaraffenland hängen die Früchte niedrig, und es entsteht der Eindruck, alles sei habbar. Aber der Preis ist sehr hoch. Verwirrt stolpern Schlaraffenländler durch das selbstkonstruierte Labyrinth gefälschter Versprechen. War nicht immer Krieg? Nein! Frieden war’s, und auf einmal zuende. Und ist es nicht gerade der/die Meister/in, die am meisten beim Üben beobachtet werden können?, denn ja!, es gibt ihn ja schon, den Satz, der das alles vorzüglich zusammenfasst: Übung macht den Meister.

Auch wenn man eine Wahlberechtigung hat in Hinblick auf die eigenen Gedanken, kommt man nicht umhin, das von außen Hereinfließende zu sortieren und gegebenenfalls zu reflektieren. Was uns zur Zeit von der Weltpolitik geboten wird, ist allerdings eine derart krasse Mischung aus Tragödie und Groteske, deren Betrachtung einen immer wieder zurückwirft auf sich selbst, was der durchaus positive Teil davon ist. Doch es klirren auch die Waffen um unsere noch friedlich gestimmten Ohren herum, während die Empörungen über den Umgang mit Volodymyr Selenskij brodeln. Die Tatsache, dass es in der Aufklärung vor allem um die Handhabung des eigenen Verstandes ging, geht anscheinend im Staub eines undurchschaubaren Irrsinns unter, und weg war er, der Anspruch auf das Verständliche. Ja, es gibt Gegenbewegung, und man kann immer einen Hoffnungsstrohhalm auf die Goldwaage legen, wie immer ohne Garantie. Das mit dem drohenden Krieg ist genau so wie mit dem Tod, man kann sich einfach nicht vorstellen, dass es einen trifft. Aber nicht nur wissen wir von unseren Eltern, wie dieses Betroffensein erfahren wurde und immer noch wird. Denn es gibt für keinen Krieg ein würdiges Ende, und die vielen in den Krieg hineingeworfenen Lebenden sprechen als Tote ihre eigene, unüberhörbare Sprache. Das Ganze nochmal? Nur weil ein paar machthungrige Haie ihr Zwergenwesen übersteigern wollen, denn es ist m.E. noch nicht wirklich geklärt, warum diese menschenverachtenden Vorgänge immer wieder als notwendig empfunden werden. Vielleicht ist es deshalb so erstaunlich und bewundernswert, dass es Selenskij gelungen ist, einen Großteil der Weltbevölkerung zu überzeugen, dass seine Einstellung und Handlungsfähigkeit während der letzten drei Jahre nachvollziehbar waren. Und so grübelt sich Europa durch die nächsten Schritte, und man kann zutiefst bedauern, in eine Situation geraten zu sein, wo ein ‚Nein! Wir wollen gar nicht mitmachen‘ obsolet werden kann. Was kann man Besseres tun als die Zeit zu nutzen für das, was einem wesentlich erscheint, denn wie gesagt und zuweilen auch gespürt: keine Garantie!

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Kannte dich nicht
Ich kannte dich nicht
Ich kannte dich einfach nicht
Wie konnte ich auch
Ich konnte es nicht
Ich kannte es nicht
Das Kennen von dir
O Mensch

Thema

Ein Gast kam eines Tages von irgendwoher bei uns an, und kaum hatte er die Wagentüre geöffnet, fragte er, was zur Zeit mein „Thema“ sei, was eine humorvolle Anekdote unseres Hauses wurde, also diese wie selbstverständliche Annahme, man hätte immer ein Thema parat. Hat man ja vielleicht auch, aber zuerst muss man sortieren und etwas nachdenken, was man überhaupt bei all der vielseitigen Denkerei als Thema definieren würde. Sobald man sich intensiv(er) mit etwas beschäftigt, wird es leicht zu einem Thema, das dann in Gespräche einfließt, die man damit entweder lenken oder einfach anstoßen oder dadurch sich frei entwickeln lassen kann, es wird dann interessanter. Auf jeden Fall ist etwas, auf das das Augenmerk ausgiebig gerichtet ist, ein Thema. Es gibt auch unliebsame Themen wie ‚Elon Musk‘, aber auch mich hat der immerhin als Figur faszinierende Joker schon ziemlich beschäftigt, und das reicht schon und sagt aus, dass es immer ein herausgehobenes Interesse geben muss an einem Geschehen oder Vorfall, um ‚Thema‘ genannt zu werden. Die Themenbereiche finden meistens Anklang in Räumen, wo mit einem bestimmten Interesse gerechnet werden kann und schließen immer andere aus, die das nicht als Teil ihrer Lebensgestaltung betrachten. Bei öffentlichen politschen Themen wie Wahlen brodelt die Welle des Interesses kurz hoch und zieht sich dann wieder, entweder enttäuscht oder zufrieden oder abwartend zurück, und andere Themen werden vorrangig. Es gibt auch gedankliche Zusammenstöße von Themen, die auf erstaunliche Weise entstehen. Neulich gestalteten wir im Haus einen Abend, an dem eine Erzählkünstlerin dem Freundeskreis die Geschichte des ‚Golem‘ (Buch von Gustav Meyrinck) erzählte. Diese Figur des ‚Golem‘ geisterte eine Weile bei uns herum und wurde zum anregenden Thema. Dieser Golem wird durch Buchstabenmystik gebildet und kann (u.a.) Aufträge ausführen. Er ist seinem Gestalter untergeordnet und hat keinen freien Willen. Nun passt das hervorragend zu Elon Musk, aber was sehe ich da beim Öffnen meines smarten phones? Die Royal Society hat 1.300 Unterschriften gesammelt, um Elon Musk aus dem illustren Kreis auszuschließen wegen allen möglichen Turbulenzen gegen die Arbeit der Wissenschaft, das alles unter Golem.de (IT news for profis). Na ja, das wird jetzt keinen vom Hocker hauen, denn wir basteln und brüten ja unsere eigenen Themen aus und müssen vor allem in dieser Zeit immer mal wieder nachschauen, ob das, was uns beschäftigt, auch angemessene Worte findet, und andrerseits: ob wir auch noch zuweilen in der Gegend herumsitzen und von mir aus themenlos in die reichhaltige Leere des Kosmos starren, um dann wie automatisch zu uns zurückzukehren, der einzige Ort, der einem radikal zur Verfügung steht, und in dem sich Wahr-Nehmung ermöglichen lässt. Die Ausbreitung der Themen in der Welt befähigt uns, Chaos und Ordnung in eigenem Maß zu harmonisieren, ich meine spielerisch, damit aus dem ganz eigenen Thema keine überflüssige Blase wird.

