Das Hineinversetzenkönnen ins x-Beliebige ist an sich eine große Kraft, deren Wirkung bedacht werden muss. Wo setze ich sie ein, wo lasse ich es besser bleiben. Auch in einem kurzen Short auf YouTube kann ich mich einen Moment lang in die Not eines übertätowierten Menschen hineinversetzen, der die unauslöschbare Sucht bereut, aber was soll dieser Energieaufwand? Ist es ein emotionaler Lückenfüller oder eine Art Informationssahne in Bezug auf erweiterte Menschenkenntnis. Oder kann man sich auf einmal per leichtem Tastendruck so ziemlich in alles hineinversetzen, kommt ja auch auf die Tiefe an und das Interesse, und wie es mir selber geht, und wieweit ich mich auch da hineinversetzen kann und verstehen lernen möchte, was bei mir vor sich geht. Auf dem Titelblatt der neuen „Zeit“ steht die Frage, was wohl in Benjamin Netanjahu vor sich geht, and who the f… knows. Das Unken ist groß in Mode, denn wer kann und wer will sich da hineinversetzen, denn der Faden, an dem das alles zuweilen hängt, lädt weder zum Hinein, noch zum Setzen ein, sondern es macht einen kranken Eindruck, und keine Medizin in Sicht. Wie lange geht das schon, und gibt es noch ein Zurechtrücken. Aber genau w a s zurechtrücken. Das entgleiste Menschenbild mit dem selbst sich zerstörenden Meisterwerkbutton? Endlich at home im Om und im Atom? Alles möglich. Also hineinversetzen in das angebotene Sein, nicht von einem Gott, sondern vom Immerdagewesenen. Das scheint zu wissen, wie es geht, und flößt Vertrauen ein.