Wer von uns in dieser Zeit Lebenden hätte gedacht, Zeug:innen eines solchen frontalen Zusammenstoßes des für menschlich Gehaltenen mit dem sich als unmenschlich zu erkennen Gebenden zu werden. Ja, wir ( hier als deutsches Volk) haben schon eine Hölle hinter uns, immer noch zuckt die nur langsam erlöschende Vorstellung vom Unvorstellbaren. Aber nun kann man sich’s nicht nur vorstellen, sondern es wird uns sozusagen frei Haus geliefert. Wir können zuschauen, wenn sie im komplett zerstörten Gaza-Streifen nach dem Unwetter im Schlamm waden, und wo Mütter schon eine ganze Weile ihren Kindern beim Verhungern und Sterben zusehen. Man grübelt, wie sowas geschehen kann, und weiß nun, dass es kann. Das leuchtende Nichts schreit in die Kinderohren. Irgendwo hat ein ungünstig gescheiterter Vater seinem Sohn zur Tyrannei verholfen. Weibliche Beschneidungen werden diskutiert. Einem menschlich unterentwickelten Menschen, der sich illegal an die Macht katapultiert hat, gewählt von Gleichgesinnten, dem wird erlaubt, von diesem Gazastreifen als einer Riviera zu träumen, na gut, undsoweiter. Was hilft mir hier meine Betroffenheit? Vielleicht gut, überhaupt noch getroffen zu sein, und unter bestimmten Umständen Konsequenzen ziehen zu können.
Ich denke, man kann es von allen weltlichen Erscheinungen sagen, dass sie zwei Seiten haben, auch wenn die Erzählungen uns manchmal anderes glauben machen möchten. Ist Tätowiertwerden oder blaues Haar oder Yoga gut für alle? Eine Antwort ist, dass man vieles willkommen heißen kann, aber wenn etwas nicht im Einklang ist mit dem Wesen der eigenen Sache, lässt man es lieber bleiben. Natürlich muss man lernen zu unterscheiden. Einmal habe ich in Kathmandu einen buddhistischen Lama gefragt, ob es ihm nichts ausmacht, dass so viele Leute einfach um den Tempel herumrennen und irgendwas vor sich hinmurmeln (natürlich nicht irgendwas, sondern ein Mantra), ohne die Tiefen dieser geistigen Anregungen zu reflektieren? Er meinte, es sei immerhin besser, als über die Nachbarn zu quasseln, auch darüber kann man getrost geteilter Meinung sein. Eine ähnliche Frage habe ich später in Indien einer Lehrerin während meiner Yogapraxis gestellt, und sie meinte, es würde sich immer um die paar wenigen lohnen, die ernsthaft bei der Sache sind. Nun kann man sich schon mal wundern, wenn man durch deutsche Dörfer fährt, dass dort auf Plakaten Yogaklassen angeboten werden. Man geht wohin, lernt mit bis zum Diplom, und macht dann eine Schule auf, klar, why not. Auf jeden Fall hilft es, die verschwurbelte Mystik um die Yogaerfahrung herum etwas zu lockern, oder schaut, was man selbst, aus uralter Schulung kommend, noch ernst nimmt. Nun ja, diese eher meditative Lebensweise scheint sich, vermutlich und hauptsächlich wegen der vielen Stunden und Tage und Wochen in Stille, also im Wortlosen, doch irgendwie bewährt zu haben. Wir haben schon Erfahrung gemacht davon, was wir unter einem guten Leben verstehen. Ich denke auch, dass es ganz viel mit der Einstellung zum Leiden zu tun hat und ‚if you know how to suffer, you suffer less‘. Vielleicht mehr innerer Raum zur Verfügung, die Freude am Licht in der Dunkelheit. Die Freiheit und Souveränität der eigenen Reisebetrachtung. Die Erfahrung des Universums als einem lebendigen Wesen, dem man die Intelligenz des Schöpfens zutraut. Schöpfung als Kunstwerk, für das Yoga eine Huldigungchance ermöglicht. Die bereitwillige Verneigung vor der Schatzkammer.
Dezember 11, 2025
Wir gehen so vor uns her, vor uns hin. Die Dinge fallen auseinander. Die blutgefärbte Flut ist losgelassen. Überall wird sie ertränkt, die Zeremonie der Arglosigkeit.
Wenn man hineingeht ohne Rückhalt, bleibt wenig Spur und wenig Spiegelung. Nur manchmal erfreuen wir uns wehmütig der Nus, wenn Gewesenes gepriesen wird. Und du?
Dezember 10, 2025
Nun muss man sich von dem offensichtlich entgleisten Maß an Dummheit, mit der man zur Zeit durch die Verkörperung des amerikanischen Präsidenten konfrontiert wird, nicht zu sehr beirren lassen, obwohl die Angst vor der politischen Ansteckungsgefahr nicht gering ist. Die Frage ist viel mehr, wieweit das lose verstreute Kollektiv der Gegenkräfte sich bereits in aktiven Denk -bzw. Handlungsprozessen befindet, von denen man verlässliche Resultate erwarten kann. Da es hier um freiwillige Entscheidungen geht darüber, wo und wie sich mein ganz eigener Weg gestalten soll, und wieweit ich meine persönlichen Beitragsmöglichkeiten erwäge, so dauert es zuweilen, bis das Wesentliche bedacht it. Kann ich mich darauf verlassen, dass auf, nennen wir sie mal die subatomaren Ebenen, dass also auf diesen Bahnen die klarsten und gleichzeitig einfachsten Eingebungen am schnellsten traveln, also viel schneller selbst als künstliche Intelligenz. Oder wie ein treffliches Schwert, das den Nebel des Traumes zerteilt und den Blick frei macht auf den Raum an sich, in dem sich das alles auf wundersame Art und Weise abspielt. Also keine Angst haben müssen vor dem, was allerorts durchgespielt werden muss, damit alle von den vielen Variationen des Traumes erwachen, oder zumindest so viele, dass es den Transit ermöglicht in ein hellwaches Bewusstsein. Freischwebende Aufmerksamkeit!
