Natürlich sind ‚wir‘, ein großzügig gedachtes Wir, froh, dass wir so viel Zeit und verhältnismäßige Freiheit hatten, unsere Existenzen zu gestalten ohne übermächtige politische Eingriffe in das persönliche Tun. Wir wissen auch, dass wir das zum großen Teil dem Abgrund verdanken, der hinter uns liegt. Doch leider liegt er schon wieder vor uns, und reichlich verstört erwachen wir aus der Schlaraffenlandpause. Verstören kann zum Beispiel der Blick auf die Ukraine, wo wir das überlegt Böse bei der Umsetzung sehen, und die Weltmacht bei ihrem Scheitern. Der Möchtegern-Zar kann nicht mehr zurück von seiner Posse, und der schwafelnde Dummkopf in Amerika ist auch kein Hindernis. Hinter denen allerdings agieren ja noch weitere Gehirne, Peter Thiel zum Beispiel, der die Menschheit ausgerottet sehen will, um den neuen Menschen zu basteln nach seinem (deutschstämmigen) Ebenbild (weißhäutige K.I.- Gottheiten). Putin und Thiel usw. sehen Trump als Marionette, und umgekehrt. Ach, man könnte minutenlang auf der unteren Ebene der Zirzussprache über diese narzisstisch verdunkelten Geschöpfe herziehen, aber will man? Mit riesigem Aufwand taumelt das Großreich in die selbst dafür ausgehobene Grube, die ist auch schon ziemlich alt und düsterer, als der Tag es denken möchte. Als ich mit 16 Jahren das erste Mal nach Amerika kam, mussten Schwarze und Weiße noch getrennt sitzen, diese Trennung gibt es auch heute noch. Und klar darf man fragen, wie dumm das Spiel denn noch werden muss oder kann, und es kann durchaus noch mehr im Unvorstellbaren landen, keine Garantie. Aber es ist auch eine frei aus sich herausschöpfende Universität, deren Vorlesungen man kostenfrei besuchen kann. Es kommt drauf an, wer oder wie oder wo man mit sich sein möchte. Noch ist Zeit. Noch ist Raum. Und was ist das Dritte?, habe ich mich gefragt. Freiheit? Oder vielleicht das, was sie, die Damaligen, gemeint haben mit dem Begriff der ‚fünften Veda‘, dem offenen Geheimnis, dem Leben selbst, dem unerschöpflichen Raunen des zeitlosen Seins vielleicht? Oder ist es das Grün der Gurke oder die gute Tasse Kaffee?
Von den vielen Möglichkeiten, die Welt zu sehen, wähle ich heute mal (wieder) eine. Sie begann sich zu bilden, als gestern ein Freund in Sydney am Ende unseres Gesprächs meinte, er bliebe auf jeden Fall beim ‚Mysterium‘ des Ganzen, the mystery of it all. Ich weiß zwar nicht genau, wie er das schwierige Wort präzisiert hätte, aber gegen den Satz habe ich nichts einzuwenden , natürlich im Sinne, wie ich selbst ihn verstehe. Mir ist klar geworden, dass es auf dieser Erde nie jemanden geben wird, der das Geheimnis unserer Existenz auf diesem Raumschiff inmitten unzählbarer Galaxien undsoweiter, viel weiter, wird wirklich ergründen können. Es ist ja auch nicht alles auseinandernehmbar, sodass man hineingucken kann und dadurch vieles wissen. Aber es bleibt doch ’nur‘ Wissen, das ‚Nur‘ hier am Ende allen Wissens gedacht. Da also, wo es nichts mehr hilft oder aussagt, sondern lediglich bedingte Anwesenheit ist. Aber natürlich ist es gerade dadurch so mysteriös, denn es verschleiert sich ständig als Unfassbares, obwohl es nur ist, was es ist. Da es gleichzeitig geistig und körperlich dahinströmt, entweicht es auch ständig seinen eigenen Manifestationen, die natürlich in ihrer irren Vielfalt als überwältigend erfahren werden. Die erzeugten Götter dienen dann als Gesetzesgeber. Und das Geheimnis des Hierseins klärt sich ja im Verlauf des Lebens nicht auf, nein. Wenn man Glück hat, wird man wachsamer, oder kann eine gewisse Leidenschaft für das Spiel entwickeln. Aber selbst wenn ich weiß, wer ich bin (was immer das heißen mag) (und alles in Maßen), heißt es nicht, dass das Rätsel gelöst ist. Immerhin kann es erlebt werden, oder es ist das Lebendige höchstpersönlich.
Vor einigen Jahren hatte ich die Gelegenheit, in Delhi über eine im Buddhismus verankerte Freundin eine Einladung zu einem Besuch beim Dalai Lama zu bekommen. Es war ein ‚kleiner‘ Kreis von ungefähr 200 Menschen. Alle waren voller Erwartung und hochgestimmt, und dann kam er auch herein, der Dalai Lama. Soweit ich mich erinnere, sprach er Hindi und Englisch, es war nicht so leicht, die Worte zu verstehen. Was aber spürbar war, war eine hohe Dosis an Liebe, die er auslöste, man hätte sich gar nicht entziehen können. Wenn es jemandem in so einem hohen Amt gelingt, authentisch zu sein und zu bleiben, dann hat man das Gefühl, einen ‚wahren‘ Menschen zu treffen, also einen, der selbst durch alles hindurch ist und dem es gelungen ist, trotzdem, also trotz allen schweren Prüfungen, die man hier auf dem Planeten durchwandern muss, seine Liebe, sprich: das Mitgefühl den Wesen gegenüber nicht zu verlieren. Was sollte er auch sonst tun. Er ist als Kind durch ein Ritual ausgewählt worden, und abgesehen von der chinesischen Regierung und ihren fanatischen Followers hat er viele Anderen auf der Erde nicht enttäuscht. Ein Mensch, der Zuflucht anbieten kann für so viele Bedürftige und Wissenshungrige. Ein weiser Mann und einfacher Mensch, heute 90 Jahre alt. 90 lange, würdig gelebte Jahre. Mit Dank und tiefer Hochachtung in Richtung Dharamsala.
Man vergisst leicht, dass wir ständig durchs All bewegt werden, unaufhörlich zieht alles dahin auf seinen eigenen Bahnen. Wir sind und werden bewegt. Da muss kein Lord an der Schaltzentrale sitzen, das ist schon Mysterium genug. Irgendwann ist Schluss mit dem Wissenkönnen, und es ist ja genau an den dunklen Rändern der Geschichten, dass Götter auftauchen aus dem hilfeanbietenden Bilderbuch, und Zwerge und Hexen und Engel, alle unter einen Hut gebracht durch die Vorstellungskraft. Die will erzählen und halten, und tatsächlich muss man selbst in diesem Strömen anhalten und einhalten, um den ganz eigenen Zeitraum des Aufenthaltes erfahren zu können. Um was es geht. Was man hier macht. Was man sucht, und was man findet in diesem phantastischen Zirkus, diesem Labyrinth, diesem übermächtigen Gewebe des Nichts. Nicht im düsteren Sinne, dieses Nichts, nein, sondern die atemberaubende Freiheit der dargereichten Leinwand an sich, bereit für den Auftritt der Kunstfertigkeiten. Kein Druck, kein Zwang, keine Vorgaben. Nur man selbst mit dem Pinsel oder dem Stift oder Instrument sich den eigenen Pfad bahnend unter den Irrlichtern, dem Gesetz vertrauend, dass da, wo ein Eingang ist, auch ein Ausgang sein muss. Das ist das Gute an der Vergänglichkeit, dass auch der Spieltrieb ermüdet. Immerhin, man wird auch hinausbewegt, günstigerweise voller Wunder und Dankbarkeit, und zurück zu den maßlosen Sternenheeren.