Ja hallo! Einen schönen guten Morgen! Die neue Weltordnung ist da! Oder verspätet sie sich doch, oder gibt es sie am Ende gar nicht, weil immer neue Weltordnung ist, die man dann nicht mehr neu nennen kann, eher stetige Verwandlung im Fluss der 10 000 Dinge. Immerhin kann man sich, selbst als Staubkorn am Wimpernschlag der Zeit, selbst platzieren, oder man lässt das automatische Platziertsein durch Geburt einfach weiterlaufen auf der Basis der legalen Papiere, oder merkt rechtzeitig, dass der Wimpernschlag eben doch Wirkung hat und woanders einen Tsunami auslösen kann. Jedenfalls donnert der Gong durch die Schlaraffenlandindustrie, und selbst der Papst mischt sich ein und mahnt den amerikanischen Vizepräsidenten ob seiner gewissenlosen Fehlinterpretationen, was dem vermutlich was ausmachen könnte, denn er ist zum Katholizismus konvertiert, was ihn nicht sympatischer macht. Überhaupt schwanken die Sympatien gewaltig hin und her, und die Diplomatie wird in ihre Höchstform gezwungen. Wie redet man mit Menschen, die jedes Maß menschlicher Grundvereinbarungen verloren haben. In finsteren Zeiten ist es ratsam, den Tod nicht zu fürchten, damit man die Freiheit bzw. die Verantwortung für die Freiheit des Wortes nicht verliert und im Notfall den Giftbecher trinken muss. Mit Elan natürlich, so, wie es uns Sokrates vorgemacht hat, der mit der Eleganz seiner Geste alle Vollstrecker durch menschliche Größe besiegt hat. Der wunderbare japanische Weisheitssatz ‚Es gibt Wichtigeres als das Leben‘ könnte hier eingefügt werden, zu dessen Verstehen man keinen Intellekt braucht, denn der kann das direkt Ergreifende gar nicht leisten. Also in diesem Sinne alles Unsinnes ertastet die geistige Hand das Sinnenthaftete und navigiert inmitten der dadurch entstandenen Erfrischung auf das Rätselhafte als Ursprung alles Daseienden zu.

Der Samstag eignet sich vortrefflich für Empörungen, wenn man sich dieser Art von Verdampfung noch bedienen will, wohl wissend, dass vieles verpufft und verpafft an dem nicht wirklich Haltbaren, ein Ventil aber auch brauchbar sein kann. Egal, wo wir leben, so ist das mittendrin, und so bekommen wir auch in Dosierungen mit, was auf der Welt als Atmosphäre gemeinsam kreirt wird, und auf die wir uns in gewissem Maße einstellen müssen. Auf jeden Fall kann man heute früh davon ausgehen, dass es, ganz abgesehen von der Unruhe der Samstagseinkäufe und der familiären Turbulenzen, in den Gehirnen brodelt, seit der für A….kriecherei hochbegabte J.D.Vance auf der Münchener Sicherheitskonferenz glaubte bemerken zu müssen, es gäbe hier bei uns keine Redefreiheit undsoweiter. Man muss sich einfach mal fragen, wie das überhaupt möglich ist, dass diese Typen überzeugt scheinen, sich überall einmischen zu können, ach, schon versagt mir der Atem. Warum? Weil die kollektive Atemlosigkeit genau Trumps Plan befolgt, nämlich soviel Chaos zu schaffen wie möglich, bis keine/r mehr durchblickt, und schon ist es soweit. Klar ist und bleibt, dass hier gefährlich dumme Menschen es sich in den unnützen Kopf gesetzt haben, die Welt, die ganze Welt, schon mit ein bisschen Aufteilen mit den Gleichgesinnten, aber doch haben wollen die ganze Herrschaft über uns alle, wo sich vor Empörung meine Sprache verheddert durch überforderte Synapsen. Nun ist uns individuell und im erweiterten Freundeskreis sonnenklar, dass wir nicht habbar sind und bewahre, dass wir von den diktatorisch geneigten Strohköpfen kontrolliert werden, aber selbst das kühle Hirn weiß nicht, wie das alles weitergeht. Aber genau dieses Zugeständnis des Nichtwissens kann hier die notwendige Chance bieten, denn wir werden durch die amerikanische Show ins ‚Here and Now‘ geworfen, wodurch Leben und Treiben an Lebendigkeit gewinnt. Vielleicht gelingt es Europa doch, sich souverän gegen den Wahnsinn zu stemmen und die Werte zu schätzen, für die es geachtet wird, und die es für eine brauchbare Realität hält. Ein Krachen und Ächzen im politischen Gebälk. Und bei allem diplomatischen Purzelbaum ist wohl klar geworden, dear J.D.Vance und du anderes, unqualifiziertes Ekel, Pete Hegseth, go home and deal with your own f…ing problems, and face your demented Führer, Und möge es den schaltenden und waltenden Kräften gelingen, ein Gleichgewicht herzustellen, also uns allen möge es gelingen.

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verlaufen

Wenn das ‚Auserwählten‘- oder ‚Ich bin was ganz Besonderes‘-Syndrom krasse Formen annimmt wie bei Elon Musk (z.B.), kann es zum Nachdenken anregen. Wenn das meist heimliche ‚Möchtegern‘ nicht so aktiv wäre, wäre die Sache einfacher. Denn ja, jeder Mensch ist ja dadurch, dass er einzigartig ist, schon was Besonderes, aber eben aus dieser Existenz-Position heraus wie alle Anderen. In der gewünschten Auslese geht es ja um Abgrenzung, und sie beherrscht überall den Raum auf ganz natürliche bis ganz künstliche Weise. Überall, wo Zugehörigkeit gelingt, gibt es automatisch Ausgrenzung, die allerdings nicht aktiv ausgedrückt werden muss. Es ist nicht sichtbar draußen, ob jemand den Meistergürtel in der Karatewelt erworben hat, sich in der BDSM community angenommen fühlt, oder was für eine eigene Welt er oder sie sich unabhängig von Anderen gestalten wollen. Durch die radikale Durchtätowierung der Menschenhaut ist das sonst eher Verborgene in die Sichtbarkeit gerückt, und nun weiß man etwas mehr über die Vielfalt der menschlichen Erscheinung, sehr darauf bestrebt, dem flüchtigen Lebensverlauf eine persönliche Note aufzusetzen, damit es einem zumindest vorkommt wie ein Spur. Und natürlich kann man auch die uralte Anregung ‚Erkenne dich selbst‘ infrage stellen, es zwingt einem niemand ein Zugeständnis ab. Allerdings zeigen uns gelebte Beispiele, dass gerade die Meisterschaft über das eigene Handeln und Denken und dem daraus resultierenden Sein nicht nur zu größerer Gelassenheit führt, sondern den Vorteil hat, dass die Suche nach der Besonderheit… sich ergibt?, oder sich im Sande verläuft?

Das ‚einfache‘ Leben gibt es bei genauerem Hinblick nirgendwo mehr, denn die Bedingungen dafür sind nicht mehr gegeben. Ich kann mir vorstellen, dass viele Bauern und viele Handwerker sich liebend gerne in eine andere Zeit beamen würden, wo sie ihre Arbeit noch souverän nach eigenem Maß verrichten konnten bzw. könnten, wenn es diesen Habgiertrieb im Menschen nicht gäbe, der gerne mit ‚Fortschritt bezeichnet wird. Bis die Nebenwirkungen eintreten, die sich zu unheilbaren Krankheiten entwickeln. Und da alle mitgemacht haben, ist es letzten Endes keiner gewesen. Das hat man auch in den Gesichtszügen der Naziverbrecher auf der Anklagebank lesen können, nämlich dass sie sich keiner Schuld bewusst waren, sie fühlten sich als Opfer. Und ja, unsere Freunde hier und im Ausland leben alle noch in ihren Oasen, aber wann und weshalb kann eine Oase zu einer Blase werden? Und ja, es gibt sie, diese hilfreiche Einstellung oder Vorstellung eines Welttheaters, auf dessen Bühne sich die Variationen der menschlichen Tragödie/Komödie hemmungslos abspielen, aber zuweilen machen die Szenen einen doch sprachlos, und dann taucht die Frage auf: was tun. W a s beitragen. Was ist hier außer dem Kreuz auf dem Wahlzettel sinnvoll und angebracht. Wir sind ja selbst schon Teil der Sklavenbande, denn wie war das noch gleich mit den Hineinbohrungen in die inneren Gedärme der Höhlen auf der Jagd nach seltenen Erden, was Trump gerne ‚Drill, baby, drill‘ nennt, eben das gnadenlose Ausbeuten der Erde, so, als hätte sie kein Recht auf Eigenleben und kann nur werden gesehen als einen Ort, aus dem man was herausholen kann, zum Beispiel für unsere Smartphones. Und da man sich selbst schon als naiv empfindet, wenn man sowas sagt, wird es da weder Pause noch Umkehr geben. Noch kann man in aller Freiheit das menschliche Leben lieben und respektieren, auch wenn die eigenen Herzenswünsche nicht so leicht überspringen wie ein Bazillus. Immerhin können wir uns nicht beklagen über einen Mangel an Aufklärung. Der Rest ist nicht so einfach, aber machbar.