Wenn eine finstere Atmosphäre vorherrscht im Welttheater, erinnert man ungern an die eher erfreulichen Aspekte des Spieltriebs, oder aber wird von sich selbst gezwungen, seine Verdunkelungen als ein Teil des Spiels zu sehen. Darüber wissen vermutlich die passionierten Gamer:innen bestens bescheid, denn dort muss viel weggeballert werden, was dem Avatar im Weg steht. Schließlich kann jeder kümmerliche Nerd hier Avatar werden. In Indien ist es zum Beispiel nicht verboten, sich ‚Gott‘ zu nennen, aber die Show muss dann auch irgendwie zusammenpassen, also der Spielermensch und der gespielte Gott. Die arglos ergriffene Chance dieser Idee und dieses uralten Spiels hat in den letzten Jahren stark gelitten, und obwohl der Spieltrieb gestiegen ist, ist das Level gesunken. Ja welches Level denn, und was ist überhaupt unter ‚Level‘ zu verstehen. Es können auch Stufen sein oder Äste des Urbaumes oder Sephiroth undsoweiter, die uns die Bestrebungen des Menschen durch alle Zeiten hindurch vermittelt, sich einen Spielplan zu basteln, der das Durchqueren des weltlichen Irrgartens erleichtern soll. Es ist auch gesund, wie alle guten Spieler:innen bezeugen werden, dass man mit den Spielregeln zumindest vertraut ist, um letztendlich selbst zu entscheiden, was man als hilfreich betrachtet und was nicht. Und obwohl helle Köpfe immer ein bisschen naiver und vorsichtiger wirken als dunkle Geister, sollten die dunklen Spieler sich nicht täuschen und unangreifbar wähnen. Wenn das klar wird, geht der Kampf erst richtig los. Hier wird mit sehr unterschiedlichen Waffen gekämpft, aber alle können einen tödlichen Ausgang haben. Daher ist es ratsam, sich im Innehalten zu üben. Das Innere also zu halten und ihm angemessenes Handeln zuzugestehen. Und somit ist es angebracht, viele der verfügbaren Ebenen freiwillig und mit genügend Übung hinter sich zu lassen, um bereit und ausgerüstet zu sein für das jeweils Daseiende.
W a s kam da auf vielen Blättern zu uns aus Amerika? Muss man versuchen, das für möglich zu halten? Dass sie uns drohen und sich einmischen möchten und finden, bei uns sei die Redefreiheit in Gefahr? Eine derart unverschämte Verdrehtheit muss man aushalten können. Und muss nun doch, 50 Jahre seit Hannah Arendts Weisheiten aus dem Todesreich tönen und uns daran erinnern, dass niemand das Recht hat, zu gehorchen. Jedenfalls niemand, den diese Aussage anspricht. Und überhaupt, wann wurde das getrennt, in diesem Falle die Philosophie und die Politik, sind wir doch schon wieder Menschen in finsteren Zeiten, die bereit sind zum Austüfteln dieser menschlichen Abgründe. Vor allem ist das schmerzhaft, wenn man erfahren hat, dass es auch anders geht, also gut geht, und dass bei aller scheinbaren Widersinnigkeit des Spiels sich doch gezeigt hat, dass das Spiel weiß, was auf dem Spiel steht. Und dieses Ringen um die zuweilen offensichtliche Unvereinbarkeit zwischen Dunkel und Hell, das spüren wir doch auch innen. Oder kann es uns tatsächlich gelingen, in dieser versinkenden Sonne der demokratischen Idee tatsächlich genug menschliche Intelligenz abzurufen, um dem Unheil selbst die Stirnen zu bieten. Also Widerstand zu leisten gegen die erdrückende Hoffnung, alles möge gutgehen, wo es doch schon mächtig entgleist ist, das sogenannte Gute, und die Fäden bereits in künstlichen Händen liegen. Und wir müssen aufhören mit dem großen Fürchteln, denn noch sind die Würfel nicht gefallen, und die Süchtigen an den Spieltischen sind in den letzten Runden selten die Gewinner. Auge, sei wachsam!
Allerdings sollte das Schreckliche, dessen Wahrnehmung man in gewissen Kontexten verpflichtet ist, einen nicht davon abhalten, weitere Perspektiven der Weltbetrachtung zu bedenken, auch wenn die Grenze des Denkens bereits akzeptiert ist. Was führt darüber hinaus? Es ist dieses Gefühl, dem man, wenn auch unter viel Mühen, lernen muss zu vertrauen, der eigenen Wahrnehmung also und dem, was mich anspricht aus der verwirrenden Vielfalt der 10 000 Dinge. Um diese Klarheit mir selbst gegenüber zu(rückzu) gewinnen, muss ich für das Gelingen dieses Transits meine geistigen Finger aus der Matrix ziehen. Denn ja, es gibt ihn, den Exit, und das Gemunkle um diesen scheinbar verborgenen Ort ähnelt sich auf verblüffende Weise. Keine/r weiß mehr, wer draußen ist und wer drin. Oder wer gar beide Strecken bewegt und belebt, bedingt durch die freiwillige Amtsausführung. Und auch wenn wir gerade gleichzeitig durch das Wurmloch getragen werden, kommt es darauf an, wer wir sind für uns selbst und die engeren Mitreisenden. Und worum geht’s überhaupt? Und muss es was geben, um was es geht?
