müssen müssen

Beim Hinhören ins digitale Draußen habe ich vernommen, dass wir, also hier als deutsches Wir, unbedingt darauf achten müssen, konkurrenzfähig zu bleiben und vor allem weiterhin zu werden. Da oben im All müssen mehr Satelliten herumhängen von uns, und das alte Waffenzeug muss erneuert werden und neues dazugekauft, damit wir uns schützen können – vor wem und was nochmal bitte? Ach ja, vor den nimmersatten Gelüsten der Dämonenlords, die ihre Followers sichtbar in die verfügbaren Abgründe treiben. Zuweilen ist es hilfreich, das kindliche Auge einzuschalten, um das Ausmaß der gängigen Absurditäten überhaupt wahrnehmen zu können. Ein Startup aus China lässt die Börsen krachen; die schräge, aber unmissverständliche Geste eines Autisten geht insofern nach hinten los, dass durch Handlungen Kräfte mobilisiert werden, mit denen man rechnen muss. Es muss also vieles gemusst werden, was ‚eigentlich‘ gar nicht gemusst werden möchte. Der Zwiespalt an sich zwingt im besten Fall zu guten Entscheidungen, aber wenn das Dunkle und das Helle nicht mehr unterscheidbar sind, dann…was dann. Eine Variante könnte sein, dass dann Dämmerung ist und der Muezzin seinen Gesang erhebt. Man könnte lauschen, also mehr dem Inneren zugeneigt sein, da nur von dort aus Klärung geschehen kann. Wahr ist und bleibt, dass wir zwar einzeln, aber nicht getrennt sind. Und obwohl es in Momenten so aussehen könnte, als wären wir gemeinsam im globalen Ghetto gefangen, so können wir doch in letzter Konsequenz nur auf uns selbst achten, damit wir dem Schädlichen nicht auch noch zuspielen.


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