Da, wo ich in Indien jahrelang gewohnt habe, war es üblich, das Irgendwas-Tun als ‚time pass‘ zu bezeichnen. So, als müsste man sie quasi nur gut absitzen, so gut man halt kann, denn dann geht es ja weiter, immer weiter, man muss nur klug durchkommen. Und da ist ja auch was Wahres dran, wenn es nicht übersetzt wird mit ‚Zeit vertreiben‘, ein Paradox, denn in einer inneren Leere wird ein Zeitvertreib gesucht, der genau d i e Zeit vertreibt, die man braucht, um den Zustand zu erleben. Aber was bedeutet es , einen Tag ‚gut‘ zu durchqueren. Das Navigieren könnte man es nennen, und aufpassen, ja, vor allem in der Praxis-Zeit, denn immer wieder gibt es Kreuzwege, wo man Entscheidungen treffen muss, und wann und an welchem Punkt der Welterfahrung ist es Zeit, den Blick nach innen zu richten. Es klingt immer so nach Altersweisheit, aber man kann nie früh genug damit anfangen, nach den Werten Ausschau zu halten, die einen anregen zum Selbstsein. Und sollte man das ‚Time-pass‘ zufriedenstellend umgesetzt haben, ein Gefühl also haben für die Freiheit der eigenen Gesellschaft, dem Alleinsein als Alleinsein in seiner besten Bedeutung, dann kommt das Genug! Und da fängt die selbst sich gestaltende Kunst der Zeitverbringung erst an. Man steht sich noch im Weg mit den Deutungen und den Meinungen und den Projektionen, das wird dann auch klar. Der Ablauf wird einfacher zu handhaben. Man ist ja in der Luxusfalle gelandet, da muss man die Zeit nicht vertreiben, da auch sie nur ist, was sie ist. Relativ.
Juli 3, 2025
Eine einzige Tomate kann Anstoß sein für die Ausbreitung einer Ideologie. Wie, du isst noch Tomate, ja weißt du, lieber Be-Influenzter, denn nicht, wie gefährlich das erforschtermaßen für deine Gelenke ist (?). Nachschlagen bei ‚Tomate‘, dann bei ‚Gelenke‘. Meine Güte, wer hätte d a s gedacht; in so vielen Ländern, sooo viel Tomatensorten, manche ernähren sich quasi von Tomaten. Jetzt kommt es darauf an, ob Geschäftstüchtigkeit oder Ehrgeiz oder Gesundheitswahn das Ganze befeuert, ein Logo, eine Tomatenspezialistengruppe mit Starchef, dem KingKong of Tomatoes, dem mächtigsten Rot der Welt. Vielleicht hätte ich Werbespotiflyerin werden sollen, aber gut, was will ich sagen. Wenn eine schlechte Idee, wie zum Beispiel der neue amerikanische Gesetzentwurf, eindeutig schädigende Wirkung auf sehr viele Menschen hat, und wenn das jede/r weiß, führt das automatisch zu inneren Konflikten. Stellt man sich gegen das Ideeenkonstrukt und seinen Architekten, ist man (wieder?) ein verlorenes Schaf, deswegen Augen zu und durch (obwohl genau dadurch verlorene Schafe entstehen). Oder man wird ermordet, weil man abgewichen ist vom erlaubten Wortschatz. Es muss furchtbar sein, Angst zu haben vor einem Vorgesetzten. Entweder man stellt sich der Angst, oder man kann immerhin auch gehen. Oder man verkauft den letzten Tropfen Selbstrespekt für ein paar Dollar und kann dafür dann mitlaufen. Nicht schön, wenn Menschsein am Boden liegt
Juli 2, 2025
Imperien kommen und gehen, mal schneller, mal langsamer, ein Auf und ein Ab, und nicht immer hat man Gelegenheit, so einen Kipp-Punkt in der Geschichte bezeugen zu können. Auch wenn der Herrscher, der Beherrscher dieser jeweiligen Sphäre, dem sogenannten Guten geneigt ist, verschwindet das Ganze wieder und hinterlässt zuweilen Spuren des unverwüstlichen geistigen Blutes. Nun sehen wir aber zur Zeit eine sehr grobe Version dieses Herrscherkultes, der viele gewichtige Fragen aufwirft über den Zusammenhang zwischen gegebenen planetarischen Bedingungen und diesen Räuberbanden, die sich über die Erde hermachen, als hätten sie das alleinige Recht auf das Erbe. Einer spielt sich auf, und es folgen genug, um einen vermeintlichen Sinn hineinbasteln zu können. Da wird auf einmal der kleine Donald, der schon alles Mögliche in den Sand gesetzt hat, zum Meister. Ja, Diktator, das wär‘ doch was. Alle Hautschattierungen deportieren, und was fällt ihm noch alles ein, dem cleveren Nero. Wenn er merkt, dass es klappt, geht es ja erst los mit der Phantasie. Das ist alles sehr schlimm, aber noch schlimmer ist…was ist denn noch schlimmer? Ok, Amerika, also welches Amerika?, versinkt im dumpfen Schlumpfen-Sumpf, aber auch nicht erst vorgestern, und alle wussten, was zu wissen war. Die Menschen gehen sogar auf die Straße, überall gehn sie auf die Straße, das ist besser als gar nichts, für sie selbst also. Das ist heldenhaft, denn wer will schon von denen gefangen werden und in eine Zelle gesteckt. Sie gehen trotzdem, die Not ist groß. Es ist aber so, dass diese Herrscher gar kein Interesse haben an dieser Not, ganz im Gegenteil, sie heizen sie an. Es ist auch nicht nur die Erde, die sie beherrschen wollen, sondern sie wollen noch mehr. Faltenlose Unsterblichkeit auf allen Ebenen. So be it!, könnte ich zu mir sagen, aber es ist ja sowieso. Oder: genieße den Nu, denn er ist flüchtig.
* Bildausschnitt: aus einem Werk des Bildhauers Ali Cherri
Juli 1, 2025
Die ‚Natur‘ ist für mich nichts Selbstverständliches, eher das Mysterium an sich. Oder die mysteriöse Bühne, auf der das alles stattfindet, was wir als Menschen uns ausdenken. Um was es hier geht, und was es wohl alles bedeutet. Ein verhältnismäßig kleiner Ort, aber im Verhätnis zu was? Dem hemmungslosen Ausmaß der Galaxien, das macht doch eher bescheiden, obwohl sie (die Bescheidenheit) nicht lange anhält. Ist der Mensch auch Natur, nur ganz anderer Art als die Pflanze? Oder treibt sein oder ihr Schöpfertrieb nicht meistens in die Überwindung des Natürlichen, und macht daraus Menschliches, wenn man’s an dieser Stelle vom Tier und der Pflanze unterscheiden muss oder möchte. Wird also was anderes, lernt Rollentexte, macht sich tüchtig, wandert durch und wieder zurück, oder fliegt durch und nimmt sich dort ein Auto, weil alles erfunden wird für das Menschsein und das, was es bedient. Ich bin Berlinerin und habe in den ersten Jahren meiner Lebenszeit herzlich wenig mitbekommen von der Natur, vielleicht in den Ferien in Italien. Aber gespürt habe ich sie erst in Indien, wo ich mich freiwillig vom Nachtmensch in den Tagmensch verwandeln konnte. Für den Geist, der in der Natur zu spüren war, die Verneigung zum Göttlichen hin so leicht gemacht, alles heilig, der Baum, die Erdnuss, der Hund, das Salz. Götter und Göttinnen auf den Verpackungen. Als Tempel also kommt mir die Natur vertrauter vor, ein heiliger Ort, der uns Zutritt gewährt. Zu ihren Bergen und Seeen, ihren Meeren, ihren Wüsten und ihren Wäldern. Wir sind es, die teilnehmen dürfen, ja, auch etwas dazufügen. Als fremdartige Wander:innen, Innenwanderinnen, hoher Grad der Verantwortung durch bloßes Dasein, und mit Achtung dem weiblichen Prinzip gegenüber.
