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Heute ist Sonntag, und ich habe noch nicht entschieden, ob ich am Sonntag auch Bloggerin sein werde. Bin ich überhaupt schon Bloggerin. Was ist das: eine Bloggerin…Einige meiner Texte sind seit dem 6.6. schon „draußen“, dh die Adresse hängt irgendwo im Äther und ist potentiell zugängig. Ich muss ja den Zugang erschaffen, fange auch schon sachte an im Freundeskreis und lasse mir Freiheit und Muße, meine eigenen Klänge zu finden, während meine Texte, die meist schon da sind, ja auch aus einer Verbindung mit mir hervorkommen, und insofern Ausdruck geben von mir. Die Rubrik „Über mich“ ist auch noch textfrei, das wundert mich etwas. Es gab die Kurzbiographie eines Freundes über mich, die ich jahrelang auf Programmen oder hinten in meinem Gedichtband benutzt habe, aber vielleicht fällt mir ja noch was Entsprechendes ein. Ich werde niemals mein reichhaltiges Leben in eine Biografie quetschen! (habe ich neulich in mein Notizbuch geschrieben) (Jeden Tag neu! Wie sollte ich das einholen!) Aber gut! Wird schon!
Seit Tagen hängt ein Gedicht von Paul Celan mit einer Reisszwecke
an meinem Bücherregal, und weil ich immer wieder mal davon
berührt werde, navigiere ich es nun hinaus in die Welt durch das Fenster….
Brandung
von Paul Celan
Du, Stunde, flügelst in den Dünen.
Die Zeit, aus feinem Sande, singt in meinen Armen:
ich lieg bei ihr, ein Messer in der Rechten.
So schäume, Welle! Fisch, trau dich hervor!
Wo Wasser ist, kann man noch einmal leben,
noch einmal mit dem Tod im Chor die Welt herübersingen,
noch einmal aus dem Hohlweg rufen: Seht,
wir sind geborgen
seht, das Land war unser, seht,
wie wir dem Stern den Weg vertraten!
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