verändern

Wir abonnieren die „Zeit“, obwohl wir alle mit dem Lesen davon hinterherhinken, übermüdet von und bereits überfrachtet mit allerlei politischen und gesellschaftlich bedingten Meinungen. Aber zumindest fühlt man sich hier (in der „Zeit“) verantwortlich für das immerhin existierende Level von Intelligenz, das war mit der „Times of India“ leider gar nicht verlässlich. Neuerdings entwickle ich ein Interesse an dem Thema der Titelseite, da sich darin ein generös gestreutes Denken ausdrückt, das mir manchmal vorkommt, als wäre es philosophischen Ursprungs, nun jedoch in die Mitte allgemeiner Denkweise gerückt ist, nach Bedeutung und Sinn suchend und einem zunehmenden Bedarf der Allgemeinheit entsprechend. Die Zeitung lag heute schon in der Herrgottsfrühe da, wahrscheinlich weil Gründonnerstag ist, angeblich ein Tag zum Weinen, was sich nicht von „grün“ ableitet, sondern von grienen, ein altes Wort für weinen, weil in einem unnachvollziehbaren Damals schlimmes Zeug passiert ist. Auf der Titelseite der Zeit steht die Frage, ob der Mensch sich ändern kann, und so will ich zuerst selber etwas darüber nachdenken, bzw. muss mit den hereinströmenden Informationen aus meinen persönlichen Archiven umgehen, von denen die meisten die Frage bejahen. Klar, habe mir vor langer Zeit  mal das Rauchen abgewöhnt, weil ich einst auf einer Straße in Kaschmir kein Geld für Zigaretten hatte und dachte, dann lass ichs halt einfach. Es dauerte ein Jahr, bis ich auf einmal umringt war von Nichtrauchern, was den Prozess vereinfachte, obwohl es trotzdem lange brauchte, bis ich mir nicht mehr vorstellen konnte, einen Glimmstengel zwischen den Lippen zu haben. Und das ist ja nur ein unbedeutender Klacks in der potentiellen Möglichkeit von Veränderungen. Es gibt immer mal wieder Menschen, die gerne hätten, dass man anders ist, als man ist oder sein kann. Doch durch die Anderen geschieht ja nicht das, was man von sich selbst möchte, und das muss man zuerst heraustüfteln: was man von sich selbst möchte, und wo einen nur der Wille zu Veränderung hintransportieren kann. An Horoskopen hat mich immer nur, wenn überhaupt, interessiert, ob man sie sprengen kann, also ob man die Idee und die Empfindung des eigenen Ichs erweitern und dadurch verändern kann in das mir erst einmal nicht Vorstellbare. Denn ja, einerseits ist mein eigenes Welt-und Selbstbild auf meine Wahrnehmung beschränkt, aber gerade die gilt es zu überprüfen auf Weite, Tiefe, Höhe und die breite Fächerung des in mir Zugelassenen im Rahmen meiner natürlichen Begrenzung als Einzelwesen. So können alle wünschenswerten Vorstellungen über sich eigentlich nur an den eigenen Kern gebunden sein, in dem das Potential gebündelt ist. M e i n Potential und meine eingesetzten Kräfte, diesen Kern unermüdlich zu neuer Entfaltung zu führen.

 


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