Nein, kein drohendes Pantherauge, das mich fragend anstarrt, sondern nur ein Photo von meinem fahlblauen Farbtöpfchen, gesehen als Auge. Oh weh, schon wieder Samstag. Samstags spüre ich, dass die Zeit vergeht, andere haben das vielleicht am Donnerstag, oder eher am Montag, wenn das Freiheitsverheißende schon vergangen ist und mehr oder weniger verhießen hat. Mein Samstageln ist auch kein Klagelied, denn die Woche war gut, die verheißungsvolle Arbeit getan, die Sonne geschienen, ein paar Regentropfen reingestreut, mit Freunden gute Gespräche geführt, was will man mehr. Man, beziehungsweise ich selbst will gar nicht mehr, und der Faden ‚genug‘ hat mich zum Ausgang geführt, also dahin, wo auch der Eingang war oder immer noch ist, denn immer sind Eingang und Ausgang. Es ist eine Drehtür, und jeder kann durch. Es kommt eben nicht von ungefähr, dass sich irgendwann der Duft des Vergänglichen in einem ausbreitet und dann vorüberzieht, so, als hätte man gar nicht bemerkt, dass schon wieder Samstag ist und man wahrscheinlich wieder die Nachtstunden verschläft. Und was, wenn da, in nächtlicher Stille, noch tiefere Gedichte lauern als der Tag gedacht, und ist noch was Übersehenes zu bedenken? Meine samstagliche Bedenklichkeitsprägung kommt natürlich aus den vielen Jahren in Indien, wo der Shani Tempel direkt auf meinem Morgenweg lag, und samstags, auf dem pechschwarzen Marmorboden die tiefroten Hibiskusblüten gestreut, für Saturn, den Gott Shani, den Samstagsgott. Ein leider toxisch männlicher Gott, vor dessen Potential alle Angst haben, deswegen wird gespendet. Frauen durften zwar vorübergehen, aber nicht hoch auf die tiefschwarze Plattform, dabei sind sie doch die Hibiskusblüten, oder nicht? Daher hilft auch d a s, also die Distanz zu Shani, meinen Abschied von der indischen Nabelschnur zu akzeptieren. Unheimlich bleibt ja trotzdem, dass die Zeit einfach so vergeht und einen mitnimmt in ihre Verhältnisse und ihre strengen Bedingungen, die zielsicher zur Asche führen.