Manchmal, wenn man nicht aufpasst, kann einen die Menschenübermüdung erfassen, man ist nicht gefeit gegen alles. Es kann Jeff Bezos sein, den man gar nicht sehen will, und seine tausendfach aufgepumpte Frau, die man auch nicht sehen will, dann kann man die Maschine gleich ganz zumachen, so, als ob es durch sie kein Entrinnen gibt. Es ist doch eine Maschine, nicht?, der man einerseits ihre Influencermacht nicht absprechen kann, obwohl es ja nicht bei der Anregung bleibt. Vielleicht ist es gerade die Überinformiertheit, die aus dem Aufsaugen entsteht, die die Übermüdung einleitet. 15 Menschen sind am letzten Wochenende beim Baden ertrunken, der Ayatollah Soundso droht Donald Trump mit dem Tod, wenn er den Mullah weiterhin beleidigt, denn darauf steht die Todesstrafe. Und ganz sicher kommt jemand vorbei und meint, das war schon immer so, eben dass die Menschen so sind und waren und immerzu sein werden. Und man muss alle Kräfte sammeln, um das Gegenargument anbieten zu können, nein, so war’s nicht immer, so ist es jetzt. Eine Finsternis, die uns aufschrecken lässt, weil jetzt vom Licht erwartet wird, dass es leuchtet. Unruhiges Wälzen auf den kerngesunden Matratzen, ein Rufen aus dem Herzen der Matrix. Ist man gemeint? Und um welchen Beitrag geht es? Ist es tatsächlich so kompliziert, oder ist es etwa ganz einfach? So viele Fragen, und d a s am Montag!
Überall töten goldene Pfeile den Sommer. Die Luft trägt aufgelöstes Leid, wie das Blut Gifte.
Alles – Flügel, Blüten, Licht – geht auf Reisen. Welch‘ trauriges Scheiden! Ins Meer mündet das Herz.
Fieberschauer und Tränen. – Wohin geht ihr? – Wo seid ihr? Ein Fragen ist in allen Dingen. Nichts und niemand weiß Bescheid.
Juni 28, 2025
Es ist nun einmal eine knallharte Tatsache, dass wir andere Menschen nur in dem Ausmaß verstehen können, wie wir uns selbst verstehen. Deswegen verdient Freuds Anweisung, sich auf die Couch zu legen, um den inneren Vorgängen zum Ausdruck zu verhelfen, immer noch uneingeschränkten Beifall, denn es war ursprünglich auch als Abenteuer der Selbsterkenntnis angelegt. Dann sind aber vor allem die Heilungssuchenden gekommen mit der Bitte um psychische Gesundheit. Aber natürlich kann man ganz einfach in sich hineingehen und sich dort umschauen. Da es aber mit den zwei nach außen gerichteten Augen nicht möglich ist, Inneres zu betrachten, ist ein drittes Auge ins Bild getreten, das für diese Möglichkeit aktiviert werden kann. Es ist also das Auge der Selbsterkenntnis selbst, das sich dort umschaut. Was sieht es. Nun ja, es braucht Zeit und Geduld und ein ausgeprägtes Interesse an inneren Vorgängen, oder vielleicht einfach nur Neugier oder Freude am Abenteuer Ich, das wie der Seiltänzer Felix Fliegenbeil erst auf einem Seil übt, dann auf einem Haar, dann auf gar nichts mehr. Die Reise vom Ich zum Das-bin-ich-wirklich. Nach Jahren der Praxis bin ich nicht mehr so sehr für Anstregungen, die ich mir selbst auferlege, sondern eher für ’natürliche‘ Aufmerksamkeit und Heiterkeit im Umgang mit der Alltagsmeisterung. Es ist ja so, dass ich bei mir bin, good company.
Neulich meinte eine Freundin, man würde spüren, dass ich ‚die Menschen‘ liebe, und ich hätte mich einfach darüber freuen können. Aber zum Glück regten die Worte das Nachdenken an, das wiederum mit der Komplexität des Themas leicht überfordert hätte sein oder werden können, gäbe es nicht den Mut des einfachen Anfangs. Die Menschen lieben (?), also allesamt, wie sie sich in dieser unfassbaren Symphonie ausleben in wildem Hin und Her, das kann ich nur von meinem inneren Amphitheater aus, bester Rang, beste Sicht. Man schätzt ja Spieler:innen, die ihre Rolle ans Herz nehmen, also sozusagen sind, was sie spielen. Allerdings nur, soweit man den Verkörperungen Vertrauen entgegenbringen kann. Es stimmt auch, dass jede/r seine oder ihre Rolle spielt, es bleibt eine Frage des Bewusstseins. In diesem Sinne liebe ich das gelungene Zusammenspiel. Es schenkt einem die Möglichkeit des Mitgefühls, eine Form der Liebe. Natürlich kann ich am Telefon mit einem guten Freund mal herzhaft verbal entgleisen z.B über die derzeitigen Zustände in Wahington undsoweiter. Freundschaft ist auch eine Form der Liebe, und es tut zuweilen gut, Empörung über die Schandtaten der Menschen ausdrücken zu können. Außerdem bin ich einfach Fan des kosmischen Vorgangs und kann mir an diesem Punkt durchaus vorstellen, dass alles (nur) ist, was es ist, ein Satz der großen Prüfungen. Und muss sagen, dass ich wirklich sehr, sehr viele Menschen ganz persönlich getroffen habe und immer noch treffe, die alle auf ihre Art Liebe hervorlocken konnten in mir oder umgekehrt, wer wäre dafür nicht dankbar. Egal, wie tief man diese Welt zu verstehen sucht, man wird sie nicht ergründen. Dieses monumentale Meisterwerk, also das Lebendige, ist von seiner Art her unergründbar. Das ist genau, was ich daran liebe, dieses Ungewisse, mit dem man umgehen lernt, jeder auf eigene Weise. Liebenswert.
Da draußen sitzt die Göttin im All. Erinnert an die Grenzenlosigkeit. Sitzt da im Gleichgewicht der Stellungnahme. Sie bändigt mit dem kalten Auge das Schwert. Die menschlichen Beschränkungen und ihre Hüllen fallen. Sie hat das Selbst erfahren, denn es ist in allen. Der Schleier trennt von dem, was selbst am meisten bannt: das Feuer und das Licht der Liebe.Erkenntnisse ermöglichen den Ruf nach Bändigung von Flammen. Sie widmet das Geschmolzene dem offenen Geheimnis der Sicht. Dem Schweigen, das unbestechlich ist.
Juni 25, 2025
Es ist und bleibt nun einmal ein Geheimnis, dass der Mensch im Gegensatz zu anderen Wesen dieses komplexe Instrument des Bewusstseins hat, das alle Möglichkeiten des Vorgehens in der jeweiligen Weltstruktur bietet, allerdings nur im Kontext des Users und gemäß der Fähigkeiten, die hier einsetzbar sind. Allerdings scheint es auch eine sehr große Anzahl von Menschen zu geben, die aus verschiedensten Gründen keinen Gebrauch dieses Bewusstseins machen, dann kann es verstauben oder nicht mehr so gut funktionieren. Da sich das bemerkbar macht in der Gesellschaft, entstehen enorme Einschränkungen, und Influencer:innen feiern Hochkultur bis zum unvermeidlichen Burnout. Denn niemand kann die Sache für einen in die Hand nehmen, man kommt nun mal allein und man geht allein, in beiden Situationen ist man paradoxerweise meist umringt von Anderen, die sich um Ankunft und Abschied bemühen. Und es stellt sich in der ganzen Dazwischenzeit heraus, dass das Bewusstsein ein lebendiger Organismus ist, der unter anderem die Kraft hat, den Blick zu schärfen auf das Naheliegende, aber auch in die unteren Schichten des Wesens dringen kann. Und obwohl es im besten geistigen Sinne organisch ist, braucht es, wie schon in den Upanishaden steht, eine sehr feine Klinge, um für sich entscheiden zu können, was das eigene System als heilsam empfindet, und was nicht. Man muss die Töne lernen, die dort gespielt werden können. Sicher ist, dass auch dieses Instrument eines Tages zur Seite gelegt werden kann. Wenn man den Gesang kennt, kann man auf beiden Seiten singen. (Also im Innen und im Außen.)