simple living, high thinking

Den Satz aus der Überschrift habe ich zuerst in Hindi gehört, und d a s sehr viele Male. Als ich damals in dem Pilgerstädtchen eintraf, hatte ich den Eindruck, dass alle noch wussten, was ‚einfach leben, hoch denken‘ bedeutet, es schien jedenfalls vielen als erstrebenswert. Wandernde Mönche kamen vorbei an den Häusern, manchmal kümmerte man sich um sie, wohl wissend, dass sie mit anderen Dingen beschäftigt waren, oder zumindest sein sollten. Mit der Zeit nahm das alles gleichzeitig ab, weil alle Lebensbereiche trotzdem eng verbunden waren. Die Familien kümmerten sich zwar nach wie vor um Kinder und Eltern und Onkels und Tanten undsoweiter, die ‚Sadhus‘ um sich selbst innerhalb der großen Einsamkeit, dem Lehrzimmer der Selbsterkenntnis. Doch in beiden Übungsfeldern kamen dabei immer weniger Menschen hervor, die in der Lage sind, mit ihrem Leben vertrauensvoll und glaubwürdig umzugehen. Doch einiges davon habe ich selbst noch gesehen und erlebt, wenn auch im Staub seiner letzten Atemzüge. Immerhin wussten sie schon, dass finstre Zeiten kommen würden, es stand in den Schriften. So, wie es bei uns auch in den Schriften steht. Man sieht die in pechschwarzes Etwas gekleideten Reiter auf hohen Rossen ihre halb menschlichen, halb maschinellen Körper durch die mit Plastiktüten gefüllten Wüsten traben, zwanghaft angetrieben von der Gier, der Erde alles zu entziehen, was sie liebenswürdig und lebensfähig macht. Vertan?, das ‚Simple living, high thinking‘?, so verständlich in seiner radiklalen Konsequenz. Oder braucht das Hochdenken vielleicht noch das Tiefdenken dazu, runter mit der Laterne also und mal nachschauen im Dämmerlicht der menschlichen Entwicklung, wie es eigentlich der Quelle geht. Und vielleicht gerade w e i l das menschliche Leid so unüberhörbar wird und der Missbrauch so ’normal‘, regt sich was in der kollektiven Psyche im Hinblick auf die Welt und ihren momentanen Zustand. Und wenn man sich einmal umschaut, was noch an Gutem alles da ist, gelingt es vielleicht doch, sich auch ohne Gott vor dem Wunder des Existierenden zu verbeugen. Muss ja keiner zuschauen.

Wir schauten dann doch beim TV-Duell zu und ich war erstaunt darüber, wie souverän sich der Bundeskanzler ausnahm neben dem alleskönnerseinwollenden Schreihals Merz. Sollte man einen unsympatischen Menschen an die Spitze der Regierung lassen? Überflüssige Frage, und wenn Merz schon findet, dass der Kanzler in einer anderen Welt lebt, wie kämen ihm (Merz) wohl einige Lifestyles vor, von denen er keine Ahnung hat, denn wo auch immer Merz auftaucht ist Merz, und man schaut nicht gern hin. ( Muss ich jetzt ‚ich‘ sagen). Aber vieles läuft zur Zeit auf Schienen, die sich jedem noch so günstigen Einfluss entziehen, und dann ist es doch das Volk, das wählt. Man kann froh sein, dass man Freunde aus anderen Ländern hat, die es geschafft haben, die Staatsbürgerschaft zu ergattern mit ihrem guten Deutsch und den beruflichen und menschlichen Qualitäten. Was für ein Glück, dass es Gehirne gibt, die entscheidungsfähig sind in solch schwerwiegenden Berufen, und hilfreich, wenn es nicht nur der Machthunger ist, der die Spitzenreiter antreibt. Günstig, wenn an der Macht keine persönlichen Gelüste kleben, denn die kommen ja meistens dazu, wenn das nach Bedeutung lechzende Ich merkt, dass da was funktioniert, und Achtung! Achtung! Gefahr!, denn w e r im Umkreis soll Kenntnis nehmen davon, wenn in einem anderen Innen etwas entgleist. Aber so schlimm wie bei Trump ist es bei Merz auf jeden Fall (noch) nicht. Dieses Land (Deutschland) ist nicht nur durch die Hölle gegangen, sondern seine Bewohner:innen haben die Hölle erschaffen, und obwohl ich nicht für übertriebene Erinnerungskultur bin, soll Elon Musk den Mund halten, was wegen der Amphetamine und dem Koks, das er reinzieht, gar keine Chance hat. Da zur Zeit niemand auch nur die geringste Ahnung haben kann, wie das alles weitergeht, so ist doch sonnenklar, dass es die Irren und Gaukler sind, die gerade ihren Auftritt haben. Kranke Körper in zerfetzten Hermelinmänteln und schiefsitzenden Pappkronen krallen sich an verstaubten Möbeln fest, und ein Teil (zum Glück nur ein Teil!) des Volkes jubelt dem nackten Herrscher zu und bestaunt trotz des hohen Preises seine nicht existierende Größe. Ich darf nicht vergessen: auch Frauen sitzen am Spieltisch, wo der Einsatz hoch ist und das Gendern unbeliebt.

verordnetes Chaos

Wir können uns ja ein Leben, das nicht auf demokratischen Werten beruht, gar nicht mehr vorstellen. Zu meinem Erstaunen waren auch alle Inder, mit denen ich in Kontakt kam in den vielen Jahren meines Aufenthaltes dort, von ihrer demokratischen Regierung ganz und gar überzeugt, obwohl das zuweilen schwer zu fassen war. Kamen uns Westlern einige ihrer Einrichtungen doch ziemlich wie das Gegenteil von demokratisch vor, was ledigkich heißt, dass man immer wieder darüber nachdenken kann, was man selbst darunter versteht. Narendra Modi (z.B.) ist in den Augen der Bürger:innen ein vorzüglicher Papa, in anderer Wahrnehmung aber ist er ein tyrannischer Diktator, dem es ums reine Blut der Auserwählten geht. Er kann mit seinen Begierden auf offener Bühne spielen, denn die meisten Followers kennen diese geheimen Triebe von sich selbst. Das Ganze sieht anders aus als das, was gerade in Amerika passiert, aber da wird ein ähnlich perfides Playbook umgesetzt, das aussieht wie Chaos, aber insgeheim von eiskalten Strukturen gelenkt wird. Und teilweise ist der immense Schaden schon im Rollen, denn es wird klar und muss gründlich verstanden werden, dass dieses Spiel um Weltherrschaft geht. Das braucht genug Geld, das braucht Bösewichte, die mühelos Drecksarbeiten machen oder in Auftrag geben können, das braucht die vielen Kriechlinge, von denen ein Erwachen zum tödlichen Ernst der Lage nicht zu erwarten ist, und das muss alles schnellstens umgesetzt werden, damit kein Gegenwind mehr möglich ist. Es ist sonnenklar, dass jetzt die andere Seite handeln muss, denn auch das muss sich erst noch klären, eben wer die andere Seite darstellt, die gebraucht wird, um dem drohenden Wahnsinn Einhalt zu gebieten. Was diese lebensbedrohende Situation mit mir macht? Ich weiß es noch nicht. Ein Satz von Krishnamurti kam mir in den Sinn, deren Botschaft er als sein Geheimnis deklarierte, und zwar ‚I don’t mind, what happens‘. Klar, kluger Kopf, geht auch. Warum sollte man nicht in den Korridoren der dunklen Aufklärung weiterhin sich selbst sein können.

