Also das mit den Neujahrsvorsätzen habe ich noch nie anregend gefunden, denn man ist ja vertraut mit dem eigenen Scheitern und muss es nicht auch noch provozieren. Ich wundere mich heute noch, dass es mir (z.B.) bei aller Leidenschaft fürs Rauchen tatsächlich gelungen ist, und das vor langer Zeit, damit aufzuhören. Zum Glück war es noch in der Zeit ohne diese gruseligen Bilder auf den Schachteln, und es war auch nicht wegen der vielbesprochenen Schädlichkeit, sondern mein Leben nahm plötzlich eine radikale Wendung, die mich in die Meditationspraxis katapultierte, wo sich bekannterweise weniger Raucher:innen aufhalten, u.a. aus Respekt vor den Atemzügen, die uns am Leben halten. Aber nach Kamala Harris‘ grandiosem Scheitern gab es bei mir erst einmal Pause mit den Nachrichten aus Amerika. Man dachte ‚damals‘ ja auch schon an eine neue Weltordnung, powervolle Frau an der Spitze und so, bevor die Realitätsbombe einschlug und ein durch und durch verlogener, rassistischer und sexistischer Troll uns zu erzählen begann, was er mit der Welt vorhat. Allerdings höre ich ihn ja kaum mehr, sondern frage mich eher, ob ich nicht schon wieder in einer Algorithmenfalle stecke und mich nun langsam und fast unaufhaltsam elonmaskulinisieren lasse, denn es scheint kaum was anderes zu geben, was die Weltgehirne gerade verbindet. Und schon bevor der zukünftige Präsidentenkerl überhaupt angetreten ist, wird schon um Länder geschachert, und vielleicht arbeitet Elons emsiges Gehirn ja bereits daran, Germany unter den Nagel zu kriegen. Ein prima Moment für einen Größenwahnsinnigen, denn es schwächelt vielerorts, und Elon ist schwerwiegender Erfinder und kann sich so einiges vorstellen, was bisher noch nicht in den Geschichtsbüchern stand. Nun ist (zum Glück?), wie wir von Buddhisten wissen, alles (angeblich) leer und bedeutungslos, ein interessanter Gedanke, denn er schlägt vor, dass die Leinwand grundsätzlich immer leer ist, bis was draufprojeziert wird, was man dann als das derzeit ‚Lebendige‘ erkennt, das abspielt, was in den Gehirnen entwickelt wurde. Leicht kann man vergessen, dass man selbst mit einer Schaltzentrale ausgestattet ist, für die man günstigerweise die volle Verantwortung trägt. Das befähigt einen immerhin, einigermaßen angstfrei zu bleiben, denn man hat sich zur Verfügung und kann sich entscheiden, wie man die persönlichen und die unpersönlichen (und die überpersönlichen?) Dinge handhabt. Mehr ist nicht drin. Muss auch nicht, denn es hält einen ganz gut in Schwung, isn’t it.

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