Uffh!, ist es noch einmal ‚gut gegangen‘.? Oder kann man das überhaupt ‚das Gutgehen‘ nennen. Wann geht was gut, was vorher nicht so gut ging? Ich denke, je mehr geklärt werden kann über die Auslöser und ihre Wirkungen, desto besser kann es gehen. Das Ungeklärte bietet Eigennutz an. Jeder schaut, was er für sich rausholen kann, also ein Deal, oder das Pokern um Waffenbenutzung, und eventuell eine Schlichtung, damit nicht noch mehr platt gemacht wird und weniger ‚casualties‘, also Menschen, die es erwischt hat. Man muss ja eigene Worte finden, um sich begreiflich zu machne, dass man in dieser Welt lebt. Einerseits ist man in allem von ihr abhängig, wenn man jetzt Erde und Welt zusammen denkt. Und andrerseits kann man entscheiden, wie nah oder weit man sich auf das Weltgeschehen beziehen möchte. Man kann aus anderen Kulturen Anregungen erhalten, die in das persönliche Leben einfließen, und man kann aus sich heraus Anteil nehmen an der Gestaltung der 10 000 Dinge. Schwer ist es, mit den Auswüchsen umzugehen, unter denen alle leiden, die Korruption, die Engstirnigkeit, die Vernichtungswut. Das sinnlose Morden, die Lieblosigkeit. Und dass es immer so naiv scheint, wenn man den Krieg nicht versteht. Angeblich soll Krishna, der Gott der Liebe, auch mit in den Kampf gezogen sein (goldene Kutschen und schneeweiße Hengste!) und soll zu Arjun gesagt haben, jetzt weiß ich nur noch sinngemäß, was er gesagt haben soll, auf jeden Fall muss er sein Schicksal annehmen und in dem Fall halt auch auf Verwandte schießen (mit Pfeilen)? Und jezt wird aktuell gigantisch aufgerüstet. Kann das gutgehen?
Manchmal wandert der Blick über meine kleine, aber exzellente Bibliothek, wo aus den sympathischen Ausgaben so viel hochkarätiges, genderfreies Grübeln herauspulsiert. Sie alle kannten und kennen die Herausforderungen, die uns dieser kurze Aufenthalt auf dem Planeten abverlangt, ob die nun in der antiken Welt zu meistern waren oder direkt vor der Haustür zu beantworten sind. Denn so einiges ist ja am Menschen unverwüstlich, wo immer er oder sie sich aufhalten, mit oder ohne Kinder. In einer schrecklich nackten Wirklichkeit, die einen im Angesicht solcher Bücher ergreifen kann, versteht man, dass es in letzter Konsequenz gar nichts zu grübeln gibt, aber eben nur in letzter Konsequenz. Vorher treibt es einen, so viel wie möglich zu lernen und zu wissen, und warum nicht von den Besten? Die Besten sind immer für alle da, und meistens schreiben sie ein Buch oder entwickeln komplexe Denksysteme, die das eigene Feuer entfachen können. Natürlich hätte man gern, solange man noch einen Fuß in der Hätten-Tür hat, dass all diese Weisheit, auf einfachem, schönem Papier erhältlich, ihre Wirkung entfaltet, und es gibt ja auch Plätze, wo sie das tut. Aber viele Menschen gehen nach ihrem öffentlichen Gutsein nach Hause und richten dort Schreckliches an. Oder umgekehrt, richten draußen Schreckliches an und streichen zuhause den Kindern scheinbar liebevoll über den Kopf, auch da schon die Zeichen der Ausbeutung. Man hebt den Kopf und schaut hinaus in die Welt. So viel Krieg und Zerstörung! So viel Verwirrung und Irrsinn, vor aller Augen und vor aller Welt. Menschen haben Angst vor einander, oder aber weiden sich an der Angst der Beute. Angeblich soll der Gott das alles wollen. Oder aber das Ganze muss einfach so laufen, wie es läuft, denn alle tun angeblich, was sie können. Mehr als das ist demnach nicht gekonnt worden, und wer es besser kann, soll sich melden.
If you are the dealer, I’m out of the game If you are the healer, it means I’m broken and lame If thine is the glory then mine must be the shame You want it darker We kill the flame
Magnified, sanctified, be thy holy name Vilified, crucified, in the human frame A million candles burning for the help that never came You want it darker
Hineni, hineni I’m ready, my lord
There’s a lover in the story But the story’s still the same There’s a lullaby for suffering And a paradox to blame But it’s written in the scriptures And it’s not some idle claim You want it darker We kill the flame
They’re lining up the prisoners And the guards are taking aim I struggled with some demons They were middle class and tame I didn’t know I had permission to murder and to maim You want it…
Hineni, hineni I’m ready, my lord
Magnified, sanctified, be thy holy name Vilified, crucified, in the human frame A million candles burning for the love that never came You want it darker We kill the flame
If you are the dealer, let me out of the game If you are the healer, I’m broken and lame If thine is the glory, mine must be the shame You want it darker
Hineni, hineni Hineni, hineni I’m ready, my lord
Hineni
Juni 20, 2025
Das Hineinversetzenkönnen ins x-Beliebige ist an sich eine große Kraft, deren Wirkung bedacht werden muss. Wo setze ich sie ein, wo lasse ich es besser bleiben. Auch in einem kurzen Short auf YouTube kann ich mich einen Moment lang in die Not eines übertätowierten Menschen hineinversetzen, der die unauslöschbare Sucht bereut, aber was soll dieser Energieaufwand? Ist es ein emotionaler Lückenfüller oder eine Art Informationssahne in Bezug auf erweiterte Menschenkenntnis. Oder kann man sich auf einmal per leichtem Tastendruck so ziemlich in alles hineinversetzen, kommt ja auch auf die Tiefe an und das Interesse, und wie es mir selber geht, und wieweit ich mich auch da hineinversetzen kann und verstehen lernen möchte, was bei mir vor sich geht. Auf dem Titelblatt der neuen „Zeit“ steht die Frage, was wohl in Benjamin Netanjahu vor sich geht, and who the f… knows. Das Unken ist groß in Mode, denn wer kann und wer will sich da hineinversetzen, denn der Faden, an dem das alles zuweilen hängt, lädt weder zum Hinein, noch zum Setzen ein, sondern es macht einen kranken Eindruck, und keine Medizin in Sicht. Wie lange geht das schon, und gibt es noch ein Zurechtrücken. Aber genau w a s zurechtrücken. Das entgleiste Menschenbild mit dem selbst sich zerstörenden Meisterwerkbutton? Endlich at home im Om und im Atom? Alles möglich. Also hineinversetzen in das angebotene Sein, nicht von einem Gott, sondern vom Immerdagewesenen. Das scheint zu wissen, wie es geht, und flößt Vertrauen ein.