Würde ich mich eines Tages bewegt fühlen, bzw. fühle mich bereits bewegt, eine ganz persönliche Dankesrede an den kreativen Verlauf meines Lebes zu halten, so empfinde ich mich dabei als einen Glückskeks, also ein gewisses Gebäck mit einem Zettel drinnen, auf dem was Hilfreiches steht, das sich immer wieder aufs Neue bewährt hat wie zum Beispiel ‚Erkenne dich selbst‘ oder ‚Alles in Maßen‘, woran man sehen kann, dass die brauchbaren Anregungen immer schon vorhanden waren. Allerdings liegt hinter uns Deutschen auch ein Krieg, der in seinem finsteren Ausmaß kaum zu überschreiten ist, was wiederum eine lange Zeit des ‚Friedens‘ hervorgebracht hat, die jede/r so ziemlich nach Belieben nutzen konnte oder auch nicht. Und nun liegt wieder so ein schwarzer Dunstkreis über dem Weltendrama, sodass die Politik kaum mehr zu trennen ist von der Meditationspraxis, denn alles ist voneinander abhängig und bedingt sich gegenseitig. Ja, Glück gehabt, dass ich bis jetzt keinen Krieg erleiden musste, auch wenn es bei der Wahrnehmung der Leidenden nicht hilft. Und froh, dass kein anderer Mensch Kontrolle über mich ausübt und dieses Land, in dem ich immerhin einen gültigen Pass besitze und sagen kann, was ich möchte, keinen Diktator an der Spitze zu fürchten habe, auch wenn es schlimm genug ist, dass es Bestrebungen in diese Richtung gibt. Und ich freue mich darüber, dass anscheinend in Amerika endlich die Polit-Blase mit einem Angeklagten an der Spitze geplatzt ist, denn, wie sagt man doch an so einem drastischen Punkt: ‚the shit hit the fence‘, was dann zu einem Kipppunkt führt, wo man zumindest eine spontane Änderung des Scripes erwarten darf. Gibt es ein Script, und wer ist verantwortlich. Einzig das Leid, das durch Ignoranz und Dummheit entsteht, versagt es einem, das Ganze nicht nur grotesk und lächerlich zu finden. Und wie war das nochmal mit der Aufklärung. Und wer klärt wen wo wie und wodurch auf?

Die machthungrigen Herren
und der Trommelschlag ihrer
vergifteten Männlichkeit
belasten die Erde mit ihrem
Gewicht. Erschwert wird die
Anwendung des Wissen, nach
bestem Gewissen zu handeln
in Freiheit, entsprechend den
Werten und Ihren
Gesetzmäßigkeiten.
Von innen heraus
wächst und bereichert die
überzeugende Geste, und
das ist absolute Wirklichkeit
und offenbart den Sinn, der
sich so leicht verliert in
männlichem Getriebe. Das
andere Wir, auch beteiligt,
sitzt an den Fenstern wie
damals und starrt hinaus
auf das Schlachtfeld, wo
Samen und Wünsche
vergehn. Aus dieser Asche
wiederum erhebt sich das
Geheimnis der belebenden
Kraft, definiert als das Ich,
das Beziehung zu sich selbst
erschafft.

stupid

Heute musste ein Bild her von den beiden für meine ganz eigene persönlich/unpersönliche Weltgeschichte. Es gibt sicherlich eine Menge Bücher über das in allen Gesellschaften mehr oder minder krass grassierende Phänomen der Dummheit, und es ist gesund, es gegebenenfalls an sich selbst wahrzunehmen und vor allem als solches zu erkennen, damit Heilung davon ermöglicht wird. Das Dumme ist ja, wenn ein Mensch gar nicht merkt, dass das, was er oder sie tut, ziemlich dumm ist. Der Jugend wird ein gewisses Maß an Dummheit zugestanden, wie soll man sonst wissen, was es ist. An ‚gestandenen Männern‘ wie Elon Musk und Donald Trump ist es beängstigend. Dummheit einerseits definiert als Handlungen, die anderen Schaden zufügen, also die Handelnden nicht wissen, was sie tun, und außerdem gar kein Bewusstsein über ihre eigene Dummheit haben, das zeigt sich als außerordentlich schwierig zu händeln. Nun wird Elon Musk zum Beispiel als Genie gehandelt, kann der dann auch gleichzeitig dumm sein? Wohl schon, denn die Gier, möglichst viele Menschen unter die Zuchtknute zu bringen, ist dumm. Das sind gigantische Triebe, denen etwas entgegen gesetzt werden muss, und das wird auch kommen. Denn wenn man das sogenannte Volk für zu dumm erklärt, wird es sich melden. Ja, sagte der Sprecher, Donald Trump war immer schon dumm, das haben wir doch schon beim ersten Durchgang gesehen, es ist nur jetzt viel schlimmer. Der Gazastreifen als ‚Riviera des Nahen Ostens‘?!!! Zwei brandgefährliche Magier sitzen zusammen in einer Dunkelzelle und schmieden die düstersten der niedrigen Pläne gegen das Wohl der Lebenden. Mit den vorsorglich entlassenen Sträflingen haben sie sich eine Armee gebastelt, die zum Beispiel bei Demonstrationen Unheil stiften kann. Aber es wird kommen, der Widerstand ist bereits im Gange. Es wäre doch gelacht, wenn der Mensch aus Erfahrung nicht lernen könnte. Vor allem aber, wenn Widerstand angesagt und angebracht ist.

Allein diese paar Worte ‚Die Banalität des Bösen‘ von Hannah Arendt haben der reflektierenden Weltbevölkerung ein Geschenk gemacht, denn es hebt einen über eine der Hemmschwellen hinweg, die sich zuweilen bilden oder etablieren, wenn man etwas (noch) nicht in seiner ganzen Reichweite erfassen kann. Es brauchte offensichtlich ihren geschulten Geist, um das Böse in direkten Zusammenhang zu bringen mit seiner umgesetzten Wirklichkeit, wie wir es gerade auch in Amerika beobachten können. Das patriarchale Verhalten hat sich abgrundtief in die Bewusstseinsadern eingebohrt und agiert von diesem Ort der Verblendung aus, als wäre das automatisch die Norm des Jedermann. Nun gibt es diese Norm zum Glück nicht, aber jeder Mann und jede Frau muss sich selbst aus den Nebelschwaden herausholen, um gewisse Erkenntnisse auch zulassen zu können. Konflikte bringen immer Bewegung in die Synapsen, wobei das Resultat des Durchdachten immer ein Geheimnis bleibt, bis es sich offenbart. Werden die Wähler:innen tatsächlich für Friedrich Merz stimmen, und wird Donald Trump Amerika in das Diktatorenknie zwingen können, wir wissen es nicht. Dass das Böse und das Banale seinem Geist entspricht, das ist bereits sichtbar, und schon bei seiner ersten Runde war es sichtbar. Aber auch wir, die Zeugen und Zeuginnen, sind eine Runde weiter. Next level. Hallo, da wollen sich ein paar Hirngespinstler die ganze Welt aufteilen. Gut, dass es verborgene Orte gibt, die tiefere Kontemplationen ermöglichen. Auch hier wird gerungen um Resultate, und es endet die Garantie. Aber die Zeichen sind gut, denn wenn er oder sie tut, was er oder sie k a n n, dann unterstützt ja gerade d a s die Ordnung, ich meine jetzt das bereits existierende Gleichgewicht.

