meißeln

Wohl oder übel muss man zugeben, dass das Leiden, in welcher Form auch immer, eine läuternde Wirkung hat, da man keine andere Wahl hat, als es durchzustehen. Dann hat man die Erfahrung dunkler Mächte, schwieriger Entscheidungen und von Verlusten, in denen die Worte verloren gehen. Und es gibt sie, die Zeiten, wo ein gewisses Verhältnis besteht zwischen Leid und Wohlbefindlichkeit, sodass es sich auch im Drama des Weltgeschehens ausbalanciert. Dann auf einmal kippt etwas. Das Schlaraffenland wird zu schlaraffig, die Brandherde verbreiten und vergrößern sich, die zunehmende Gewalt deutet auf Zurückgelassenes hin, wo keiner mehr hinschaut, weil keine/r mehr Zeit hat, und bin ich jetzt selbst eine News Schleife, in der jeder schon weiß, was alle schon wissen. Ja, vielleicht. Wie lange geht das schon mit dem Frieden, dem Om, dem Shanti, dem Shalom, dem pace undsoweiter. Alle wollen ja lieber Frieden, aber diese Einschätzung hängt vom Freundeskreis ab, aber das Heer der Unzufriedenen wächst unvermindert weiter. Aus dieser Unvermeidlichkeit heraus des sich ständig wechselnden Bildes sehen wir (auch) die Gefangenschaft des Geistes in der jeweiligen Form, so, wie der Spieler bei aller Exzellenz und Freiheit des Vortrags seiner Rolle nicht entkommen kann. Aber wer weiß? Vielleicht gibt es doch ein – nein, kein Hintertürchen, eher ein Portal, zeitlos ins Nichts gemeißelt.


Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert