ankurbeln

So, jetzt wird runtergefahren, denn man kann damit rechnen, dass alle mitspielen, denn Corona war gestern. Jetzt kommen neue Verdunkelungen dazu, die Anspruch erheben auf Aufmerksamkeit. Das neue Wirtschaftsmantra wird geschmiedet und hat auf jeden Fall damit zu tun, dass es höchste Zeit ist, die Kaufkraft wieder anzukurbeln. Man hofft leise und laut aus vielen Einrichtungen heraus, das Volk möge sich wieder besinnen auf die entschwundene Normalität, wie war sie doch gleich, sie bestand viel aus Kaufen. Man erinnert sich vielleicht an die schöne und kalte Japanerin, die Millionen scheffelte, indem sie Kunden und Kundinnen beriet, wie sie mit all dem Zeug, dass sie eh nicht brauchen, aber das sich in allen verfügbaren Ecken des Haushaltes türmt, umgehen sollen. Ihre Coachings  sollen teuer sein, denn es ist schwer zu entscheiden in dieser habbaren Konsumblase, wieviel erfüllte Wünsche und Lustobjekte es noch braucht, um des unruhigen Geistes Herr oder Herrin zu werden. Ja, da greift man doch gerne mal zu den Stoikern.  Und vielleicht fiel ja einiges von den uralten Gedanken in die Ritzen des Alltags. Das ist nicht überprüfbar. Die drei ersten Akte des Corona Dramas sind ganz eindeutig zu Ende gegangen, doch nirgendwo hat sich Gewissheit eingestellt. Gut, das Ankurbeln von Ideen hat immer etwas von einem Aufschwung an sich, aber was ist, wenn sich zu viele verrechnen. Donald Trump macht es vor: er ist total überzeugt, dass sein brutales Durchgreifenlassen bei friedlichen Protesten und diese erzdumme Show vor der Kirche eine tiefe  Beeindruckung hinterlassen würden. Aber hallo!, wer sind diese Menschen da draußen, sie folgen ja gar nicht. Aus der aufgeblasenen Puppe wird ein Zerrbild. Das ist gefährlich, denn wenn so einer stürzt, wird er eine Menge mit sich reißen, Schwiegersohn hin oder her, ganz zu schweigen von Anderen, die sich vom goldenen Ochsen was Andauerndes versprochen haben. Und die da draußen alle in den anhaltenden Protesten, kann man die noch tanzen lassen nach Zucker und Peitsche. Allerdings sind es ja oft genau d i e, die nicht mehr teilhaben wollen an der Logik der Ausbeutersysteme, nach denen der Rhythmus gerade läuft, die wählen gehen sollten. Einerseits die Botschaft der Urwaldtrommeln, deren tiefere Botschaften man gerne ins Herz gelassen hätte mit allerlei Weisheit über das Hüten des Gartens und des Waldes und der Meere. Und andrerseits die dumpfe Ahnung, dass irgend etwas zu weit gegangen ist und alle möglichen Preiszettel nun an den Rettungsversuchen hängen, die die schlafenden KäuferInnen anstacheln sollen zum gewohnt zügellosen Haben und dann noch was haben, bis die Maschine wieder läuft wie geschmiert, das kann auch gelingen. Was nicht gelingen wird ist das Vergessen dessen, was stattfand, als das Spiel für einen kurzen Moment die Maske abnahm, die man dafür erfand, damit der Tanz um den Mammon als demokratisches Verführungsprojekt auftreten konnte. Nicht, dass alles kompatibel sein muss oder erklärbar, so sehr sich auch viele darum bemühen. In Indien hat mir mal jemand erklärt, es gäbe neben den vier existierenden Veden noch eine Veda, die die ‚geheime Veda‘ genannt wird. Dieses Buch ist nicht geschrieben, sondern es ist die Erfahrung des Daseins, das sich selbst schreibt, also geheimnisvoll ist im Sinne, dass niemand im Voraus etwas darüber weiß, denn es spult sich sichtbar aus sich selbst heraus ab.  Nein, nicht wie immer, sondern wie jetzt. Es kommt auf die Wahrnehmung an.

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