Heute ist der Tag,
wo Liebe möglich ist.
Wo die Poetin möchte,
dass das Wort verschleiert
geht wie eine Muselmanin,
und geht doch nackt,
begleitet von einem Tier,
das Kräfte hat zum Töten.
Und Kräfte auch, sich
anzuschmiegen an das Kalt des
Raums. So tief ist Liebe, dass Worte,
die sie fangen wollen, flacher werden
im Versuch. So zart und hilflos ist sie,
dass man Vögel braucht, um aufzuatmen
in Gemeinsamkeit. So einsam ist Liebe
in ihrem dunklen Wissen. und auch so hell
in ihrer ganzen Einfachheit.
Wenn ich dies schreibe, denke ich
an euch, die Dichterinnen, denn eure Worte
leben hier in mir. Wenn ich durch eure Kunst
dem Herzen Ausdruck gebe, ist es, als wär‘ ich
nie gebunden. Dies ist der Tag, an dem die Sterne
günstig stehn, denn ihr habt mir gesagt mit
eurem Leben:
Dass Tod ist wie die Liebe,
so sicher, ewig, tief und frei.
Ich bin berührt von eurem Wesen.