Immer noch Trump

Was an Donald Trump so verstörend geblieben ist, ist die Tatsache, dass es so einem offensichtlichen Irrwisch gelingt, ein ganzes Land politisch zu spalten, sodass ganz sicher eine Angst sich in der anderen Hälfte des Landes, das von seinen gnadenlosen Lügen nicht durchseucht ist, breitgemacht hat, er könne am Ende des Kampfes tatsächlich noch einmal an die Macht kommen und nicht nur in Amerika, sondern überall da, wo noch Tropfen von Vernunft spürbar sind, eine Katastrophe auslösen. Es wäre ein grässlicher Rachefeldzug an all denen , die auf seinen Hasslisten stehen undsoweiter. Wie oft hat man sich schon gefragt, was da wohl alles in den Köpfen der Bürger und Bürgerinnen des Dritten Reiches vor sich ging, als sie merkten, dass da etwas läuft, was nicht gut sein kann, oder haben sie es gemerkt und gedacht und vielleicht schon ihre Koffer gepackt. Nicht die jüdischen Einwohner, die noch dunklere Probleme hatten, weil sie den Gerüchten irgendwann Glauben schenken mussten, bis das, was man nicht für möglich hielt, dann doch wahr war. Bis es Realität war. Ich meinte die Deutschen ohne jüdischen Hintergrund, die an so einem Denken und Tun nicht beteiligt sein wollten und nichts wie weg wollten von diesem Vernichtungswillen eines grotesken Zwerges, der psychisch noch weit kranker war, als man gewillt war sich vorzustellen. Bis es dann tatsächlich zu spät ist, und wann genau ist zu spät. Immerhin hat das Virengeschehen noch einmal deutlich gezeigt, welche unauflösbare Abhängigkeit unter uns Menschen herrscht. Als der Container im Suezkanal stecken blieb, erzählte der Fahrradhändler, konnte er die Nachfrage nach Fahrrädern nicht mehr bedienen, weil die Teile fehlten. Und weiterhin fehlten und fehlen sie und wir erfahren, woher das ganze Zeug, das wir zu brauchen glauben, eigentlich alles herkommt. Nicht jede/r vertieft sich in das Wirtschaftsblatt oder fragt neugierig nach, wem wo irgendwas fehlt. Günstig ist, wenn man das Fehlen in Schach halten kann, da hilft auch ein verhältnismäßig ruhiger Charakter wie Olaf Scholz. Oder aber lieber ein bisschen langweilig, wie Steinmeier zuweilen gesehen wird, als jemand Lautes und Wichtigtuerisches. Und auch eine Frau muss nicht immer als Alibi dienen, außer es zeigt sich das Offensichtliche und kann sich durchsetzen. Das würde man sich jetzt von den Demokraten in Amerika wünschen, dass die lückenlose Aufklärung des Staatsstreiches, den Donald Trump vor einem Jahr in die Wege geleitet hat mit einer gnadenlosen Lügenkette, der keiner seiner Anhänger mehr entkommen kann, dass diese Aufklärung stattfinden kann und man sieht, dass so etwas möglich ist. Was sehen die Menschen, hat man sich doch öfters gefragt während Donald Trumps Amtszeit, wenn sie diesen Menschen anschauen, der die einen an der Intelligenz des Menschengeschlechtes zweifeln lässt und die anderen mühelos zur Ausrottung dieses Geschlechts treiben kann. Man vergisst, wie klein so was groß Aufgebauschtes sein muss, und wie immens der Grad der Verzweiflung, der es ermöglicht, über alles Glaubwürdige hinwegzufegen, um einen schmutzigen Tümpel zurück zu lassen. Aber dann will man schon am 7. Januar über Amerika nicht mehr so viel nachdenken, denn für wen unter all den Leidtragenden sollte man zuerst die Daumen halten, wenn sich das ebenfalls als nutzlos erwiesen hat. Man könnte irgendwo im Inneren eine kleine Trauernische etablieren, und wenn man das Bedürfnis verspürt, ab und zu mal hemmungslos vor sich hinzutrauern, könnte man das dann tun, um was und wen auch immer.

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