Manchmal ist es wohltuend, sich kurz von scheinbar ganz simplen Gedanken aufwühlen zu lassen, denn mit der Zeit gewöhnt man sich ja einigermaßen an das Leben und denkt, es sei normal. Am Leben ist nun aber gar nichts normal, obwohl das Wort ‚Normalität‘ eine beruhigende Wirkung auf einen ausüben kann. Denn wer will es fassen können, dass jedes menschliche Wesen, dem ich begegne, eine völlig andere Story hinter sich herwehen hat als die anderen, daher jeder einzelne Blick auf das Ganze ein anderer. Ein absolutes Meisterwerk also an Komposition, und dass wir uns überhaupt verständlich machen können, ist ein reines Wunder. Und wenn d a s nicht so gut gelingt, kann man Workshops besuchen und vermittelt bekommen, wie das geht, sich hier zurechtzufinden auf diesem Planeten mit seinen komplexen Gesetzmäßigkeiten. Denn es kommen ja Resonanzen von dieser Erde, wenn man ihr was antut. Und wenn man sich gut verhält und lernfähig ist, kann man mit dem Schicksalsboot gut navigieren. Sinn und Ziel kann man auch unterwegs beiseite lassen. Und weder schadet es, bei Expert:innen Rat zu suchen, noch sich selbst zu fragen, wie man die Dinge sieht. Doch wer kann mir letztendlich das von mir als wesentlich Gesehene erklären, bewege ich mich doch für diesen einzigartigen planetarischen Ausflug nur in dieser Haut, und von einem bestimmten Punkt an löst sich der unwiderstehliche Wunsch, verstanden zu werden, in Luft auf. Da fällt einem natürlich die große Salto-vivante-Akrobatin ‚Liebe‘ ein, und doch, da lauscht’s schon tiefer hinein, und da, wo Dunkelheit und Helle aufeinandertreffen, da kann sie Anklang finden und sein
Dezember 4, 2025
Wenn Schicksal eintritt in die Zeit hält Sprache den Atem an. Schreckliche Engel treten hervor, unbestechlich, frei von der Bürde der Meinung. Glauben Sie nicht, dass es einen gibt, der keinen Standpunkt vertritt? Man sieht einen Radius aus Licht, durch den ein Vogel fliegt, der die Grenzen des Geistes durchbricht.
Die globalen Ereignisse dieser Zeit sind verstörend und es ist empfehlenswert, sich selbst diese Empfehlung zu mehr Gelassenheit zu geben, wohl wissend, dass es eine Art Training erfordert, um diesem bdeutsamen Wort (Gelassenheit) gerecht zu werden. Ich persönlich bin dafür, Freundschaften zu pflegen, wo ich außer der Beteiligung an guten Gesprächen auch mal Dampf ablassen kann, denn man darf sich bei der Zeugenschaft des Unvorstellbaren im menschlichen Verhalten nicht verschlucken am Unvorstellbaren. Auch darf man beim Aufregen über laufende Weltgeschäfte die Selbstbetrachtung nicht vergessen, wo man unterscheiden lernen kann über angemessene Kritik an der Handhabung des sich enthüllenden Dramas, und der eigenen Befindlichkeit, wenn deren Ignorieren das wilde Herumtreiben in den Medien (zum Beispiel) nur noch ein Flüchten ist vor dem, was eigentlich Sache sein müsste. Wenn man nun von künstlicher wie verständlicher Aufregung etwas Abstand gewinnen möchte, kann man sich mit den Methoden beschäftigen, bei denen Gelassenheit schwerpunktmäßig eine Rolle spielt. Man verliert ja als Zeugin nicht das Fühlen, man verliert nicht die Liebe. Man schaut nur und sieht, wie etwas ist. Es ist gut zu wissen, wo man helfen kann und wo nicht. Und was geschieht mit mir, wenn ich etwas mache oder mitmche, was mir nicht entspricht. Und vielleicht verlangt auch diese Zeit automatisch ein Gegengewicht, für das wir uns immerhin entscheiden können.
Es ist schon ein Paradox, wenn man sich immer mehr genötigt fühlt, im Angesicht der wirklichen bis scheinbaren Menschenweltedrohungen gute Entscheidungen zu fällen. Und jeder, der damit einmal beschäftigt war, kann bestätigen, wie schwer das ist. Zieht man sich ganz raus?, und gibt’s überhaupt sowas wie ein Raus. Also nicht drin im Gewühle mitrangeln, sondern sich einen schönen antiken Steinsbrocken suchen und dort im Stillsitzen den anregenden, aber nicht mehr aufregenden Ablauf des ungeschriebenen Scriptes verfolgen, so, als wäre man von sich selbst angestellt als Palmblätterbetrachterin – und ja, ach so, d a sind wir gerade. Denn man hat sich ja in so einem Leben mit irrsinnig viel Zeug beschäftigt, und manches ist zweifellos hängengeblieben. Vermutlich, weil es einen wie vertraut angemurmelt hat. Wie Sokrates, als er gesagt hatte, was er sagen wollte, sich den Giftbecher hat reichen lassen, oder Diogenes, als er den wissensdurstigen Feldherrn bat, ihm nicht das Sonnenlicht zu verstellen. Und natürlich vieles mehr, was exzellente Entscheidungen in der Menschengeschichte betrifft, und man ist ja nicht von der Möglichkeit bester Entscheidungstreffer im eigenen Schicksal ausgeschlossen. Doch die medialen Zugänge, unbegrenzt verfügbar, erschweren die Lage. Soll man nochmal auf Gaza starren (ja!!!) oder auf Putins medikamentös aufgeblasenes Gesicht (nein), oder nochmal bei Dr.Hüther reinschauen, weil er grad bei einem vorbeischwimmt, obwohl man doch eigentlich nachschauen wollte, ob bei der amerikanischen Bomberei des angeblich drogenschweren venezulanischen Bootes doch zwei Überlebende fälschlich erschossen wurden. So, als gäbe es im globalen Polit-Drama noch ein gemeinsames Verständnis von ‚fälschlich‘. Dabei ist alles nur lebendig und findet statt auf seine eigene, unerklärbare Weise. Denn es grassiert auf der Erde ja das große Mutmaßen gerade w e i l es nicht erklärt werden kann. Beim Mitspielen lernt man, wie es geht. Man lernt sich selbst kennen, vor allem durch klare Entscheidungen. Hier geht es nicht um Sinn, sondern um die Freude am Dabeisein, immerhin ein aufwendiges Abenteuer. Mit sich selbst dabei zu sein.
Auch wenn zum Beispiel irgendwo durch Entgleisung menschlicher Handlungsweisen eine mentale Sturmwelle ausgelöst wird, können wir, wenn wir das wollen, jetzt in intensivster Weise an diesem Geschehen teilnehmen. Oder auch nicht. Das durchs All gleitende Raumschiff, Erde genannt, kann über längere Zeiten hinweg das ihm zugemessene Gleichgewicht halten, Turbulenzen mühelos durchkreuzen, und trotz allem Ungewissen sicher seine Bahnen ziehen, wir merken es ja kaum. Dann kommt auf einmal (oder war es schon lange da?) ein Zittern in die Sache, ein Flüstern, ein Räuspern, ein Unwohlsein, das sich im Kollektiv bemerkbar macht. Und obwohl vielerorts viele Menschen alles haben, was der Mensch zu einem verhältnismäßig guten Leben braucht, wird dieses Flüstern zu inneren oder äußeren Schreien. Das große Flicken an den Zauberteppichen beginnt, und Seelenschmerzlösungen für neue Krankheiten werden vorangetrieben. Bis man merkt: aha!, das ist eine der ganz großen Veränderungen, da kommt man nicht mehr so einfach heraus aus dem Strudel. Dann treibt es einen auf einmal durchs Wurmloch, und man weiß nicht wirklich, was auf der anderen Seite auf einen wartet. Und nur das oder der oder die Entbundene kann weiterreisen. Dadurch ist auch gesichert, dass neue Ordnungen entstehen können, fragt sich nur welche und wann. Reisen wir also aufmerksam weiter, sage ich da, denn it is not, not yet too late.
