Saudade

Ja, nicht unbedingt meine Saudade, heißt : Sehnsucht, sondern Portugals Saudade nach Vergangenem…das liegt im  Blut des gemeinsamen Leidensstromes, das Nachsinnen über bedeutende Seemacht, die verschwand, und natürlich im Fado findet es seine Sprache. Inzwischen sind wir in einer Wohnung in einem Städtchen am Meer, das in dem damaligen Erdbeben in Sekunden dem Erdboden gleichgemacht worden war. Die Wohnung ist riesig, in meinen Photos oben sieht man Objekte vom Inneren, eine verstaubte Noblesse mit moderner Kunst balanciert, der einstige Bewohner hat viel gelesen, auch Sartre steht da auf Portugiesisch. Der komplex geformte Messingchlüssel lag unter der Matte. Elegante Ťürflügel hinaus auf die Piazza. Welan im Café vor der Tür. In der Nacht findet auf eben dieser Piazza ein Konzert mit einer hervorragenden Fađo-Sängerin statt. Mehr als 3000 Menschen huldigen dem Klang bis nach Mitternacht. Die Wohnung bietet exzellente Teilnahme.

Und Salinieri kann man hier beruflich werden, Salzgärtner. Es soll eins der besten Salze sein. 

Und dann auch ein steinloser Sandweg  ins Meer, und hinein in die kühlenden Fluten, während es in den Wolken donnert.

Portugal ist das Indien Europas, sinniert ein Engländer vor uns hin,

 

der 30 Jahre lang hier hängengeblieben ist und das „too long“ findet. Aber es stimmt, vieles erinnert mich auch an Indien…überall verschwindendes Indien in saudadischer Schwermut. Jetzt ist erst Juni und der Touristenschwarm hält sich in Grenzen: das Gute an Grenzen!

Das zweite Bild zeigt das Schalter-und Dienstbotenklingeldesign der Wohnung. Das dritte Bild liegt seitlich, mir geht  es, ja um was hier, vielleicht um die Schönheit, die  stilvoll Verblichenen manchmal hat, auf meine  Art zu würdigen.


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