Was die dezeitige globale politische Wirrniss angeht, so birgt sie in ihrem äußeren Sturmgehabe dennoch neue Möglichkeiten der Handhabung. Erst wenn es ernst wird und ein Druck entsteht, der die eigene Sicherheit in Gefahr bringt, fangen viele Menschen an, ernsthaft und konzentrierter über die Ereignisse im Kontakt mit sich selbst nachzudenken. Ebenso fällt auf, dass die Schlagzeilen der renommierten Zeitungen auf einmal Überschriften hinwerfen, die ansonsten von philosophisch oder spirituell geneigten Menschen gebunkert sind, eben die uralten Fragen, die zu jeder Zeit die Menschheit betroffen haben, wo es um das Gelingen des Lebens geht. Und ob es dafür Bedingungen gibt, die unumgänglich sind wie das Maß, das ich in jeder Hinsicht finden muss, um ein bestimmtes Wohlgefühl mit mir und anderen Menschen erzeugen zu können. Und was Freiheit einem ganz persönlich bedeutet, und was ermöglicht es uns, aus den Projektionen auf sie als illusionäre Traumwelt auszubrechen und wir ihr ermöglichen Raum einzunehmen. Wo die Achtung hernehmen für ihr Angebot, das jenseits existiert von Selbstverständlichkeit. Und frei von Habgier und Machtgelüsten, und diese Ermüdung wegen der angebotenen Halbwahrheiten, die wir alle ok finden. Um also mehr Klarheit zu erlangen über das, was mir wesentlich erscheint, geschärft und geschliffen an düsteren Zeiten, da drängt uns der Weltenmoloch, der ständig und unerbittlich seine Opfer fordert, drängt uns also zu präziseren Unterscheidungen, sodass ich befähigt werde durch eigenen Anspruch (an mich selbst), das Maß zu finden, das meiner Erfahrung und der Erforschung des Menschseins gemäß dem Wesen der Erdlinge entspricht. Interessant, dass es immer im Einfachen kulminiert und sein Bestes zeigt. Nun wäre der Moment, darüber zu kontemplieren, was man unter ‚einfach‘ versteht.

Weg

Strom Der Kunst

Für den logischen Verstand,
der umgehend und schnell
ans Ziel gelangen will, ist das
Labyrinth eine Zumutung.
Ein entscheidendes Geheimnis
des Labyrinthes besteht darin,
den ‚krummen Weg‘ als den
Weg überhaupt zu erkennen
und ihn zu Ende zu gehen.










Potzblitz, Donner und Wolkenbruch, wenn das nicht interessante Zeiten sind, in denen wir leben – aber halt!, war nicht gerade d a s ein von einem Irgendwer ausgesprochener Fluch? Der Fluch des ach so Interessanten als die Verkörperung des idealen Ablenkungsmanövers. Ablenkung vom inneren Wohnort, einziger Ort, an dem Kontakt mit mir selbst stattfinden kann. Dieser Kontakt färbt gleichzeitig die Vebindungen mit anderen, die wir oft genug unbedacht zu Zielscheiben unserer Befindlichkeiten machen. Wenn man sich die Zeit nimmt, die es braucht, um das eigene Innere kennenzulernen, wird es einfacher und ausgeglichener, sich mit den äußeren Bewegungen zu beschäftigen. Die Welten sind ja nicht wirklich getrennt, was meist erst auffällt, wenn radikale politische Trennungen und Neigung zum Zwiespalt am Werk sind. Angela Merkel schaltet sich ein – wow! Michel Friedmann tritt aus der Partei aus – wow! Es beunruhigt uns alle, dass dunkelste Zeiten sich bahnbrechen könnten, und wir wussten wieder einmal alle alles, und konnten uns nicht vorstellen, dass etwas wiederkehrt, was aus der Sicht der meisten Menschen niemals wiederkehren darf. Und kehrt doch wieder. Weiße Haut ist auch in Amerika wieder heiß erwünscht, weiße Haut vor allem bei Herren. In Indien wiederum wird der ‚Hindutva‘-Traum in Gang gesetzt. Die Haut kann braun sein, aber auch nicht zu dunkel, und vor allem soll sie nicht muselmanisch sein. Weg mit euch, geht doch nach Dingsbums, wo ihr herkommt. Nun gibt es natürlich auch uns Weltbürger:innen, die ebenfalls in gedanklichen Zwickmühlen stecken, denn ja, der Gesang des Muezzin ist bereichernd, aber nicht der Männerfrust, der in Geist und Körper mit hierhergebracht wird und das Unüberschaubare dann zu psychischen Störungen führt, deren Umsetzungen kein Mitgefühl mehr erlauben. So schätze ich sehr in dieser wilden Zeit, mich nicht nur im Auge des Sturmes zu plazieren, sondern zuweilen selbst Auge zu sein, das die menschlichen Ungeheuerlichkeiten im Weltgetriebe wohl wahrnimmt, aber keine Bereitschaft zeigt, sich von ihnen verschlingen zu lassen. Jedes Leben ermöglicht eine Klarheit darüber, wo die Reise hingeht und bewusst hingehen soll. Jede/r Einzelne von uns muss sich entscheiden, eben was unser ganz persönlicher Beitrag sein kann zu diesem lebendigen Strom, den wir Gschichte nennen.

atme

Und weiter dreht sich das Karussell, die Spieldose wird repariert, und eine Menge Menschen fahren jauchzend in die Talfahrt hinein, auch hier natürlich ungewisser Ausgang. Nun hat Friedrich, der Voranstürmende, doch zur falschen Zeit einen gravierenden Fehler gemacht. Obwohl, das muss man ihm zugestehen, er ’nur‘ sagte, na gut, wenn d i e auch mitmachen, ist doch mir egal. War aber nicht egal, denn schnell stand eine Ratte am Mauseloch und wollte sich hineindrängen zur derzeit noch mächtigeren Käseschnitte, beziehungsweise wollte der AlernativefürDeutschlandmann gleich aus dem Gewirr ein neues Tor basteln, bis sich dann gar Angela Merkel, die von politischem Angriff weitgehend Befreite, den Friedrich angriff, obwohl sie ja angeblich an der ganzen Migrantenflut schuld sein soll. Will man den Dschungel durchkreuzen, muss man zumindest vetraut sein mit seinen Gesetzmäßigkeiten. Will man, durch dunkle Triebe gesteuert, allerdings Autokrat werden, muss man den Dschungel in ein Kartenhaus verwandeln, das man für einen Palast hält. Es ist interessant zu beobachten, dass diese Herren, über die diejenigen in ihrer Nähe keinen kritischen Laut verlauten lassen dürfen, ohne gefeuert zu werden, alle in Palästen wohnen und dort zu Unüberprüfbaren werden. Neulich saß ich in einem Wartezimmer und sah auf einem Bildschirm an der Wand das Wort ‚Atme‘, und ich dachte ja, gar nicht übel in seiner Einfachheit. Wenn man so rumsitzt, kann man das also direkt erfahren, wie die Gewohnheit sich durch bewusste Aufmarksamkeit sofort in was Bemerkenswertes verwandelt und Teilnahme wird auf dem hochgeschätzten Übungsfeld (des Atmens). Das schaltet sofort viel Unnötiges und Überflüssiges aus und schont so das ganze Nervensystem. Wir dürfen uns nicht verrückt machen lassen, damit wir das auf uns Zukommende angemessen bewältigen können. Es zwingt uns ja weder jemand, uns über alles Mögliche eine Meinung zu bilden, noch ist es untersagt, d a s gründlich und dem eigenen Wesen entsprechend zu tun.