Die Dichtung, berühmt für ihre vielen wunderbaren Eigenschaften, wird auch gerühmt für ihre Fähigkeit, mit dem Wort so nahe wie möglich heranzutasten an das, was nicht mehr sagbar ist. Es ist diese ganz bestimmte Zusammenfügung der Buchstaben, die etwas Dahinterliegendes enthüllt und befreit von der Bürde des Unsagbaren. An einem ganz bestimmten Punkt muss sich das Denken, ansonsten gut trainiert in allen Seinslagen, zurückziehen und die Vernunft beschränken auf das Angemessene. Das kann ebenfalls geschehen mit dem Bild, wenn das, was man aktuell sieht, nur Vorwand dastellt für das Hintergründige. Dann kann man vielleicht sehen, dass alles jeweils Erschienene eine Wurzel im Verborgenen hat, um die es geht, denn sie enthüllt uns als Essenz in all dem, was es mit uns macht. Da fehlt kein Sinn, das Ganze ist nie etwas anderes als ganz. Deswegen kann es auch ein Glück sein, keine Wahl zu haben und Freude zu entwickeln für das Spiel. Und ja, es hilft, wenn man den eigenen Faden in den Händen hält bis an das letzte, noch sichtbare Tor, dann loslassen. Damit wir noch erleben, wie das geht.
Gestern habe ich (auf dem Computer) mal wieder Nachrichten mit Bildern geschaut. Als die neuen Überschwemmungen im Gazastreifen vorüberzogen, wie all diese Informationen vorberziehen, kurz vor dem Sport, und ach wie tragisch, kein Tor geschossen, da fühlte ich so etwas wie Beschämung, denn ich mache auch beim wirkungslosen Zuglotzen mit und fühle ein Recht arauf zu wissen, was so läuft in der Welt. Und da stehen diese Menschen, dieses Mal im Gazastreifen, tief im Matsch und haben absolut nichts mehr, die Zelte, die Betten und die Decken, alles unter Wasser – wer kümmert sich? Ich weiß es nicht. Mutlos nagt die Friedenstaube an ihren eigenen Gebeinen, und wir alle sind so beschäftigt, und Weihnachten und Neujahr müssen auch noch durchkreuzt werden. Wann erreicht etwas, was Menschen von Menschen angetan wird, sein unerträgliches Maß. So unerträglich, dass der Umgang mit dem Geist, der einem zur Verfügung steht, neu bedacht werden muss. Aber vermutlich wird auch hier das Denken nicht viel helfen, so unentbehrlich es an anderer Stelle erscheinen mag oder ist. So angreifbar, wir Menschen, dem dämonischen Tun doch sehr ausgeliefert, dem Gefühllosen, dem zutiefst Erschreckenden. Und vielleicht genau da, im Schrecken selbst, liegt des Geistes Zugriff auf unsere Quelle. Dort, wo das Unannehmbare noch eine Umarmung findet. Und vielleicht ist es das, was uns unter Menschen im Griff des Schlaraffenlandes noch bleibt und das ich jetzt mal das Siddharta-Syndrom nenne, also der alleshabende Prinz, der zufällig im Draußen landet und sieht, wie groß da das Leiden ist. Leider ist eine Religion draus geworden, es reicht ja, wenn ab und zu mal eine/r zutiefst erschüttert ist, so tief, dass es reicht zur ganz persönlichen Systemsprengung.
Wer aber das Andere sucht, findet es sicherlich. Im Verborgenen ruht es und wartet auf sich. Kann nicht erzwingen, was sein nicht ist und doch sein immer war, bis es dort sich entdeckt, das Eigene wiegend. Und aus welchen kindlichen Heimstätten es auch immer hervorruft das erweichte, das wärmende Ich. Sei also gut zu dir, sprach ich mich an, und verstehe die Absicht, die sich geringerer Tiefe entzieht, und entsteige dem Brunnenrand. Und sorge dafür, dass in unruhigen Zeiten der Weg uns frei bleibt auf Quelle und nicht nur auf Widerstand.
Ich denke, dass wir, und in dem Fall wir alle, uns in einer Art Übergang von einer Welt befinden, die uns auf eine bestimmte Weise vertraut ist bzw. war, in eine andere Welt, von deren Konturen noch nichts zu sehen ist. In den geistigen Wirbelstürmen, die solche Entwurzelungen auslösen, liegt das ganze Potential einer neuen Ordnung, deren Stabilität von einer unfassbaren Masse an Energie angesteuert wird, und was auch immer eines Tages dabei herauskommt, das konnte keiner ahnen. Es ist ungewiss, und da sind wir mal wieder beim Immer, denn es ist immer ungewiss. Nur gibt es diese Momente in der Zeit, in denen Menschennasen einen Kipp-Punkt wittern, und dann ist dieser Punkt meist schon sehr nahe. Was mir bemerkenswert erscheint ist das Gefühl, das mich erfasst inmitten all dieses Treibens, nämlich, dass ich nicht herumgeschleudert werden möchte von unsichtbaren Kräften, die darauf aus sind, mein Leben zu bestimmen, wie wir das zur Zeit aus diktatorisch geführten Ländern kennen. Nein, und somit wird der philosohische Aufruf ‚Erkenne dich selbst‘ zu einer direkten und dringenden und politischen Angelegenheit, denn wer bei sich ist, kann sich zumindest der geistig fremgesteuerten Kontrolle entziehen – und sich fragen, was es braucht, um d a s wirklich zu können. Die Überwachugsmaschinen laufen auf höchsten Touren, und die milliardenschweren Techies wissen genau, was sie als Futter ausstreuen müssen, um menschliche Systeme ins florierende Suchtverhalten zu stoßen. Und dass wir selbst noch das Maß finden, das uns angemessen erscheint. Im Ungewissen sicher navigieren!