Juni 19, 2025
ANIMA
Wenn man mal den verwunderten Blick wegnimmt von den Spielchen der Herrscherknaben, sieht man eine ganze Menge Frauen in souveränen Arbeitslagen, meist noch ein paar Grade kompetenter als das männliche Bild es verlangt, und unermüdlich können sie, oder besser kann sie, die Hälfte der Menschheit, sich in jeder Hinsicht erweitern, das ist auch mit Burka möglich. Denn es ist bisher kein Beweis geliefert worden, dass die sogenannten ‚freien‘ Frauen, Schreckengespenst der internationalen Mullahgemeinde, automatisch die besten der verfügbaren Entscheidungen treffen, oder überhaupt ein Level an persönlicher Zufriedenheit erreichen. Nicht automatisch, aber immerhin möglich im energiegeladenen Bewusstseinsfeld. Denn nun wissen wir ja, dass man so, wie man hineinschaut, beantwortet wird. Shivani aus meinem indischen Heimatort ruft an und fragt mich, was ich von dem ’neuen‘ Krieg halte, aber ich habe bis jetzt weder eine Haltung gesucht, noch eine gefunden. Was soll ich sagen, wenn meine Fragen zu einfach, also der Komplexität der Sache nicht gerecht werden. Was heißt hier gerecht, wenn diese toxisch gesteuerten Machthaber die Bewohner:innen von Städten auffordern, sie zu verlassen, weil sie sonst puttgemacht werden. Ach so, ja, die Frauen. Im Getöse des Hurrikanes bewegen sich lebendige Geister auf das Auge zu. Es ist leise dort und ungefährlich, aber sehr lebendig. In diesem sehaktiven Homeoffice lässt sich einiges regeln, was früher nicht möglich war. Der freie Austausch über das, was man jeweils als das Wesentliche betrachtet. Die Verbindung zwischen dem Ich und dem Du.
Juni 18, 2025
Das scheinbar keinen Sinn Ergebende
Wer die Atommacht hat, hat das Ende (der Welt?) in der Hand. Automatisch erscheint auf meinem (inneren) Bildschirm die erkenntnisschwangere Anekdote von J.R. Oppenheimer, der selbst mit dem erotisch aufgeladenen Dingbums durch die Gegend fuhr, wohl wissend, an was er da gebastelt und was er Wertvolles von sich verkauft hatte, damit er selbst, der gewordene Halbgott, sich dort in gewaltigem Orgasmus geistig gespiegelt sehen konnte. Da fiel ihm nur noch die Bhagavad Gita ein, wo der Gott sagt, dass er dir Kraft ist, die alles raubt, Erschütterer der Welten. Das musste Oppenhauer nun offensichtlich ausprobieren. Nun gibt es eine Menge Männer mit diesem gefährlichen Spielzeug in der Hand, die alle dem narzisstischen Schöpfungsmythos verfallen sind, und kein Preis ist ihnen zu hoch. Es gilt, die Anderen zu kontrollieren, da vergisst man leicht, wer man selbst wohl ist, und kommt letztendlich an die heikle Frage gar nicht mehr ran. Und sie gehören in diesem gruseligen Spiel dann eben auch zu ihrer Gruppe und glauben, ein Gesicht verlieren zu können, das es niemals gab. Doch der Preis, den dieser Vernichtungswille fordert, ist sehr hoch. Das bisschen Amor, was noch übrig war, verzieht sich, erschreckt von dem lautlosen Grauen. Sind wir die Herren und Herrinnen der Welt, gekommen, Kontrolle zu übernehmen über Maus und Blatt , um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen? Aber vielleicht hat das Geheimnis gar keine Spur, sondern ist nur sich selbst und den Bedingungen unterworfen.
Juni 17, 2025
Irgendwann kann jede/r mal steckenbleiben in einem Gedankenkonstrukt, das man eine Weile für Realität hält und dann gegebenenfalls auch wieder loslassen kann, meistens nur, um im nächten System zu landen. Außerdem ist die Frage, ob überhaupt ein Ort außerhalb oder jenseits von Systemen existiert, noch nicht beantwortet. Das wird wohl eher geistiger Natur sein, da die Materie an das dualistische Prinzip gebunden ist. Sind Geist und Körper stark gebunden an eine Idee, kann man von Glück sprechen, wenn das eine gute Idee ist. Ist die sogenannte gute Idee nur auf den Eigennutz ausgerichtet, kann das enormen Schaden anrichten, wie wir jetzt sehen im internationalen Ideensalat, der zu ideologischen Verkörperungn führt. Und man nun z.B. mehr Atomwaffen braucht oder aber zerstören muss, und wo und wenn diplomatische Künste versagen. Was fühlen? Ja, zum Beispiel sind da doch im „bösen“ Land Iran diese vielen Frauen, die trotz Todesgefahr um ihre Freiheit gekämpft haben, also die selben Frauen, die in der Ukraine und in Russland und in Israel undsoweiter um ihre Freiheit kämpfen, das ist ein anderer Kampf, Kriegerinnen im Schatten der Ohnmacht. Man kann tatsächlich ermüden, aber es hilft nichts. Letztendlich ist es immer einfach, wie es ist. Aber um diesen Satz richtig zu verstehen, braucht man viel Mühe und Praxis im Leben. Und auch dann: ohne Garantie.
Juni 16, 2025
Dieses Bild habe ich aus dem Netz gefischt, es gehörte zu einem Artikel, der Aussage machte darüber, warum man unter Herrschern oft Narren findet. Also Narren, die sich selbst nicht so sehen, im Gegensatz zu Narren, die sehr wohl der weise Berater eines Königs sein können, aber nicht der König selbst werden, weil weise Narren die royal tricks nicht draufhaben. Auch um ein rechtschaffener Herrscher zu sein, es soll sie gegeben haben, muss man dafür sehr viel Begabung mitbringen, denn das Spiel gilt als Himmel, ist aber eher Höllenbetrieb. Und weil der kosmische Generator nun einmal auf vollen Touren läuft, erlaubt man sich, das Ganze mal als ein Klassenzimmer zu sehen, oder von mir aus als eine Universitätsvorlesung. Man schaut also (in dieser speziellen Zeit) zum Beispiel auf die amerikanische Politbühne und kann lernen, dass gerade so ein Narr dort auf dem Thron sitzt. Der denkt, er kann das Volk im Zaum halten und so verunsichern, dass sie das von ihm Gewünschte machen. Nun ist es aber so, dass er bei seiner eigenen Waffenparade, die er sich zum Geburtstag geschenkt hat, einschläft, während im ganzen Land gegen ihn protestiert wird. Nun muss die Verdrängung zwanghaft werden. Schließlich gibt es immer noch genug, die behaupten, der Präsident hätte Kleider an. Luzifer, der einstige Lichtträger, nimmt die verkauften Seelen entgegen. Da sitzen nun auf der Vip Tribüne eine Menge Hüls:innen zusammen und wissen genau, dass es schon kippt, vielleicht schon gekippt ist, das neu erdachte Spiel für Hardcore-Gamers, die glaubten, die Fäden in der Hand zu halten. Um diese Art von Narr zu werden, muss man irgendwann und irgendwie schon mal so tief gekrochen sein, deswegen bringt man es oft in Kontakt mit dem Vater/Sohn Konflikt, nur darf man sich hier ohne psychologische Schulung nicht mitreißen lassen. Man kann allerdings stocknüchtern bedenken, dass hier etwas von großem, noch unüberschaubarem Risiko in Gang ist, das der Weltbevölkerung die kollektive Narrenkappe aufsetzen will. Nicht mitmachen!.
I must not fear. Fear is the mind-killer. Fear is the little-death which brings total obliteration. I will face my fear. I will let it go under me and through me. Then I will turn the inner eye and watch its path. Where the fear has gone, there will be nothing. Only I will remain.
