vida (Abschied)

 

Wenn man Menschen liebt und Räume, oder Wasser,
oder Oasen undsoweiter, muss man damit rechnen,
dass sich im Abschied, sei er auch noch so bereitwillig,
eine Trauer bemerkbar macht, die hier eher süß und
schwer ist und das Handeln etwas verlangsamt und
einen herumschweifenden Blick mit sich bringt. Schon
ist die nötige Distanz zu groß, als dass der Blick sich
noch etwas aneignen könnte. Gerade diese Bereitschaft
des Gehens gibt dem gut Gelungenen eine tiefere Sphäre.
Auch bin ich gut aufgehoben im Orient wie im Okzident.
Ich habe Menschen getroffen und die wenigen Nahen
und Vertrauten gesehen, mit denen man austauscht,
was sorgloser macht. Es ist auch die Geduld und die
verbrachte Zeit miteinander, die das Reifen ermöglicht.
Ich verabschiede mich von dem Ort mit Dank an alles
Erfahrene und Geschenkte,  Ah! der See! Und seine
Umrundung! Mein Sitzplatz an ihm und das Ungestörte,
das damit verbunden ist. Die Treppen, die Steine! Die
Architektur! Die Offenheit und Freundlichkeit der
Menschen, die über Jahre entstanden ist und auf
einfachste Weise genährt wurde. Das alles entrückt
nun beim Abschied, aber vergeht nicht. Nur ich reise ab.

 


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