Die geistige Möglichkeit, sich an dem Verlauf der menschlichen Geschichte erfreuen zu können, wird stark getrübt, wenn wir akzeptieren müssen, dass wir durch eine Phase dieses Verlaufes wandern, in dem eine beunruhigende Schamlosigkeit sich breitmacht. So, wie an einer mausgrauen Wand alles Zauberhafte abgleitet, als hätte es keinerlei Bedeutung und würde gerne auch bewusst übertrampelt werden, weil noch tolleres Zeug gekommen ist, das noch mehr verspricht von dem, was niemals war und auch niemals sein wird. Vielleicht ist der Mensch tatsächlich an eine Grenze gestoßen, an dem jeder für sich selbst entscheiden muss, wohin die Reise geht, aber ist das nicht schon immer so, sagt dann irgendwer. Gut, dann weiß ich jetzt, dass heute in vielen Städten wirkungsmächtige Häuser in orangener Farbe angestrahlt werden, um daran zu erinnern, dass letztes Jahr 50.000 Frauen weltweit durch die Gewalt ihrer Partner ihr Leben verloren haben, in Deutschland, so höre ich, waren es immerhin 300. Schamlos sitzen die Täter auf ihren wackligen Thronen, und das hat nichts vom Schauspiel, das man besuchen und dann beklatschen möchte. Wenn Männer das auf sich nehmen können, dass nur wegen ihres erbärmlichen Egos täglich Frauen und Kinder ihr Leben verlieren, dann, ja, was dann. Wenn das schwarze Phantom über den Köpfen der Menschheit kreist und seine Mitspieler:innen sammelt, dann kann einem zum Beispiel das Bild einer Schildkröte vor Augen kommen, oder man ruht das Gehirn aus in einer Wüste, oder man holt Holz und zündet ein Feuer an, oder man sitzt da mit sich selbst und merkt, dass man das mühelos kann. Und ja!, ihr Helden und Heldinnen des vierten Kriegsjahres in der Ukraine, may there be peace!
Mit einer gewissen Überraschung bzw. einer geradezu kindlichen Staunfähigkeit habe ich feststellen dürfen, dass ich dem ganzen lebendigen Vorgang nie einen Sinn abverlangt habe. Ich kam drauf wegen der überall zu findenden Sinnsuche und dem unter vielen Menschen bis zur Selbstauslöschung grassierenden Frust, partout keinen Snn hier finden zu können. Nur: von wem soll er fabriziert werden, und wer ist verantwortlich für dieses Unterhaltungsprogramm, und wo ist der zu drehende Knopf, mit dem ich das bunte, scheinbar sinnvolle Allerlei aus den Geräten locken kann, getarnt als realitätsnaher Sinn, so viel sinnvoller als das eigene Tun und Lassen? Wie gesagt, ich habe dem Ganzen nie eine durchreflektierte Bedeutung zugemessen oder abverlangt, dass es mir also erklären möge, warum es mich an die Ufer des Seins geworfen hat, damit ein Körbchen entlangkommt und mich meinem Schicksal entgegenschaukelt. Und warum, frage ich mich, braucht es so dringend einen Sinn? Ist es nicht ein ungeschriebenes Buch, das sich ständig selbst neu erfindet? Und ja!, es birgt als Potential die Schöpfungskraft, von der alle profitieren, ob sie nun wollen oder nicht. Von mir aus kann man das Abenteuer auch ablehnen, klar, das gehört doch gerade zur Wildheit des Ablaufs, dass man die dem menschlichen Wesen entsprechenden Fähigkeiten einsetzen kann, wie es einem halt gelingt. Und es ist schon günstig, etwas Spielfreude mitzubringen. Man muss ja nicht, nur, weil man keine Sinnsucherin ist, sich im Sinnlosen aufhalten. Es hängt von einem selbst ab, und wie ich sehe, bin ich keinem Sinn unterworfen. Und wenn man sich ab und zu mal beim Sinnmachen ertappt, kann man immer noch über sich selber lachen, das ist gesund und kann keinem schaden.
November 23, 2025
The characteristic feature of meditation is the maintenance of an uninterrupted flow of attention on a fixed point or region, without intervention or interruption. In meditation, psychological and chronological time come to a stillstand as the mind observes its own behaviour. The intensity of attention in the field of consciousness neither alters nor wavers, remaining as stable, smooth and constant as oil pouring from a jug. Maintaining the same intensity of awareness, the attentive awareness moves from one-pointed concentration to no-pointed attentiveness. *
Durch puren Zufall, (wenn es so etwas geben sollte), ist dieser Schnitz einer raren Apfelsorte auf dem Titelbild der neuen ‚Zeit‘ gelandet, und wer will leugnen, dass zuweilen die seltsamsten Dinge miteinander korrespondieren. Und so wurde dadurch die wesentliche Frage frei, nämlich: hält er das durch? Hält Putin das durch, dass er für sein vor sich hinalterndes Ego in gnadenloser Zwerghaftigkeit noch mehr Land haben muss, und vor allem ein Gesicht für den Spiegel. Wie halten sie das durch, diese Männer, ich kann es mir nur schwer vorstellen. Wir treffen hier auf die Grenze der Vorstellungskraft. Man will sich nicht alles vorstellen müssen, und anderes ist unvorstellbar. Die Erkundung der Dunkelheit(en) ist nicht jedermanns Sache, jedoch der Forschungsdrang kann nicht schaden. Aber wann und wodurch lenke ich mein eigenes Potential in die eine oder die andere Richtung, und ab wann spiele ich einfach mit in der Hölle, als wär’s ein Pizzaladen, also was ganz Normales. Und gerade diese scheinbar verborgenen Entscheidungen, von denen kein andrer was weiß, die schaufeln doch gleichzeitig den Sand des Pfades nach vorne, und im schlimmsten Fall wird es aussichtslos. Niemand weiß, wer das Spiel entscheidet, irgendwann gibt es keine Schiedsrichter mehr. Und wer aus diesem Spiel a u c h noch aussteigen will, muss, gemäß den Bedingungen, die illusorische Oberfläche des starren Bildes durchdringen, und auch da kann dann die Frage durchaus relevant werden: wie hält er (oder sie) das durch?