Eines Tages hörte ich eine
Stimme aus dem Lautsprecher
sagen: Freunde, machen wir
uns doch nichts vor. Der Fächer
der Illusionen hat sich weit
geöffnet. Wie können wir aus
diesem Zustand des Gebanntseins
herauskommen. Wir haben doch
alles, wissen genug, um die
Medizin zu kennen. Da brauchen
wir sie doch nur anzuwenden.
Eisiges Schweigen. Eine Frau
sagt: überall geben sich zur Zeit
Tausende und Abertausende auf
dem Altar der Verleugnung hin.
Das geistige Blut versickert in
dem bedeutungslosen Irrsinn,
dem Name und Sinn auferlegt
wird. In den Laboratorien arbeiten
die Angestellten rund um die Uhr.

müssen müssen

Beim Hinhören ins digitale Draußen habe ich vernommen, dass wir, also hier als deutsches Wir, unbedingt darauf achten müssen, konkurrenzfähig zu bleiben und vor allem weiterhin zu werden. Da oben im All müssen mehr Satelliten herumhängen von uns, und das alte Waffenzeug muss erneuert werden und neues dazugekauft, damit wir uns schützen können – vor wem und was nochmal bitte? Ach ja, vor den nimmersatten Gelüsten der Dämonenlords, die ihre Followers sichtbar in die verfügbaren Abgründe treiben. Zuweilen ist es hilfreich, das kindliche Auge einzuschalten, um das Ausmaß der gängigen Absurditäten überhaupt wahrnehmen zu können. Ein Startup aus China lässt die Börsen krachen; die schräge, aber unmissverständliche Geste eines Autisten geht insofern nach hinten los, dass durch Handlungen Kräfte mobilisiert werden, mit denen man rechnen muss. Es muss also vieles gemusst werden, was ‚eigentlich‘ gar nicht gemusst werden möchte. Der Zwiespalt an sich zwingt im besten Fall zu guten Entscheidungen, aber wenn das Dunkle und das Helle nicht mehr unterscheidbar sind, dann…was dann. Eine Variante könnte sein, dass dann Dämmerung ist und der Muezzin seinen Gesang erhebt. Man könnte lauschen, also mehr dem Inneren zugeneigt sein, da nur von dort aus Klärung geschehen kann. Wahr ist und bleibt, dass wir zwar einzeln, aber nicht getrennt sind. Und obwohl es in Momenten so aussehen könnte, als wären wir gemeinsam im globalen Ghetto gefangen, so können wir doch in letzter Konsequenz nur auf uns selbst achten, damit wir dem Schädlichen nicht auch noch zuspielen.

Selbst wenn man morgens zwecks Schnellinformation die neu hereingekommenen Zeilen überfliegt, kann einem schwindelig werden, und es kann niemanden wundern, dass geistige Überforderung eine zunehmend beunruhigende Krankheit werden wird, beziehungsweise bereits ist. Neulich habe ich in einer Gesprächsrunde Harald Welzer darauf hinweisen hören, dass neben den undendlich komplexen Themen, die seit der digitalen Revolution auf uns zuströmen, die meisten Menschen außerdem ja noch immer ihre ganz persönlichen Alltagsaufgaben zu bewältigen haben, was dazu führt, dass jede/r zwar das Gefühl hat, einigermaßen mithalten und mitreden zu können, aber herzlich wenig Zeit bleibt für die Überprüfung, ob das, was ich zu wissen glaube, sich auch tatsächlich umsetzt, und vor allem: wie. Mir kommt es erforderlich vor, dass ich erst einmal meine eigenen Themen oder Werte verstehen und nennen kann, um auf diesem Weg zu den gesellschaftlichen und politischen Themen zu kommen. Ich persönlich mag die Bedeutung dessen, was ‚am Herzen liegt‘, damit ich mich nicht verwirren lasse von der ungeheuren Masse der zu bedenkenden Dinge. Die Nennung meiner eigenen Wertvorstellungen führt auf jeden Fall nicht nur heraus aus der häuslichen Blase, wie es jedes ernsthaft durchdachte Thema tut, sondern ich erschaffe mir dadurch einen gewissen Anker im ozeanischen Weltgefüge, der es mir erleichtert, Anwesenheit zu erlangen, indem ich mit meinem Wesen in Verbindung stehe. Nein, es ist nicht automatisch verbunden, den diese Vorstellung ist ein herumgeisternder Irrtum, der zwangsweise in einen Mangel an Einschätzung führt. Auch Künste bleiben nicht einfach da, auch wenn sie mal gut ausgeführt wurden. Aber ohne ständige Neubetrachtung erlahmt alles Kreative und gleitet, oft kaum wahrgenommen, vom Lebendigen ins Leblose. Das ist zum Beispiel auch, wenn wir uns fragen, wie es sein kann, dass manche Gehirne gewisse ungeheuerlichen Dinge schmieden, ohne sich direkt für die katastrophalen Wirkungen solcher Ausgeburten verantwortlich zu fühlen. So hilft erst einmal das tiefere Hineinschauen, um dann beim Hinausschauen die Zusammenhänge besser erfassen zu können.

Zeitvertreib

So langsam (aber sicher) bahnen sich ein paar gute Dinge den gehbaren Pfad durch die ganzen politischen und menschlichen Ungeheuerlichkeiten hindurch, und es bleibt natürlich zu sehen, wie die jetzige Menschheit, also wir alle, die direkte Konfrontation mit dem vollkommen Ungewissen bewältigt. Auf einmal atmet das kollektive Unterbewusstsein in die persönlichen Kammern hinein, denn wir sind betroffen. Man weiß, dass es unzulässig ist, dem langsamen Verwelken des Erschaffenen tatenlos zuzusehen. Und so schaut man sich um auf dem Dampfer, auf dem man durch eigene Entscheidungen gelandet ist, und reflektiert das eigene Maß und die Richtung, in der es sich weiterbilden will. Bewegung findet ja vorrangig im Inneren statt und muss nicht unbedingt im nordischen Walken praktiziert werden. Es kommt (u.a.) auf die Anlagen an. Nach langer Zeit kam mir mal wieder das schöne Wort ‚Sophrosyne‘ in den Sinn, denn auch für Worte gibt es Zeiten, in denen sie sich in Erinnerun rufen. Hallo, hier bin ich zu Diensten, denn ich bin Besonnenheit in einer Formel und wirke zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Wenn man sich zu viel Aufregung hereinholt, kann die geistige Belastung leicht zu einer milden Form des Verrücktsein führen, also zum völligen Mangel an Durchblick. Auch den muss man nicht unbedingt haben, aber sich selbst schon, im Blick. Und hier treffen wir auf das prächtige Angebot des inneren Dialogs. Was antworte ich wohl, wenn ich mich was Interessantes frage. So erholt man sich ein wenig von der bedrohlichen Anwesenheit des Schattens und kann Kraft schöpfen für die nächste Herausforderung.