Im Paradies klingelt das Telefon. Petrus, der Atmosphärenexperte, schickt einen Cupid (Amor) hin, da die bekannterweise mit Klagen gut umgehen können, und geklagt wird viel an dieser Social Media Strippe. Diesmal ist es eine stocknüchterne Info. Ein neuer Krieg ist ausgebrochen. Großvater, warum machen die das. Der Großvater weiß es auch nicht, wodurch der Kleine lernen kann, dass man nicht alles wissen kann oder muss. Und im Paradiesgarten hat man mit Therapiehütten keinen Jubel erzeugen können. Aber jede/r rätselt gerne ein bisschen vor sich hin, hat man doch aus dieser Perspektve einen recht guten Überblick über das fortwährend sich selbst erzeugende Script. Es fällt auf, dass vieles zertrümmert daliegt. Gerade waren es noch Schlafzimmer und Küchen und alle Arten von Gemeinschaften, Wünsche und Träume, jetzt nur noch Trümmer. Neuer Krieg, neue Verstümmelungen, neue Vergewaltigungen, neues Besitzen von dem, was keinem gehört. Den Geist verseuchende Machtspiele gaukeln eine Farbenpracht vor, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt. Was aber ist die Wirklichkeit. Doch der Amor lässt nicht locker. Großvater, fragt er noch einmal beharrlich den berühmten Schlüsselträger, warum machen die das. Doch der Großvater, Ehre sei seinem weißen Haupt, bleibt bei seinem Nichtwissen. Denn wenn er wüsste, warum die das machen, wäre er ja nicht der Hüter der Pforte.
Gleichzeitig ist so viel tief Menschliches im Gange, so viel Mühe und Einsatz für Andere. Heerscharen von Helfer:innen und Held:innen, deren Namen kaum einer kennt oder kannte, so viel Einsatz für gutes Gelingen. Man muss sich auch daran manchmal erinnern, und dass Licht und Schatten sich ständig gegenüberstehen, und oft gibt es an dieser Schnittstelle Grenzen, die zu Entscheidungen und dann zu Resultaten führen. Auch das Dunkle hat seine Anziehungskraft, denn tief geht es hinunter und wohl dem oder der, der oder die mit Laterne unterwegs ist. Da kann eine Quelle sein mit erfrischendem Nass, oder aber es bietet ein nebelhaftes Durchwandern des Unbewussten. Vielleicht hausen dort die seltsamen Träume, die wiederum Stoff sind für Surrealismen. Es kommt darauf an, was wir verstehen möchten, und über welchen Weg. Die Konzentration nach oben, also hinein in die Vertikale, scheint erst einmal leichter zu sein. Doch was ist das Oben? Wohnt dort ein Gott, und ist da Frieden mit all den anderen Göttern, oder geht es da gar ähnlich zu wie hier unten, sodass man immer auch von oben her antworten kann, aber natürlich nicht muss. Auch in den Schattierunge ist es anstrengend, zwischen dem Ja und dem Nein. Ich denke, das Gute hängt nicht von einer Bestätigung ab, es wird eher beiläufig erwähnt, sonst verliert es seine Kraft. Es geht um die Kraft des Selbst-Verständlichen, die keiner Kontrolle unterliegt. So kann man manchmal etwas so tief und jenseits des Wortes verstehen und empfinden, sodass die Angst sich verzieht und Wahrnehmung des erweiterten Raumes ermöglicht.
Juni 12, 2025
Im selben Ausmaß, wie die derzeit in einigen Ländern regierenden Finsterlinge ihre Show gestalten, müsste eigentlich auf der anderen Seite etwas Helles erscheinen. Vorausgesetzt, man erfährt die Welt oder das Universum als unter einem gewissen Gesetz funktionierend wie dem Gesetz der Ausgleichung, von Ursache und ihrer Wirkung. Nun steht desem übergeordneten Gesetz der/die Einzelne gegenüber, und da leben wir alle unser Leben auf die eine oder andere Weise, dann ballt es sich zusammen, dann löst es sich wieder. Wenn Bedrohlichkeiten zunehmen, sammeln sich Gegenkräfte. Eigenes Denken ist (mancherorts) erwünscht. Man erkennt mit Schrecken die Relativität des Intelligenten, das von beiden Seiten sehr unterschiedlich genutzt werden kann. Auch der Wunsch oder der Trieb oder die Notwendigkeit, bei der globalen K.I.-Party unbedingt dabei sein zu müssen, kann Teil eines Planes zur freiwilligen Selbstvernichtung der Planetarier:innen sein. Who knows. Man kann immerhin außer der Drama-Betrachtung zum Beispiel des Geistes Kind sein, bzw. des Geistes vor sich hinreifender Samenkern.
Juni 11, 2025
Gestern abend hatte ich ein Gespräch mit einer Freundin aus San Diego, und natürlich ging es um diese Ausschreitungen in Los Angeles. Sie ist Teil einer Gruppe von Leuten, die Essen in Häuser bringen, in denen verängstigte Migrant:innen sich nicht mehr trauen, auf die Straße oder zur Arbeit zu gehen. Schlimm ist, dass auch das nur eine inszenierte Show der amerikanischen Regierung ist. Nicht nur, um von anderen Problemen oder Plänen abzulenken, sondern auch um d a s zu erreichen, was sie wirklich vorhaben. Das folgt genau der gleichen Blutsäuberungsideologie, die immer mal wieder ihr unheimliches Haupt hebt und wie besessen und von allen guten Geistern verlassen von einer Macht träumt, die über alle Götter hinausragt. Und es muss ja an sich nicht schaden, wenn kein Gott zum Schutz mehr gebraucht wird, nur: wer übernimmt nun die Verantwortung, und für was und für wen. Und es sieht auch zur Zeit so aus, als wollten all diese Herren auf den hohen (politischen) Sitzen selbst, also ganz persönlich, Gott sein. Und was sie nicht alles anstellen dafür! Soll man weinen, oder darf man lachen? Nur sind das Szenen im Drama, wo der an menschlichem Tun Verzweifelnde vom Wortlosen überwältigt wird. In Raumschiff Enterprise (Next generation) gibt es eine Szene, in der ein dunkler Herrscher Captaion Picard zwingen will, auch durch Folter, dass er statt der vier Lampen, die da waren, behauptet, es seien fünf. Aber er sagt es nicht, weil er sonst ein Opfer geworden wäre. Zur Zeit wird so viel falsche Aussage serviert, dass man sich trainieren muss, d a s, was man als wesentlich betrachtet, nicht aus den Augen zu verlieren. Die Sehschärfe einstellen, auf das persönliche Umfeld achten.
Juni 10, 2025
Und weiter geht’s im großen Welttheater, von jedem Stuhl aus hat man gute Sicht, nach außen und nach innen. Als Bürgerin irgendeines Landes ist man natürlich froh, wenn zum Beispiel die politischen Bewegungen einigermaßen überschaubar sind. Schließlich reißen sich Menschen um diese Jobs und sie und wir gehen davon aus, dass sie ihr Bestes geben, vor allem, wenn scheinbar unlösbare Konflikte nach Antworten rufen. Aber dann gibt es ganz andere Dimensionen, oder Systeme, die unter Umständen den Verlauf der Geschichte drastisch verändern können. Sodass man plötzlich erkennt, dass sich tatsächlich eine neue Weltordnung zu bilden beginnt, die u.a. auch ‚vibe change‘ genannt wird. (Palantir. Siehe Peter Thiel), eine radikale Veränderung der globalen Atmosphäre also, die von einem bestimmten Triebwerk aus geschaltet wird, wo die Besessenheit von der Idee radikaler Freiheit durch den Besitz von unvorstellbar vielem Geld für die an diese Ideologie Glaubenden völlig normal ist. Durch Donald Trump ist das Unvorstellbare vorstellbar geworden, obwohl auch der nur eine Marionette in den Händen anderer ist, die im Hintergrund die Fäden ziehen, und meistens kennt man sie gar nicht, denn sie treten nicht in Erscheinung. So nennen sich die Strippenzieher im Hintergrund der amerikanischen Politik Vertreter von ‚dark enlightenment‘. Das ist schon bemerkenswert, denn sie sind intelligent, eine sehr durch Machthunger geschärfte, kaltblütige Intelligenz, die im wahrsten Sinne über Leichen geht. Und da landet man ganz schnell wieder in der Erkenntnis, dass sich bestimmte Phänomene doch immer wiederholen, mal in Braun, mal in Rot, mal in Schwarz. Was neu ist, ist die Offenheit, mit der die Dunkelheit als radikale Lichtsphäre verkauft, diskutiert und kommentiert wird, allerdings auch keine Lösungen anbietet. Und gibt es denn eine? Und wofür? Und wo kann man ansetzen? Und wo ist Gegenkraft wirklich verankert?