Die ‚Was, wenn…? Frage kommt einem dann so manchmal, immer vorsichtig, um nicht prophetisch zu werden, fragt man sich, was, wenn die AfD zum Beispiel stärkste Partei wird. Oder: was, wenn immer klarer wird, dass Donald Trump tatsächlich ein Irrer ist, dessen Entgleisungen keinem Maßstab mehr entsprechen, und nun kann er tun und lassen, was er möchte, niemand hat ihn aufhalten können, keiner konnte sich vorstellen, was dann möglich wurde. Nun ist es ja so, dass Donald Trump selbst sein ganzes Spiel auf höchsten Ebenen sieht, während sich heimlich der Widerstand sammelt, und so sieht er ihn wie eine dunkle Wolke. Ein epischer Kampf, das muss man schon sagen. Überall brütende Intelligenz, wie man mit den neuen Bedingungen umgehen kann, oder gibt es überhaupt noch einen Ehrenkodex. Und vielleicht sind wir schon mitten im Dunkelsturm, und es ist Zeit, sich wieder an das Wesentliche zu erinnern. Was, wenn…?
November 20, 2025
DER SITZ AM ÜBERGANG DER ZEIT STEHT FÜR MICH BEREIT. ICH HEBE MEINE EIGENEN URTEILE AUF, ERKLÄRE MEINE SYSTEME NACH UND NACH FÜR BEENDET, DENN WASSER UND WASSER KANN SICH GLEICHEN, DANN ABER WIEDER SEHR UNTERSCHIEDLICH SEIN. DAS WISSEN DOCH ALLE, SAGT IHR? DENKEN DARÜBER NACH UND TEILEN ES MIT, SODASS DER WAHRHEITSGEHALT IHRER EIGENEN MEINUNG SICH IHNEN SELBST UND DEN ANDEREN ERSCHLIEßT? FÜHLEN DAS RECHT AUF GEORDNETE FREIHEIT DES RAUMES? LEBEN NACH IHREN GESETZEN? LEBEN DANACH! HEBEN TRENNUNGEN AUF, LEITEN NOTWENDIGE BEGEGNUNGEN EIN? STELLEN SICH DIE VON UNS SELBST VERDRÄNGTEN FRAGEN NACH DER QUELLE, DER QUELLE DER SAGEN, NACH DER GEISTIGEN FRISCHE, DES RÄTSELS DUFTENDER ORT. HIER AM ÜBERGANG, ALS FLIEßENDE ENERGIE AUF BAHNEN STRÖMEND DAHIN, STEHT DER SITZ UNSERER ZEIT. WIR LAUSCHEN, INDEM WIR GESCHEHEN LASSEN DES LICHTES UNLEUGBARE STRAHLUNG.
Ist es nicht erstaunlich, oder einfach nur logisch, dass es die Jeffrey Epstein Saga sein könnte, die den von Irrsinn und Herrschsucht gezeichneten Präsidenten der unvereinten Staaten von Amerika zu Fall bringen könnte. Wir nähern uns einem weiteren Kipppunkt im Script des dunklen Zeitalters. Nicht mit besserwisserischem oder gar esoterischem Herumtasten, nein, sondern mit einer hervorstechenden Stocknüchternheit, und blicken ziemlich wach und hellsichtig auf die schon vergilbten Blätter aus den Verließen dieser Saga, wo ein Mann und viele andere Männer sie haben vergessen wollen, aber sie kommt immer wieder vorne zur Tür herein und singt das Lied von der Frau, die wegen des Sammeln- und Jagdtriebs des Mannes ihm untergeordnet sein und bleiben sollen muss, obwohl sternenklar geworden ist, dass sie ihn nicht nur im Sammeln und Jagen bereits überholt hat. Und ja, auch die Frauen haben mitgespielt, und das Spiel hat ja auch viele Reize und Anregungen, aber wann fing das denn eigentlich an mit der Dummheits-Deklaration. Man braucht doch nur verbieten, dass Mädchen die Schule besuchen, und man weiß genau, was das bedeutet. Wie konnte das passieren!!!? Und nun sehen wir dort im öffentlichen amerikanischen Theater, wie das passieren kann. Und plötzlich bricht ein Zwickmühlenkampf aus, denn die Lügner und Speichellecker:innen können nicht zurückkehren in ihre politische Gemeinde mit der Zusage an Donald Trump, den öffentlich akzeptierten und neu gewählten Pussygrabscher, der sich gar nicht vorstellen kann, für seine Verbrechen bestraft zu werden. Und selten ist der Faden zwischen Weiß und Schwarz so dünn, und von welcher Menschheitsdämmerung reden wir hier?
Wer beobachtet, dass auf dem Marktplatz der politischen Aktionsfelder das Dunkel erfolgreich als das Helle angeboten und verkauft wird, weiß, oder sollte man es lieber ‚wittern‘ nennen, wittert man also den Wind des unheilvoll Dagewesenen. Es trägt nur ein neues Kostüm und sucht nach Kopf und Körper dessen, der für diese Arbeit geeignet ist. Ein mystisch anmutender Wirrwar von religiös untermauerten Ideologien, ein starker Wunsch und Wille nach Herrenschaft, und zurück mit Mutter und Kind in die Stube. Für die K.I.-und IT-Welten muss man die kalte Gabe haben, man muss Technik lieben und verschmelzen mit ihr, meint z.B. Ray Kurzweil, der diese neue Technikbesessenheit vorantreibt, wohl wissend, dass man ihr nicht entkommen kann. Diese neuen Spieler sind nicht nur sehr reich, sondern sie sehen sich als wohlhabende Götter, die das absolute Recht auf Herrschaft haben gemäß ihren Vorstellungen. Das ist die eine Seite. Wo ist die andere? Welche Kräfte werden sich durchsetzen? Und vielleicht muss es ja dunkel werden, ich meine dunkel sein, also genug dunkel, dass es uns allen auffällt, wie eben jetzt, wo es uns auffällt. Zweifelsohne werden Gegenkräfte gebraucht, man kann sich entscheiden, hat Bett, Kissen und Decke. Was ist uns möglich?
