Die globalen Ereignisse dieser Zeit sind verstörend und es ist empfehlenswert, sich selbst diese Empfehlung zu mehr Gelassenheit zu geben, wohl wissend, dass es eine Art Training erfordert, um diesem bdeutsamen Wort (Gelassenheit) gerecht zu werden. Ich persönlich bin dafür, Freundschaften zu pflegen, wo ich außer der Beteiligung an guten Gesprächen auch mal Dampf ablassen kann, denn man darf sich bei der Zeugenschaft des Unvorstellbaren im menschlichen Verhalten nicht verschlucken am Unvorstellbaren. Auch darf man beim Aufregen über laufende Weltgeschäfte die Selbstbetrachtung nicht vergessen, wo man unterscheiden lernen kann über angemessene Kritik an der Handhabung des sich enthüllenden Dramas, und der eigenen Befindlichkeit, wenn deren Ignorieren das wilde Herumtreiben in den Medien (zum Beispiel) nur noch ein Flüchten ist vor dem, was eigentlich Sache sein müsste. Wenn man nun von künstlicher wie verständlicher Aufregung etwas Abstand gewinnen möchte, kann man sich mit den Methoden beschäftigen, bei denen Gelassenheit schwerpunktmäßig eine Rolle spielt. Man verliert ja als Zeugin nicht das Fühlen, man verliert nicht die Liebe. Man schaut nur und sieht, wie etwas ist. Es ist gut zu wissen, wo man helfen kann und wo nicht. Und was geschieht mit mir, wenn ich etwas mache oder mitmche, was mir nicht entspricht. Und vielleicht verlangt auch diese Zeit automatisch ein Gegengewicht, für das wir uns immerhin entscheiden können.