Es waren wohl zwei politische Aktionsgruppen, die diese ungeheure Projektion auf das Teslawerk projeziert haben, und wenn man es ‚richtig‘ vesteht, kann es im besten Fall eine radikale politische Aussage sein, aber eine ‚politische Schönheit‘ würde ich es jetzt nicht nennen. Zurecht fürchtet man sich vor der menschlichen Dummheit, aber es gibt Zeiten wie diese, wo der Begriff ‚Dummheit‘ vielleicht genauer definiert werden muss. Auf jeden Fall ist es einerseits beunruhigend zu sehen, wie der Gambler Musk seine Spielchen an der Grenze des Unverantwortlichen entlangtanzen lässt, damit die beabsichtigte Verwirrung eintreten möge, die weitere Ebenen der Games-Sucht öffnen kann. Andrerseits ist es interessant, dass gerade dieses Powerspiel mit schlechten Karten sofortigen Widerstand erfährt, und ich bin froh, dass mein Algorithmus mir vor allem die Beiträge von Menschen ermöglicht, die die Weltlage unter Trump mit der nötigen Nüchternheit reflektieren und sich persönlich bemühen um das, was hier nun zu machen oder zu lassen ist. Es wird auf beiden Seiten Kräfte aktivieren, und schon jetzt zeichnet sich das Kampffeld ab, auf dem diese Schlacht geschlagen werden wird, und wo von Gewinnern und Verlierern erst einmal keine Rede mehr sein kann, denn schon jetzt geistert sie herum, die gefürchtete Sprachlosigkeit. Es geht ja gar nicht mehr darum, ob der Nazi-Gruß so gemeint war oder nicht, denn schon ist er Symbol für die gläubigen Nazi-Grüßer in aller Welt, die einen Irrwisch wie sich selbst brauchen, um dem misslungenen Leben den Saft abzudrehen. Allerdings muss man zugeben, dass es bei den Followern gerade kraftvoller zugeht als auf der anderen Seite, wo sich ein zurückhaltenderes ‚Wir‘ bewegt. Denn tatsächlich müssen wir tief nachdenken, allein und gemeinsam, und Schritt für Schritt das Vorgesetzte überprüfen und bedenken. Und auch dankbar sein dafür, dass die große dunkle Welle auch Helligkeit in sich trägt, an der wir entlangnavigieren können, und unter gewissen Umständen vielleicht sogar am besten auf der Druckwelle surfen.

Es wühlt durch alle Ebenen
hindurch, stürmt, blitzt und
donnert, entwurzelt kühn
und wettert aufgebracht.
Ein Teil von mir. Der andere
lächelt in der Totenstille, ist
unbewegt und heiter. Mächtig
durch Wunschlosigkeit und
geborgen im Kern des Wesens:
ICH – DU.

`’Ja, ich denke nach über das, was geschehen ist. Not ist heute hereingebrochen, Feindschaft wird auch morgen herrschen, aber alle Welt schweigt darüber. Das ganze Land ist in großer Verwirrung…’sagte damals im alten Ägypten ein Priester von Heliopolis. Er meinte sein Land, wobei man heute sagen kann: die ganze Welt ist in großer Verwirrung. Ein charakterliches Scheusal hat den Thron bestiegen und klar gemacht, dass die Welt und wir uns verändern werden, und zwar durch die Umsetzung der Pläne eines zutiefst kranken Gehirns, der weitere kranke Gehirne um sich schart, die es gewohnt sind, sich um jeden Preis kaufen zu lassen. Auch als Priester:in kann man nicht einfach wegschauen und so tun, als ginge einen das alles nichts an. Vieles geht einen auch tatsächlich nichts an, außer etwas rüttelt so auffallend am Menschenverstand, dass man nachschauen muss, ob man selbst noch alle Tassen im Schrank hat. Und wenn die Laster vorbeirauschen, kann es im Geschirrschrank ganz schön klirren. Also es sieht doch erst einmal ganz danach aus, als hätte dieser eine Mann gerade die Welt im Griff. Gut, da sitzt noch der Putin-Typus am Tisch und kichert ins Fäustchen. Es hat geklappt, die Angel hat den großen Fisch erwischt und der kann nun beizeiten verspeist und für eigene Interessen genutzt und verdaut werden. Und gerade weil diese Wolke über dem Planeten lagert, kommt es jetzt auf die Einzelnen an, hier wie dort. Da ist etwas zu bewältigen und zu klären: nämlich wie wir es selbst sehen, damit wir stabil genug sind und es auch bleiben, um dem wilden, unheilvollen Sturm zu widerstehen. Und vielleicht platzt auch nur eine Blase und die Irrlichter haben sich verrechnet. Leider hat sich der schlichte Satz ‚Stell‘ dir vor, es gibt Krieg, und keiner geht hin‘ nie umgsetzt. Immerhin ist es aufgefallen, dass zwei Frauen nicht hingegangen sind: Michelle Obama und die Frau von Mike Pence, den die heute aus dem Gefängnis Befreiten vor Kurzem hängen wollten. Also auf zur Arbeit, für die man geeignet ist. Die neuen Aufgaben warten schon, immer gut dosiert mit den Regeln des Spiels. Und seinen Freiräumen.
Es war erwartungsgemäß (eine Erwartung an mich!) nicht schwer, bei den Übertragungen der ‚Inauguration‘ nicht dabei zu sein, aber es war auch klar, dass es kein wirkliches Entrinnen gab. Genau um 18 Uhr fiel mein Blick auf ein Zifferblatt und ich dachte, im Gleichklang mit dem inneren Gong: ’so, jetzt isser drin. Eine Unmenge von Begnadigungen wurden losgelassen, der Wahnsinn höchstpersönlich wurde gerettet. Bei John Stewart, dem amerikanischen Comedian, fand ich genug Bild und Info um zu wissen, dass hinter jedem Scherz der Tod lauert. Er lauert ja erst einmal nur, wie nun auch ein Großteil der Welt lauert, instinktiv bewusst über die Gefahr der Lage, die in einem großräumigen Gelände von Raubtieren körperlich spürbar ist. Wer will schon öffentlich vernichtet werden. Wie brisant die politische Lage wirklich ist, zeigt sich z.B. in einem gefrorenen Bild, auf dem Elon Musk kindlich tanzend den Arm zum Hitlergruß hebt. Die morschen Türen im Underground sind aufgegangen, der Urheber vielleicht ein Windstoß aus dem All. Vieles dort Verborgene kriecht hervor und beginnt mit der Arbeit der Materie-bzw. Geist und Kulturzersetzung. Aber auch das ist natürlich nur ein Phantasieprodukt, oder ein winziger crack im Illusionsgebäude. Aber klar!, da kommt auch Licht rein, da gibt’s noch Musik und Bücher und Freunde und gute Gespräche und Malen und Schreiben und Denken undsoweiter, wir sind ja dadurch ‚reich‘ und klagen gar nicht über unser Schicksal, an dem wir selbst beteiligt waren. Und ja!, trotzdem ist es jetzt da, das unheimliche ES, das immer noch auf ein Ich verweist, für das ich ganz persönlich Verantwortung trage.

