Das Nicht-mehr-da-sein ist deswegen so unvorstellbar,
weil es davon weder Erfahrung noch Vorstellung gibt.
Es ist das Ende der eigenen Vorstellung.
Nur e i n Zugang liegt als Angebot im Davor:
„Stirb, bevor du stirbst“, was vermutlich eher heißt:
lebe, bevor du stirbst, denn wer zu dem, was er scheint,
gestorben ist, kann nur im Schoß des Lebens landen.
Lebe und stirb also, bevor du gehst, damit der Vorgang
ein erfreulicher wird. Wer lebendig stirbt, verliert die
Anhaftung an die Dinge, und die Liebe wird spürbar im
freigewordenen Raum. Sie, die immer da war und da ist,
empfängt mich und wird empfangen. Der Name dieses Todes
also ist: Liebe. Ich gehe und werde ein Teil ihrer
zeitlosen Anwesenheit.
Aus den Griffen gelöst.
Gedehnt in das weitaus Möglichste.
Das Unvorstellbare bejaht aus tiefstem
Herzen, dem Vorgestellten Achtung erwiesen –
allein schon der Vielfalt wegen!
Tief eingeatmet das unermessliche Reich,
und mit aufquellender Dankbarkeit
Zugang erhalten
zu Eigenem.
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„Stirb, bevor du stirbst“ – Mir hat dieser Satz immer gefallen.
Er kommt aus dem Orient und ist als Erwachen gemeint von
den eigenen Täuschungsmanövern, mit denen man sich selbst
und Anderen begegnet