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Unaufhaltsames Danach
Unaufhaltsam ist das Danach,
nimmt weitere Körper mit,
Menschen und Tiere, erzeugt
größere Einsamkeiten als das
bislang Denkbare – und tiefere
Dankbarkeiten als das anscheinend
Mögliche – oder das, was man dafür
gehalten hatte. Durch das endgültige
körperliche Entschwinden von etwas,
was man für dauerhaft hielt (zumindest
für so dauerhaft wie man selbst), taucht
man ein in das, was weiterhin da ist:
man selbst ist ja noch da, gebannt in den
aufwühlenden Strom des Lebendigen,
taumelnd im Wind neuer Herausforderungen.
Das Wort „Amt“ schleicht sich hinein in die
Eingeweide, die Hand greift nach dem Wanderstab.
Was hier noch „Wir“ werden kann, wird sich zeigen,
es gibt ja keine unfreiwilligen Prüfungen mehr,
auch keine Reifungsbezeugnisse. Wer möchte, kann
weitergehen, es hört ja nicht auf. Irgendwann –
oder dann, als man gar nicht mehr hinsah, fiel das
bunte Kinderkleid ab und enthüllte den Weg
zwischen dem Ich und dem Ich: so war es gedacht.
Dass es weitergeht, weiter als das Vorstellbare, also
durch leise und freie Bewegung im Ungewissen,
daran hege ich keinerlei Zweifel. Denn es gibt uns ja,
die Überlebenden des unaufhaltsamen Danach.