Mit der Idee eines ‚Großen Theaters‘ (Maha Lila) als Ausdruck von planetarischem Treiben wurde ich in Indien vertraut. Ich konnte auch den Wahrheitsgehalt erkennen, so peinigend es auch werden kann, wenn das Auge auf die Leiden und Dummheiten der Welt fällt, an denen wir alle mehr oder weniger beteiligt sind. ‚Groß‘ stand in Indien natürlich für Götter, und man dachte wohl, dass nur Götter sich sowas ausdenken können, treiben die doch selbst eine Menge Unfug und Unverständliches in ihren Hoheitsgebieten. Wie, um diese Zusammenhänge noch einmal lebendig hervortreten zu lassen, treten nun innerhalb unserer vor sich hinrinnenden Zeit ein par interessante Spieler:innen auf das Parkett, die man als Engel der Gerechtigkeit bezeichnen könnte: einmal den sterbenden Papst, mit dem man nichts am Hut hatte, und trotzdem war etwas berührt. Dann bald danach noch eine Berührung, denn kann das sein, nochmal ein Mensch an der Spitze des kollektiven Bedürfnisses nach Frieden, und wird er sein mächtiges Amt nutzen und den regierenden Tyrannen gegenüber ein kämpferischer Löwe sein können. Es ist immerhin möglich. Dann ist Marion Friedländer gestorben, eine Ikone der Überlebenskraft und der Lebenskraft. Das sind schon bedeutsame Auftritte, deren Energie Auslöser sind für tiefe Veränderungen, die wiederum Einblick gewähren in das, was Leben und Menschsein für uns, ganz persönlich, bedeuten.


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