fürchten und klagen

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Das ist jetzt, wenn Shani, der Samstags-Gott, sich aufmacht auf seinem pechschwarzen Vogel, um seinem Job nachzugehen. Ich nehme mal an, dass es mit der Bereitschaft im Menschen zu tun hat, sich zu fürchten. Schon in Kindern kann man diesen Kitzel beobachten, denn Fürchten ist nicht immer gleich Angst. Auch, wie hieß er doch gleich, Knecht Ruprecht, der hatte doch so eine Rute mit sich, manchmal auch einen Stab und ein Säckchen Asche, das war auch so ein Shani-Bruder. Der Shani Tempel hier wäre eigentlich super geeignet, wenn es statt einer Klagemauer einen Klage-Tempel gäbe, wo sich alle leise oder lauthals über alles beklagen könnten, was ihnen auf der Leber sitzt, und dann wäre beim Heraustreten dieser Wurm bewältigt bis zur nächsten Attacke. Ich würde mich heute, nach Nachrichten über einen Umgang mit behinderten Kindern während einer Sonnenfinsternis, darüber beklagen, dass man in Teilen Indiens diese Kinder während der Finsternis (vorgestern) bis zum Hals in Sand vergräbt, weil sie das heilen soll. Gesegnet seien die NGO’s, die sich in solche Dinge einmischen. Dabei macht Shani selbst trouble. Jemand hat mir neulich erzählt, dass es hier am See während der Regenzeit zu einem unheimlichen Vorgang kam. Auf einmal erlebten alle Badenden, denn das heilige Baden geht ja weiter, dass sie statt läuterndem Wasser mit einer Ölschicht bedeckt aus dem Wasser kamen. Das Rätsel konnte lange nicht gelöst werden, auch weil es hier wenig Sherlock Holmes Talente gibt. Doch der Tag kam, wo es sich klärte. Als das Wasser nämlich zurückfloss, sah man Ströme von Öl aus dem Shani Tempel fließen, aha, es war der gute Bösewicht selbst. Die Männer (denn nur diese kraftstrotzenden Geschöpfe dürfen ja da hinauf) schütten nämlich bei der Anbetung dieses Furchteinflößers Öl über den schwarzen Stein, vermutlich, um den Glanz noch zu vertiefen, und die zuständigen Priester fangen diese reichlich gegossene Gabe dann in Behältern auf, die, wie man entdeckte, nicht verschließbar sind. So stieg das Wasser, keiner kümmerte sich um die Behälter, da wurden sie vom Wasser einfach umgekippt und der Segen floss in den See, was er gut brauchen könnte, so weit entfernt wie auch er ist von seinem natürlichen Zustand. Aber Öl! Es gab dann wieder einiges zu tun, und die, die für solche Arbeiten geholt werden, taten es. Sie trennten Öl und Wasser, so gut es eben ging. Wir wissen ja alle, dass alles vorübergeht, so schwer es manchmal ist, sich das vorzustellen, besonders wenn es um einen selbst geht, aber auch um uns alle jederzeit. Dabei gibt es eigentlich gar keinen Grund zum Fürchten, denn wenn man vorübergegangen ist, ist man gar nicht mehr in eigener Betrachtung, daher auch ganz und gar im Furchtlosen aufgegangen.

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