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Lichtschalter und weitere Lichtquellen
Auch wenn man sich dann irgendwann aus der Sphäre bestimmter Betroffenheiten herauslösen muss, da man direkt gar nicht beteiligt war, kann man  für sich selbst weiterhin lernen, oder sich die faktische Tatsache der Vergänglichkeit noch einmal vor Augen halten, und wie schnell alles Vertraute um einen herum verschwunden sein kann. und wie gut auch ein Moment der Dankbarkeit tut, eben dass man geschützt war dieses Mal vor diesem doch sehr Schlimmen, bei dem es viele Mitfühlende und ein Heer von Experten braucht, um die gerade noch so blendend funktionierenden Grundeinrichtungen wie Strom, Wasser, Internet etc. wieder in Schwung zu bringen. Was ein heißer Kaffee mittendrin leisten kann. Oder zu wissen, dass eine Regierung sich tatsächlich sorgt und sogar sorgen muss, weil man gewohnt ist, Erwartungshaltungen erfüllt zu bekommen. Und gerade noch gerettet, wird Erfahrung oft zur Anklage, so als hätten viele Anderen das Unheil ahnen und einschätzen müssen. Aber wer kann schon das Ungewisse einschätzen. Etwas, was noch nie da war, kann nicht präzise eingeschätzt werden, das gilt auch für jedes Gewitter und gleichermaßen für jede menschliche Begegnung. Am besten ist sicherlich die offene Einstellung, die nicht automatisch zu Verwicklung neigt, durch die dann wieder neue Blindheiten entstehen (können). Das sind so Worte, die man leichthin sagt, bevor man merkt, dass sich die Komplexitäten meist erst nach simplen Sätzen zu erkennen geben. Dann gibt es wiederum bei der äußerst komplexen Frage, ob man sich gegen  Gefahren wappnen kann, nur sehr ungewisse Antworten. Und „bereit sein für alles Heranströmende“ ist nur dann ein guter Tip, wenn man selbst einigermaßen gefestigt ist und die eigenen Kräfte kennt und zur Verfügung hat. Wunder gibt es natürlich auch immer wieder, wenn Menschen erfahren, dass sie über das eigene Maß auf einmal weit hinausragen können. Oder: „Wenn es einen  Notfall gibt, dann schauen wir einander in die Augen“, wie R.D. Laing es einmal formulierte. Wenn der Schutt sich im Vorgarten häuft oder die Vermissten sich noch nicht gemeldet haben. Wenn man nicht weiß, wer das alles wie überleben wird. Obwohl „es“ letztendlich keiner überleben wird. Das große Es nicht nur des Überlebens, sonder der Frage, wie es weiter geht und wo ich selbst ganz persönlich mit etwas weitergehe, was uns gleichzeitig alle betrifft. Denn jede/r ist ja auch morgens beim Aufstehen allein, wer sollte es leugnen wollen. Oder solange das für einen funktioniert, dass ein Gott (z.B.) einen der eigenen Vorstellung nach unentwegt anlächelt oder die Verantwortung trägt für das, was aus mir wird, prima! Aber was, wenn auch das sich auflöst im Zuge vor sich hinreifender Strömungen? Jede Art von Verlust bedeutet einen Schmerz, den jeweils kein Anderer hat, nein, ich habe ihn, wenn er mich trifft. Und jetzt muss ich sehen, wie ich damit umgehe, und wie inmitten der trostlosen Zeit Andere mit mir umgehen. Damit man hören lernt von sich, was jeweils angesagt ist.

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