Das Photo habe ich gerade gemacht; es zeigt eine Seite meines Notizbuches, etwas von meinem Lieblingsstift, ohne den ich ungern, sehr ungern schreibe.Wie man sieht, wird er bereits von einem Band zusammengehalten, was nur die Stabilität fördert; ansonsten dürfen Andere nicht mit ihm schreiben, damit sie nicht zu Schaden kommen, denn wenn was damit passiert, kann man meine eher ungünstig gelagerten „Kali“-Aspekte an mir beobachten. Ein persönlicher Blog-Eintrag also heute, vielleicht auch ein bisschen zur Geschichte meines Blogs, der jetzt genau einen Monat alt ist. Ich hatte schon einmal eine Blog-Adresse installieren lassen, wurde aber sehr schnell blockiert, da der kreative Fluss, in dem man sich gerne bewegt mit dem eigenen Wesen, nicht zustande kam. Das war diesmal anders. So gab es bereits die „Yoganauten“-Adresse, denn ich war Teil einer Performance-Gruppe mit drei weiteren Künstlerinnen, wir waren bekannt und unsere Kunst geschätzt als „Yoganauten“, da unsere Ausrichtung war, lebende Bilder zu finden für innere Zustände, sahen es aber auch als eine Art Labor, in dem innere Vorgänge erforscht und die Erkenntnisse sichtbar gemacht werden konnten. Das Wort „Yoganauten“ war meine Wortfindung, und es schien ein sehr geglücktes Wort, da wir auch jahrelang gemeinsam durch meditative Räume navigiert sind und es wesentlich fanden, unser Leben von diesem inneren Raum und seinen Gesetzmäßigkeiten aus in Verbindung mit der Welt zu bringen…ja, genau…in den Ausdruck bringen, „in die Sprache bringen – in die Welt bringen“ (Sloterdijk) Wir haben in diesen Jahren gute, lebendige Bilder in die Welt gebracht, sind ausgezeichnet worden, haben dann nach einer Performance für Amnesty International („antastbar“) empfunden, dass es Zeit ist für Anderes. Das Wort „Yoganauten“ ist nun zu mir zurückgekehrt, und ich fühle mich in der Yoganautik als poetische Navigatorin ganz wohl. Obwohl ich davon überzeugt bin, dass das extrem Männliche das extrem Weibliche ist, fehlt mir doch immer wieder mal die ganz und gar authentische weibliche Stimme, denn wir hören immer noch nicht genug den Ton, vielleicht auch die Vielfalt der Stimmen weiblicher Kraft, ihren Humor, ihre Weisheit, ihre Eigenheit. Dazu will ich gerne meinen Beitrag leisten.
Es ist nun genau einen Monat her, dass ich dieses Fenster nach „draußen“ geöffnet habe, gehe sehr sachte damit um, schaue, wie ich es gestalten möchte, lechze nicht nach schneller Verbreitung, höre auf Feedbacks von Freunden, die mir wichtig sind. Zu meinem Erstaunen werden meine Texte ab und zu mal als „abstrakt“ empfunden, wobei das schwierige Wort für mich durchaus positiv ist, aber weder die Bedeutung „fremdartig“ oder „schwer verständlich“ hat, sondern eher eine Ebene anzeigt wie die abstrakte Kunst es vorstellt, ua als eine Tür in das Dahinter, wo sich Substanz und Essenz in einer bestimmten Form zeigen können….
Im Moment ist es so, dass ich entschieden habe, meine Texte für sich sprechen zu lassen. Sie kommen aus verschiedenen Zeiten, manchmal auch vom Jetzt, und wenn ich eine Wahl treffe am Morgen, ist es konzentriert, aber auch „leichtfüßig“ und mich erfreut es, manche der Texte wieder zu finden oder ihnen neu zu begegnen. Was die „Anderen“ im sogenannten Draußen betrifft, so denke ich, dass alle, die die Adresse haben, ab und zu gerne mal reinschauen können, vielleicht findet sich ja das Eine oder das Andere, das anspricht oder eine Resonanz erzeugt…..
Es ist Sommerzeit und die Ferien beginnen…..auch ich werde den täglichen Beitrag etwas anders gestalten, mal sehen…..vielleicht werde ich meine etwas humorvollere Seite mal zum Zug kommen lassen, bei der auch die Not und der latent unbesiegbare Wunsch, verstanden zu werden, etwas aufgelockert werden können.
Was das gestrige Fußballspiel betrifft, so nehme ich durchaus Teil an der nationalen Kollektivdepression….(ausgerechnet Schweinsteiger!!!!!!), aber gut…..die Unausweichlichkeit des Schicksals im zeitlosen Helden-Epos….das muss auch immer wieder mal geleistet werden, und Jogi Loew wie so oft mit gutem Beispiel voran!
Ich wünsche allerseits einen guten und ungestörten Aufenthalt in den Freiräumen!
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