Hocherfreut über diese wunderbar gestaltete Seite in der „Zeit“ habe ich mir erlaubt, drei Ausschnitte daraus zu photographieren, einerseits wertschätzend für die gelungene Arbeit, andrerseits angeregt durch das Auge, das sofort wieder Eigenbezüge schöpfen kann, wie zum Beispiel die Worte „Om, Perle und Tiger“. (Ein ausgezeichneter Titel für einen Bollywoodstreifen) usw. Noch erstaunlicher ist die Kunst des Auges, hier ein „Komplex“ zu sehen, auch ein schöner, hintergründiger Titel für so ungefähr alles Erfahrbare, wenn es denn erfahren wird und zu einem gehört. Was gehört denn zu einem? Das wird ja sehr unterschiedlich gesehen und gelebt und hängt von persönlichen Entscheidungen ab. Die souveräne Aussage von Sokrates, dass er froh ist, dass es so vieles gibt, was er nicht braucht, kann bis heute jederzeit ein Herz berühren genauso wie so manches Lied von Antony and the Johnsons. Was berührt? Das Erfahrene ist an Gefühle gebunden, sonst kann es keine adäquate Resonanz erzeugen. Die Skala der vermuteten Gefühle wird aber oft von uns so gefächert, als gäbe es unzählige Variationen für ihren verfügbaren Ausdruck. Hier ist wiederum die Unterscheidung zwischen den Gefühlen und den bewegten Emotionen angebracht, zu denen Emoji-Creators ihren Geist zur Verfügung gestellt haben, und man sieht, wie wichtig das war und ist, allem mal die adäquate Ebene zuzugestehen, denn auf allen Ebenen findet nur das Herbeigerufene statt, dem Menschen zugestimmt haben oder nicht. Man kann beobachten, dass es vor dem Einfachen in der Tat meist sehr komplex wird. Hat man das eigene Labyrinthen-Puzzle erst einmal wahrgenommen und zugelassen, kann man, wenn man möchte, den eigenen Faden spinnen auf den Exit zu. Die Durchdringung des Dschungels ist und bleibt ein Abenteuer, das es zu genießen, aber auch zu bewältigen gilt. Durch bewusste Auseinandersetzung mit den Gefahren wird es weniger gefährlich. Man kann sich vor Menschen schützen oder vorsichtig oder nachsichtig miteinander sein, aber wenn man sie fürchtet, bemächtigt die freigewordene Kraft den Anderen. Das gilt auch für religiöse Systeme, eigentlich für alles, wo Machtanspruch ausgeübt und geflissentlich beantwortet wird. Es gibt so ein paar Worte, die mich, wenn ich mein Schiff mal stehen lasse und das Surfboard nehme, um weite Welten zu ergründen (frei nach „Raumschiff Enterprise“), dann im Groß-Raum einhalten lassen und ich mich frage, ob es sich tatsächlich, und auf allen Ebenen und in allen Welten, um Liebe dreht. Und dass diese Erkenntnis einem so verblüffend und doch so kristallklar vorkommen kann. Denn dieser verborgene Unterschied in den Herzen, ist das nicht die einfache Wurzel der ganzen Skala? Nämlich, ob dieses Gefühl Einlass fand oder nicht, oder ob wir Einlass haben in ein immer potentiell Daseiendes, (also Liebe), von dem/der wir durch unsere Schicksalsbearbeitung und ihre Schattenmuster im günstigen Fall nur eine Weile getrennt sind.
Die Worte des heutigen Blog-Titels gibt es nicht, sie kommen von den Buchstaben des „Zeit“ Blattes.