Es schadet ja nichts, wenn man zuweilen angebrachte Kritik an sich übt. Das kann sein, wenn man gemerkt hat, dass es Zeit für einen ist, sich in bestimmten Bereichen zu ändern, und merkt, dass man’s nicht so recht schafft. So fand ich es neulich angebracht und erleichternd, mal tüchtig ins All zu kotzen, schon das Wort allein missfiel mir ziemlich schnell. Ein unverantwortlicher Wortgebrauch erschafft keine gute Atmosphäre und ist daher unangemessen, ich meine gemessen am eigenen Anspruch. Überhaupt brauchen die von einem selbst erwünschten Veränderungen Zeit. Man muss durchkontemplieren, um was es einem geht und was man lieber aus dem Entwicklungsprozess herausnimmt, also nicht weiter verfolgt. Was riesige Weltthemen betrifft wie männliche Übermacht-und Erniedrigungsgelüste, die dem Rest der Welt Ohnmachtsgefühle beibringen sollen, so bin ich zum Glück nicht verpflichtet, mich in ein willenloses Nichts zu verwandeln. Nein, im Gegenteil. Es ist gesund, eigene Grenzen des Verstehens wahrzunehmen und sich insofern um sich selbst zu kümmern, dass man darauf achtet, das einem nicht Guttuende einfach zu lassen. Mich beschäftigt auch die Nutzlosigkeit von Meinungen, wenn sie nicht reflektiert sind oder sich zur Grundausstattung meines Wesens gesellen können, um dort in reflektierter Dosis ein weiterer Teil von mir zu werden, oder auch nicht. Und auch wenn ich (z.B.) erkenne, dass es zwar einen gravierenden Unterschied machen wird, ob Donald Trump oder Kamala Harris ihre Finger im Spiel haben werden, so ist doch das Resultat des konsequenten Nachdenkens: so what! Die Welt wird mit diesen Entscheidungen leben müssen, und zum Glück sitzen großartige Helfer und Ehrenamtliche an vielen bedeutsamen Hebeln, um dem Spiel zuweilen die Groteske zu nehmen, und ihre Arbeit verdient jeden erforderlichen Respekt. Aber solange wir uns in irgendeiner Weise noch im Weg stehen, durch unangebrachte Meinungen, oder unverarbeitete Kindergeschichten, oder Erwartungshaltungen irgendwelcher Art an irgendwen, also noch Hoffnung , noch Ärger usw an jemandem abarbeiten müssen, solange muss man halt Geduld haben mit sich. Denn will man nicht letztendlich als sich selbst durch die Welt gehen?!, unangefochten von Irrsinn und Treiben des Weltgetümmels. Und wenn man die Lupe nimmt und den eigenen Weg betrachtet, dann wollte man da doch eh raus, aus diesem Meinungsdschungel, der das Blut der Lebendigen aussaugt, um zu florieren. Man braucht also viel Zeit allein mit sich, damit man nicht der ungesündesten Illusion aller Illusionen unterliegt: zu meinen, man sei in Verbindung mit sich, obwohl man gar nicht weiß, wer das ist: man selbst, das Ich also als Vorstufe des Seins