Die Regierungsgeschäfte in Amerika sind ja wieder am Anlaufen, soweit man sie unter Trump überhaupt noch mit einem übereinstimmenden Maß betrachten oder bewerten kann. Vielmehr hat der unbegrenzte Irrsinn Einzug gehalten ins Weiße Haus, und man würde aus dem erstarrten Kinderstaunen über die grotesken Darbietungen der Spieler:innen im Trumpcircle kaum mehr herausfinden, gäbe es nicht noch anderes zu tun und zu denken. Doch fällt beim momentanen Nachrichtenkurzüberfliegen auf, dass sich ein Thema, wie vermutet, nach dem Shutdown wieder kräftig durchsetzen würde, und da ist es. Es geht um Männer, die, aus zuweilen psychisch erforschten Gründen, ihre Markierungen auf körperlich ihnen unterlegenen Kindern und Mädchen hinterlassen müssen, und damit in ähnlich gesinntem Freundeskreis prahlen, als würde es sie zu Männern machen, die wissen, wo’s langgeht. Klar, das geht uns alle irgendwie, irgendwo und irgendwann an. Der ‚mächtigste Mann der Welt‘, den man auf Tape gehört hat, als er meinte, man müsse ’sie‘, die Frauen also, nur bei der Pussy grabschen. Und schon gehört sie einem, war der Sinn des Satzes. Dass nun ein Mann an der Spitze eines vor Kurzem noch demokratischen Landes derart offensichtlich seine gefährliche Dummheit zur Schau stellen kann, ist schon bemerkenswert. Und es wäre nur gerecht, nickt Justizia, wenn der selbsternannte Genius Trump genau über diesen Pussygrip stolpern würde. Und Achtung, was nun die kleine blaue Welt betrifft, gebannt im Spiel der Kräfte! Selten sieht oder weiß man vom Erwachen eines mit der Krankheit des ‚malignant narcissism‘ Belasteten, mit was man hier rechnen muss, aber immerhin kann man gedanklich vorbereitet sein. Das verborgene Buch gibt seine Blätter preis.
Ganz ohne Ungeduld werde ich träumen, Ich werde mich an die Arbeit machen, die nie enden kann, und nach und nach, gegen Ende, Kommen Arme den Armen entgegen, Öffnen sich wieder hilfreiche Hände, Licht geben die wiederauflebenden Augen, In ihren Höhlen, Und du, plötzlich unversehrt, Wirst auferstehen, nochmals Wird deine Stimme mir Lenkerin sein, Für immer seh ich dich wieder.
Es ist offensichtlich, dass die Welt und die Zeit, in der wir gerade leben, geradezu überschäumt mit einer unvorstellbaren Skala an potentiellen Erlebnisangeboten. Und gerade d a s scheint vielen Menschen gar nicht zu bekommen, denn nicht nur ist das (sogenannte) einfache Leben überschaubarer, aber ich brauche trotzdem eine gewisse Kenntnis von den 10 000 Dingen, um eine mir angemessene Entscheidung fällen zu können, vor allem was die Wahl meiner eigenen Lebensweise betrifft. Und sind Angebote aller Art nicht größtenteils Ablenkungen, die durchaus willkommen sein können, aber nicht nur. Da draußen brodelt’s und rumort es mit allen Abarten, die der Mensch ersinnen konnte, und ja, man könnte verzweifeln. Aber es sollte mich nicht ablenken von dem, was ich selbst anfangen möchte mit der mir geschenkten Zeit. Nein, kein Geschenk von ganz oben aus der Götterhand, sondern nur die Gesetzmäßigkeiten des galaktischen Systems erfassend, soweit das möglich ist, und dann das Fassen auch noch lassen. Auf jeden Fall habe ich den Fluch ‚Mögest du in interessanten Zeiten leben‘ verstanden, und bedanke mich freien Herzens für den Hinweis.
Traumlos, sagte ich. Meinte ich Welt? Meinte verloren gegangenes Gut in meinen Schriften, meinte mich selbst in einem Vorne des noch nicht Entstandenen, wenn ich Raum einnehmen werde im zukünftigen Hier, um in der zwischengelagerten Werkstatt d a s Werkzeug zu bauen, das mir offenlegen könnte des Labyrinthes verwegenes Rätsel. Meinte ich Licht, und wollte nur stillstehen, und nirgends, nirgends mehr hingehen, nur das Unvermeidliche treffen, das zukam auf mich?
November 11, 2025
Heute früh im Garten: zwei Rehe, ihres Weges gehend, bzw. an unserem Erfeu frühstückend. Das kann in ungewisser Wehmut an paradiesische Zustände erinnern, wobei auch Rehe einem die geschätzten Rosensträucher anknabbern können, wenn man nicht die trennsicheren Zäune aufgebaut hat. Hier in der Gegend sind auch die Wildschweine nicht so beliebt trotz der freien Gangart, denn sie wühlen ungeheure Massen von Erde auf, um etwas für ihre Geschmacksrichtung zu ergattern. Auch Katzen und Kater gehören meistens irgendwo in einen Haushalt, und Hunde müssen an die Leine und lassen ihre Besitzer:innen in demütige Haltungen verfallen. Und doch ist es wahr, was Jane Goodall gesagt haben soll, nämlich dass wir in der Welt der Tiere leben. Es gibt ja noch all die Tiere, die wir selten oder nie sehen, die aber dennoch unter uns und über uns (ach ja, die Vögel!) leben und um uns herum, und die sich alle ihrer natürlichen Programmierungen gemäß fortbewegen. So wohl auch der Mensch, der schon sehr auffällt mit seinen exzentrischen Ideen, viele davon im Kontext wild entfachter Leidenschaften um die Beherrschung der Erdkugel sich drehend. Obwohl das Vergängliche vollkommen offenliegt in seiner klaren Anwesenheit, was wiederum das Geheimnis des gelungenen Aktes ist. Das Seil wird dünn und man bewegt sich auf unsicherem Terrain. Jetzt gilt es, loszulassen von der Vorstellung, um das Seiende in seiner direktesten Form zulassen zu können. Dem eigenen Atem zu lauschen in der lebendigen Fülle, getarnt als die große Leere. Und dann das befreiende Lachen! Die Welt verschwindet ja nicht, nein, ganz im Gegenteil: Rehe am frühen Morgen – Wildschweine – Vögel!
gibt es traumatisierte Orte gibt es heilige seit jeh hat die heiligkeit der orte menschen nicht daran gehindert sie zu zerstören kiew coventry bamiyan dresden ayodhya seit jeh hat das grauen der orte menschen nicht gehindert zu siedeln prachtvolle städte erblühen auf blutigem grund villen und residenzen von mördern ateliers und wohnungen deportierter ein neues nationales heim errichtet auf den trümmern des heimes einer anderen nation instrumente ort der musik in der nachgeborenen samtenen händen wer fragt nach dem blut das an ihnen oder wem sie entrissen man fragt doch auch nicht woher der sein geld hat oder die das erbe was ist erinnerung?