Juni 9, 2025
Wir hatten einen Freund aus Indien zu Gast, und wenn man das Glück hatte oder hat, ein weiteres Land außer dem eigenen kennen gelernt und geliebt zu haben, ist es immer eine große Freude, jemanden von dort als Gast zu haben. Man kann Dinge austauschen, die ansonsten selten zur Sprache kommen, und sich an dem erfreuen, wo die Verbindungen sind. Natürlicherweise wird von den klimatischen Bedingungen, den Ritualen und Glaubensebenen her das Blut gefärbt, aber es gibt auch immer die Ebene des Menschseins, die sich frei halten kann von den Schattierungen oder überhaupt der Anwesenheit von Meinung. Anil übrigens, unser Gast, Programmierer, nannte ganz oft die Smartphones (oder tablets, oder iphone etc) sowas wie eine freundschaftliche Begleitung, und unsere freundschaftlichen Begleiter lagen auch immer herum, man ist ja zusammen ein endlos und unermüdlich einzusetzendes Weltwissen. Und dadurch entsteht auch die Verbindung, jede/r hat sie jetzt in der Hand, es kommt nur auf das Übliche an: wie setze ich es ein, dieses neue Instrument, das gleichzeitig Waffe ist in der Hand der Menschheit. Indien ist in jeder Hinsicht auf dem Vormarsch, wenige schauen hin, es ist noch zu fremd und kann sich dadurch ungehindert entwickeln. Über Narendra Modi muss ich mich zurückhalten, denn wir sehen das notgedrungenerweise doch sehr anders, denn Modi ist für mich nur ein weiterer Diktator, für viele Gläubige aber ein Gott. Andere Götter entstehen, auch in den Werkstätten und Korridoren der Dunkelheit, wo das Weltendrama seine Gegenspieler ausbildet im Rausch sehr kalter Existenzen. Aber wir sind ja auch eine Art Gegenspieler:innen mit unseren antiken Wurzeln und dem tausenjährigen Staub im Haar. Doch was heißt schon ‚tausend‘ im raumlos -und zeitlos geschenkten Ablauf des Spiels, wo wir unterwegs sind mit uns selbst und den Anderen.
O passado continua a ser passado – Das Vergangene bleibt vergangen
Die Frösche singen im Teich. Weich weht der Wind über das Palmenblatt. Es schenkt dem Auge die Sattheit des Nus, das Vergangene bleibt vergangen.
Tief kann sie sein, die Welt. Wir sitzen in ihr und liefern das uns mögliche Gut. Die Sonne wirft ihren großzügigen Schatten auf das wandernde Ich und das Du.
Ungefragt weicht das Fremde, und die Tiefe wird Raum. Die Frucht reicher Stunden fällt vom Geisterbaum.
Juni 4, 2025
Auf jeden Fall kann man im sogenannten Außen den menschlichen Herdentrieb ganz gut erkennen, da für jede/n von uns ein gewisses Maß an Anpassung angebracht ist. Dann liegt es an uns zu sehen, welche weiteren und unter Umständen weitreichenden Entscheidungen für uns persönlich akzeptabel erscheinen. Es gibt winzige, mittelgroße und sehr große Entscheidungen, die uns permanent im Wechsel abverlangt werden. Von wem? Klar, von uns selbst, aber nicht nur. Permanent kommt einem entgegen, was man noch nicht gesehen hat, obwohl wir alle den Drang spüren, oder aber die Notwendigkeit, diese Vorstellung des sich Wiederholenden zu kultivieren. Denn es braucht Kraft, das Ungewisse wirklich zu akzeptieren, obwohl es nie eine Sicherheit gab oder gibt. Die Scheinbarkeit der Dinge also, eingebettet in die Relativität der Zeit. Ich frage mich immer mal wieder, ob es nicht doch einen Ausgang gibt aus der Matrix und bin mir klar darüber, dass das nur geistig geschehen kann. Aber vielleicht ist ja schon Exit, und dann auch noch ohne das Wort.
Juni 3, 2025
Unterwegs begegnet man meist vielen anderen Menschen, die aus ihrer eigenen Art zu sein heraus bestimmte Ordnungen bilden und vertreten. Und so sieht das Leben, vor allem in den beliebten Ferienorten, immer so schön fließend aus, während der entspannte Blick auf einmal das Dahinterliegende wahrnimmt, oder aber ganz wenig Dahinter wahrnimmt. Klar, man sieht sie alle zum ersten Mal und vergisst leicht, dass wir alle uns in der Mitte unseres Schicksals bewegen, egal, wie bewusst oder unbewusst das Leben gelebt werden kann. Nein, natürlich nicht egal, denn das Bewusstsein, taugliches Werkzeug, kann einem, je nach Einstellung, doch bessere Zeugenschaft des Dramas bieten, wenn man daran interessiert ist. Irgendwo am Meer in Portugal, wo berühmte Felsenstrukturen unzählbare Smartphoneclicks ins Leben rufen, fiel mein Blick von oben an der Mauer hinunter auf den Badestrand, und dort lagen sehr viele Körper wie Sardinen in der Sardinenbüchse nebeneinander und wirkten einen Nu lang wie ein Computerspiel, durch das man die künstliche Intelligenz bewegen lernt. Und dann habe ich natürlich verstanden, dass ich nie wirklich Ferien machen konnte, denn es gab selten etwas, von dem ich abschalten musste. Aber klar, wer gestaltet sich nicht gerne mal ne Pause in den anstrengenden labyrinthischen Prozessen. Ja, und dann lebten wir auch ein paar Tage in einem Paradiesgarten, wo reife Früchte auf dem Boden lagen, Epikur war nicht weit. Das, was nicht Hölle ist, hatte Raum. Nicht nötig, mehr zu wollen als das, was da war.
Zurück aus Portugal streift das Auge über die inneren Bilder. Erstaunt erlebt man wieder einmal die Fähigkeit des Geistes, sich überall hineinzudenken und hineinzusehen, in Felsen, Bäume, Menschen, in ein Vorwärts und ein Rückwärts, und dieses lebendige Treiben bietet Möglichkeiten, für die man sich entscheiden kann, aber nicht muss. Und doch erscheint man vor allem beim Reisen sichtbar auf der Weltbühne, man ist Fremdling in der Fremdenwelt. Und da genau kann man dann erfahren, wer man selbst ist, eben als Zeugin der eigenen Bewegung. Hat man kurz mal die Heimblase verlassen, um z.B. die Haut zu bräunen, oder öffnet sich der Blick einfach hinein in die Erweiterung dessen, was man sonst nicht sieht. Das Essen ist anders, die Sprache ist anders, man kann sich, beziehungsweise habe ich mir eine portugiesische Wortschatzkiste gebastelt, gesegnet seien die Übersetzer-Apps. Und die schönen Bäume und das Blau des Himmels, und Störche! Bei all dieser Schönheit fällt auf, dass ein Großteil der Menschheit, wo auch immer sie sich aufhält, ohne die ständige Nähe und Benutzung des Smartphones gar nicht mehr vorstellbar ist, und gemeinsam mit den Tätowierungen zum neuen Normal (Mensch&Smartphone) gehört. Da man den Sog ins scheinbar Unvermeidliche selbst kennt, ist es hilfreich, ein lockeres Projekt zu erfinden, das einem Reflektion ermöglicht und Zugang zum Unbewussten. Es ist ja erstaunlich, dass die Welt voller Überraschungen steckt, die man allerdings nur genießen kann, wenn man sie nicht zur Anregung braucht. Und ja!, man trifft auf freundliches, menschliches Verhalten, es ist ja erst Mai, der Wonnemonat. Da kann man in Portugal die Störche in ihren Nestern betrachten, was wiederum den Kinderblick in einem hervorlockt.
