Neulich meinte eine Freundin, man würde spüren, dass ich ‚die Menschen‘ liebe, und ich hätte mich einfach darüber freuen können. Aber zum Glück regten die Worte das Nachdenken an, das wiederum mit der Komplexität des Themas leicht überfordert hätte sein oder werden können, gäbe es nicht den Mut des einfachen Anfangs. Die Menschen lieben (?), also allesamt, wie sie sich in dieser unfassbaren Symphonie ausleben in wildem Hin und Her, das kann ich nur von meinem inneren Amphitheater aus, bester Rang, beste Sicht. Man schätzt ja Spieler:innen, die ihre Rolle ans Herz nehmen, also sozusagen sind, was sie spielen. Allerdings nur, soweit man den Verkörperungen Vertrauen entgegenbringen kann. Es stimmt auch, dass jede/r seine oder ihre Rolle spielt, es bleibt eine Frage des Bewusstseins. In diesem Sinne liebe ich das gelungene Zusammenspiel. Es schenkt einem die Möglichkeit des Mitgefühls, eine Form der Liebe. Natürlich kann ich am Telefon mit einem guten Freund mal herzhaft verbal entgleisen z.B über die derzeitigen Zustände in Wahington undsoweiter. Freundschaft ist auch eine Form der Liebe, und es tut zuweilen gut, Empörung über die Schandtaten der Menschen ausdrücken zu können. Außerdem bin ich einfach Fan des kosmischen Vorgangs und kann mir an diesem Punkt durchaus vorstellen, dass alles (nur) ist, was es ist, ein Satz der großen Prüfungen. Und muss sagen, dass ich wirklich sehr, sehr viele Menschen ganz persönlich getroffen habe und immer noch treffe, die alle auf ihre Art Liebe hervorlocken konnten in mir oder umgekehrt, wer wäre dafür nicht dankbar. Egal, wie tief man diese Welt zu verstehen sucht, man wird sie nicht ergründen. Dieses monumentale Meisterwerk, also das Lebendige, ist von seiner Art her unergründbar. Das ist genau, was ich daran liebe, dieses Ungewisse, mit dem man umgehen lernt, jeder auf eigene Weise. Liebenswert.