* von tauchgold (Heike Tauch und Florian Goldberg)
Auf den Mond kann man mit genügend Phantasie genauso viel projezieren wie auf eine Teetasse. Und wenn dann ausgerechnet in der Supermondwoche sich, wie bei uns tatsächlich geschehen, täglich etwas neues Ungewöhnliches ereignet, da habe ich selbst als erklärte Feindin der esoterischen Anwandlung mich beim Gedanken erwischt, es könnte an der Nähe des Mondes zur Erde liegen. Aber wie meistens sind einerseits auch bei wissenschaftlicher Kenntnis die Beweise schwer zu erbringen. Und andrerseits ist ja klar, dass alles auf alles einwirkt, und das konstant. Erstaunlich ist und bleibt nur, dass der Mensch, trotz seinen phantastischen Anlagen zum Herausfinden und Auseinandernehmen der Geheimnisse ganz offensichtlich vieles, sehr vieles, niemals wissen werden wird, denn ihm ist eine Grenze gesetzt, das ist er selbst. Gerne rufe ich Elon Musk, dem Mythoscreator, zu: hinauf mit dir und deinen Milliarden zum Mars, und nimm noch ein paar mit, die auch da hinwollen, bis weitere Dinge klar werden, gegen die sich der Mensch, oder ist es vor allem der Mann, so gerne wehrt und schützt. Held will er sein und sich nach Widerstand gegen die Sirenen sehnen, und nicht nach dem Mutterkörper, dem er entstiegen ist ohne Leistung, da lockt nur noch das Meistersein. Nur von was. Dabei kann der vorhandene Geist abrücken vom kleinen blauen Planeten und ja, ihn besingen und bedichten und besprechen, was bleibt ihm (oder ihr) anderes übrig. Bei aller tiefen, unleugbaren Verbundenheit unter uns, der Spezies Mensch, sehen wir das menschliche Treiben doch alle ganz unterschiedlich, das macht den Strom der Erzählungen ja so unterhaltsam. Aber Achtung!, wir selbst sind die Erzählung, die vor sich geht, eben so lange sie dauert. Ach du untröstliche Bedeutungslosigkeit des Unterfangens, sei gegrüßt. Oder wollte ich ‚ sei gesegnet‘ sagen.
So fügt sich eins zum anderen, Nu für Nu, und nie weiß man, ob’s eine Perlenkette wird oder ein plötzlicher Riss im Netzwerk, wo irgendwas in einem aus irgendwelchem Grund zu straucheln anfängt und man nachts im Viertelschlaf düster vor sich hingrübelt. Anlass gibt es genug, im persönlichen Bereich genügt es, wenn die Bullen einem 35 Euro abknöpfen für falsches Parken. Ach hätt’ich nur, ach hätt‘ ich nur. Diese Schnittschnellen des Daseins sind allerdings zu bewältigen, selbst wenn ein unerwarteter Tod seinen Auftritt hat. Man ist dabei, man kann handeln, man kann angemessen trauern, shit happens, man kann nicht erwarten, dass alle Tage festlich dahingleiten, wer will das schon. Die persönlichen Katatstrophen ermöglichen Wachstum und Reifung, ohne Dunkel kein Hell. In einem sebst lebt ja auch dieser Widerspruch, und für den nächsten Baustein braucht man frische Kräfte. Aber ich bin gleichzeitig im Draußen drin, und je besser ich mein inneres Toben bewältigen kann, desto klarer kann ich bezeugen, was im anderen Teil des Weltgeschehens los ist. Denn egal, wo jemand als wer auch immer steht, so sehen wir alle das ‚Es‘ aus eigenem Blickwinkel, das soll ja auch zum Ich werden, sodass es sich entlang dem Wahrgenommenen entwickeln kann. Und da versteht man doch dann, dass angesichts des unermesslichen Leidens in der Welt das Mitgefühl so grenzenlos werden muss, dass es die finsteren Schatten über dem Menschsein zumindest flüchtig vertreiben kann, wenn auch nicht wirklich. Oder doch? Man darf das nicht nur glauben, und wir sehen ja, dass auch das Wissen scheitert. Und da webt er so vor sich hin, der todlose Teppich der subatomaren Ebene, auf der d a s, was wir sind, sich manifestiert. Immerhin kann man da arbeiten.
alkibiades mein spießgeselle bist du lange fort ich weiß nicht: wohin bist du gegangen ach nur bei der regatta bist du nicht an bord und die forellen muß ich jetzt alleine fangen und selbst das mokkamahlen macht mir nicht mehr spaß und wenn es regnet wirst du nicht mehr naß jetzt bin ich traurig wenn ich grog bestelle
alkibiades mein spießgeselle lange bist du fort
in meinem schrank liegt noch die alte pfeife woanders (im notizbuch steht vielleicht der ort) in einem zimmer das ich nicht mehr ganz begreife liegt unser roter kater und liegt unsre braut die kneipen sind jetzt alle leer und laut die nächte angenagt von grüner helle
alkibiades mein spießgeselle du bist lange fort ich muß dich, lieber, wohl zu end vergessen zuweilen schlaflos fällt noch ein vertropftes wort ein streich ein schlips ein heisersein ein essen ein angstruf mir von weißen vögeln ein sonst bin ich alt und lächelnd wie ein kieselstein und warte gern auf die uns forttut auf die sanfte welle alkibiades alkibiades mein spießgeselle