Da ich morgen (höchstwahrscheinlich) auf dem Weg nach Portugal sein werde, habe ich darüber nachgedacht, warum ich für meine Bewegungen in der Welt nie das Wort ‚Ferien‘ benutzt habe. Ferien machen hatte für mich eher etwas mit Ehe und Kindern und Arbeitserschöpfung zu tun und kann sehr viel Freude bereiten in diesem Kontext. Reisen wiederum hat für mich etwas mit Unterwegssein an sich zu tun, hin zu anderen Sprachen und Menschen und Architekturen, und auch gerne mal länger bleiben können in fremden Welten, bis der Dunst der Fremdheit sich löst und das Daseiende bzw. das Verbindende Raum hat. Wenn in noch wenig bereisten Ländern die Touristenbusse aufkreuzen, kann man sicher sein, dass etwas Kostbares am Sterben ist, was nun vor aller Augen geraubt wird. Und ja, es ist wunderbar, dass so viele es sich leisten können, überall hin-und herzutraveln, während innere und äußere Preise steigen. Vielleicht kann man auch hier die feine Linie zwischen Haben und Sein beobachten und bedenken, was ich davon haben will, und wieviel ich bereit bin, hineinzugeben. Ich meine jetzt nicht das Trinkgeld, sondern sich selbst zumindest nicht zurückgelassen zu haben im Reich der Gewohnheitsblase. Deswegen: egal: man muss (und kann ja) (zum Glück) noch raus und das Wundersame im Woanders erkunden, darauf stelle ich mich jetzt also ein.
Mai 21, 2025
Wahrscheinlich kann das für einen selbst nicht Verständliche eine gewisse Faszination ausüben, sodass man sich günstigerweise ein eigenes Maß erzeugen muss, in dem das ‚Genug‘ enthalten ist. Oder man studiert mit demselben Gebanntsein das, was einen bannt, und reflektiert die Verbindung. Auf dem politischen Parkett ist zur Zeit zweifellos einiges geboten, was die Vorstellungskraft übersteigt, und der Geist zeigt Erschöpfung durch Ohnmachtserkenntnis. Aber man kann ja dosieren und das Innen mit dem Außen in Gleichgewicht halten, leicht gesagt. Es bleibt einem ja nichts anderes übrig, als anzuerkennen, was der Weltgeist hier hervorgebrütet hat einerseits aus seiner fintersten toxischen Männlichkeitsecke heraus, und andrerseits mit der Erzeugung von derart viel künstlicher Intelligenz, die als das Licht des neuen Zeitalters gilt, obwohl es sich aber sehr wohl als der eigene Vernichtungswille entlarven kann. Man will ja auch nicht bei blauem Himmel an den Weltraumschrott denken, obwohl der zweifellos da ist. Diesen Zwiespalt lösen kann nur der Geist, den man zu diesen Forschungszwecken einsetzt. Man beobachtet also das Ganze (was auch immer für mich das Ganze bedeutet) und macht sich Gedanken, und reflektiert, und brütet auch aus, und lernt von den Anderen und von sich selbst, bis einem die Vorgänge etwas klarer sind und man die (sehr wenigen) Gesetzmäßigkeiten erkennt, die das Geschehen im Fluss halten. Es läuft günstig, wenn einem Dummheit und künstliche Intelligenz keine Angst machen, obwohl man beide als gefährlich erkennt. Deswegen sind Künste entstanden (wie z.B. Martial Arts), bei denen man das künstliche Töten lernt, um niemals töten zu müssen. In diesem Sinne kann der Geist bei sich sein, ohne die Verbindung mit dem Vorgang zu verlieren.
Mai 20, 2025
Auch wenn man schon mal Reinkarnationskontemplationen gehabt, beziehungsweise sich auf die Akzeptanz des schwer Vorstellbaren eingelassen hat, bleibt es doch ein Geheimnis, warum man ausgerechnet in dieser Zeit verkörpert ist und wenig Wahl hatte über Ort, Kultur und das ganze Eingebettetsein in das schicksalshafte Irgendwas. Es bleibt uns ja nichts anderes übrig als dieses zeitlich begrenzte Zusammensein auf diesem Raumschiff zu erleben, während alles und wir sich ständig ändert. Und da traveln wir unter vollkommen unterschiedlichen Bedingungen und sind letztendlich unser einziger roter Faden, falls d a s als eine der Spielregeln bedeutet, dass man auch wieder rauskommt aus den vielen möglichen Wegen. Aus der Verwirrung, dem vermeintlichen Chaos, dem Erschrecken über die Spezie Mensch, als die man sich selbst erkennt. Und kommt dann auch zum Bewundern über die vielen Eigenarten, oder besser jedes Einzelnen Eigenarten, die mehr oder minder gut gebündelt werden können durch eingesetzte Verwalter:innen im Rahmen einer Gesellschaft, und innerhalb davon ein paar Verkehrsregeln und einen gültigen Ausweis. Wenn man Glück hat, wie gesagt. Glück kann auch sein, wenn die Hölle selbst in Flammen aufgeht und eine Zeit der Besinnung sich einleitet. Die scheint zu Ende zu gehen. Hilfreich, wenn man sie gut genutzt hat. Denn die vielen Künste, die praktiziert wurden, müssen in das Lebendige umgesetzt werden. Und da das Lebendige überall ist, kann man sie überall einsetzen. Die freien Künste sind das, was wir selbst auf dem Weg gelernt haben, sie sind unsere Instrumente für das Zusammenspiel. Denn egal, wie dunkel es da draußen aussieht, so ist es doch auch sehr hell.
Mai 19, 2025
Das Wort ‚Spiel‘ ist insofern irreführend, dass es als etwas Leichtes, gut Bekömmliches verstanden werden kann, aber es hat auch seine düstere, unbekömmliche Seite, und beide Seiten sind im Zusammenspiel. Um (wenn das gewünscht ist) in die beobachtende Position des Spielablaufs zu kommen, muss eine gewisse Distanz hergestellt werden oder bereits da sein. Ist man bemüht um möglichst präzise und direkte Perzeption, muss man das vorher schon lange praktiziert haben. Das lässt die Tatsache nicht aus, dass man selbst im Spiel ist. Nun gibt es da sehr viele Möglichkeiten, als wer oder was jede/r Anwesende auftreten kann, wie auch immer definiert von sich selbst oder dem Einfluss der Kultur oder all den Anderen. Aus dieser Verwirrung tritt der potentiell angelegte Wunsch, das Auge des Bewusstseins auf sich selbst zu richten und sich die unsterbliche Frage zu stellen, wer ich selbst also sei. Denn es wäre doch mehr als schade, wenn ich mich vor lauter Ablenkungsleidenschaft gar nicht begegnen können würde, was wiederum voraussetzt, dass ich etwas bin, was sich kennen kann und es auch möchte, weil sonst ja niemand genau so ist. Aber auch in einem geheimnisumwobenen Dann geht es nicht nur alleine weiter, nein, alles ist da in der lebendigen Frische des Entstehens und Vergehens. Alles da!