20. Januar 25

Ankunft des Unwägbaren
Ich bin tatsächlich hocherfreut, an diesem schicksalsgeschwängerten Tag doch noch einen erfrischenden Gedanken denken zu können, was war es doch gleich. Ja, die andere Seite gibt’s ja auch noch, fassen wir das jetzt einmal großzügig auf. Also diejenigen, die heute nicht mit leuchtenden Augen auf die Krönung der männlichen Impertinenz starren werden, oder dann vermutlich doch starren, denn das alles kitzelt irgendwie kleine, zwergenhafte Impulse aus einem hervor, dann empfindet man doch lieber ein gewisses Mitgefühl mit den ‚Gescheiterten‘, die nur durch einen Schock geweckt werden konnten durch diesen Reality-Check. Andrerseits denkt man, die relative Ohnmacht erwägend, na gut, dann schauen wir mal, was da so kommt, denn es ist oft anders, als man denkt. Also ob sich jetzt die weißhäutigen IT-Nerds mit den Weltumklammerern die planetarischen Bezirke aufteilen, oder ob eine im geheimen hochtrainierte Amazonentruppe dem patriarchalen Röcheln noch einen Gnadenhieb verpasst, wir wissen es nicht. Was ich von mir weiß, das ist an diesem Punkt der Geschichte einfach zu erzählen. Denn wir segeln gemeinsam ins Ungewisse, und ein gutes Navigieren ist durchaus empfehlenswert.

wer

Es gibt diese unsterblichen Geschichten, die wir Menschen auf der Basis
unserer Erfahrungen zusammendichten und in immer anderen Kostümen
zur Schau stellen und dann, jenseits von Glaube oder Kultur, strömt einem
zum Beispiel eines schönen Tages diese Story entgegen mit dem Gedanken:
aha, mal wieder Tanz um das Goldene Kalb. Jemand muss gefunden werden,
der freiwillig das goldene Kalb spielt.
Es kann ja auch sein, dass sich das, was wie ein politisches Irrenahaus wirkt, in Wirklichkeit als eine energetische Ausgleichung dient, an der gewisse stille Revolutionen beteilt sind, die Wert darauf liegen, möglichst unbeachtet ihre Kräfte zu entfalten. Ja, es gibt das Darknet, aber es gibt auch andere Netzwerke, die sich mit den komlexen Vorgängen innerhalb und außerhalb des Menschen befassen und zu ergründen suchen, was den Einzelnen antreibt und wieso und weshalb und warum er oder sie zum Beispiel zu ungeheuren Trugschlüssen neigt, die die ganze Welt in Nebelschwaden hüllt. Aber man muss zugeben, dass man es auch als ein gemeinsames Zusammenspiel sehen kann, wo halt jeder die Rolle spielt, die er als das eigene Script erkannt hat. Oder es erhebt sich ab und zu ein kollektiver Wille zum Bewusstsein, dass etwas ganz Bestimmtes sich unter keinen Umständen noch einmal wiederholen darf, so, als könnte man niemals aus der Erfahrung lernen. Nicht genug gelernt, dass Kriege Körper und Geist verstümmeln und vernichten, dass Missbrauch eine Quelle hat im gestörten Miteinander, und überall ein Undsoweiter, das einem den frischen Atem raubt. Immer so? Oder wie lange schon so. Oder muss es einfach so sein, wie es ist, und nur ich muss schauen, wer hier sitzt und in das glitzernde Eis starrt.

Es wird also allerorts viel nachgedacht, vielleicht sogar etwas gründlicher als sonst, weil unübersehbar und unüberhörbar die Tatsache erfahrbar gemacht wird, dass wir alle auf e i n e r Welt leben, und wenn hier eine Wimper zuckt, dort ein Sturm sich zusammenbraut. Nun stellen wir fest (beim Durchblättern der Palmblätter), dass soeben eine neue Phase der Weltpolitik eingeläutet worden ist und noch mehr läuten wird, und man muss gestehen, dass es ein bisschen wirkt wie ein Schmierentheater, in dem auf einmal jeder Blödsinn erlaubt ist, und als würden sich um diese fragwürdigen Figuren auf einmal alle Hoffnungen ranken, oder jegliche Gier sich gegenseitig ermuntern, und die Wünsche würden endlich vom Vater erfüllt, oder man selbst endlich jemand sein in den Augen des Vaters. Was diese korrupten Jungs anstellen werden, weiß niemand. Aber vielleicht hat Kairos höchstpersönlich einen Auftritt mit den ausgeklügeltsten, die menschliche Vorstellungskraft sprengenden Varianten des Seins, das Menschenmögliche übersteigend. Gibt es das? Ist es überhauot angebracht, dem Menschen alles Gelingende und Schöpferische zuzutrauen, und wer oder was wäre hier der entscheidende Faktor, ohne einen Gott zitieren zu müssen. Die Aufklärung wird vermutlich von den meisten Menschen nicht als Sahnehäubchen der direkten Praxis erfahren, sondern wie geht das überhaupt, die ganze Verantwortung für das eigene Denken zu übernehmen. Und selbst wenn es einen Gott gäbe, wäre der nicht auch hochzufrieden mit dieser befreienden Mühe?

beschäftigt

Sehr beschäftigt. Schreiben
Gurgeln Sitzen Bügeln Gehen
Sehen Sterben Leben Schöpfen
Denken Trinken Essen Grüßen
Wissen Ändern Raten Aufrecht
halten Achtung geben Informieren
Lernen Lehren Schneiden Kleben
Malen Lesen Waschen Reden Baden
Nähen Lieben Üben Lächeln Ruhen
Kaufen Fühlen Geben Kochen Sein.
Auch allein.

Es passiert immer mal wieder, dass jemand oder man selbst sagt, dass das, was auf der Erde gerade zu unseren Lebzeiten läuft, zwar in einer anderen Form und mit anderen Kostümen, aber dennoch in anderen Zeiten schon ähnlich abgelaufen ist. Man scheut sich, die schlimmsten einem bekannten Szenarien ins Auge zu fassen, wenn eine historische Variante einem undenkbar vorkommt. Aber wenn sie schon einmal gedacht wurde, dann gibt es sie bereits, und es braucht offensichtlich nur die geeigneten Voraussetzungen, um bestimmte Ideen wieder aus ihrer Ecke herauszulocken. Wenn sich solche Zeichen mehren, ist es günstig, selbst und günstigerweise mit anderen darüber nachzudenken, wie etwa ein Schreckensgebilde zu handhaben ist, von dem man natürlich noch gar nicht weiß, wie und wo und ob es sich überhaupt ausbreiten wird. Das zwingt zur Nüchternheit, die stets willkommen ist und ein wunderbares Heilmittel gegen geistige Vernebelung. Allerdings ist geistige Vernebelung auch sehr beliebt und ermöglicht es den jeweils selbsternannten Supermännern, ihre persönliche Machtgier am kindlich gestimmten Volk auszuleben, oder an den Followers der sogenannten Influencer, oder in den Ashrams. Denn irgendein Gedankentum muss ja geliefert werden, so absurd dieses auch sein mag. Und so wird es immer schwerer oder gänzlich unmöglich, durchzublicken und man kann nur noch sich selbst fragen: um was geht’s eigentlich. Offensichtlich ist die Frage deshalb an mich selbst gerichtet, weil ich nur ahnen kann, worum es anderen geht, und wenn sie es nicht mitteilen, muss und kann ich es gar nicht wissen. Denn nun sitzt man irgendwo in der Welt auf einem Stuhl und merkt, dass die Beantwortung der Frage, auch im Angesicht der politischen Situation, gar nicht so leicht ist. Wie kann man sich (z.B.) im ‚Trotzdem‘ so einrichten, dass man einerseits ganz bei sich ist (was immer das heißt), und andrerseits den Blick auf das Ganze nicht verliert, also als Weltbürgerin die politische Situation einschätzen kann im Rahmen durchreflektierter Gedankengänge. Es gibt gerade sehr viel berechtigte Sorge, aber das ist zweifellos auch eine Gelegenheit, die tieferen Lagen der Gedanken aufzufrischen und zur Anwendung und Umsetzung zu bringen. Schön, wenn der Humor nicht gelangweilt abzwitschert, wo man ihn doch liebt für seine entspannende Wirkung. Und das Wort trägt schon die Liebe in sich undsoweiter …