Welch unbeschreibliche Freude hat mich ergriffen, als ich heute früh aus der Tür trat und mein Blick, bereits von meinem Fenster aus auf die Affenbande gerichtet, nun nach längerer Zeit wieder gesehen habe, nach was meine Augen gesucht hatten. Da ich im öffentlichen Raum eine Smartphoneherausholhemmschwelle habe und mich deswegen hinter einem Ladendach verschanzt hatte, konnte ich kein so klares Bild erzeugen, um das Wesentliche auch für Andere sichtbar zu machen. Es stammt aus der selben Geschichte, von der ich in größeren Abständen berichtet habe, denn der (oder die) Kleine links auf dem Bild ist der Sohn (oder die Tochter) des Languren und von der braunen Rasse wie seine Mutter, die frühere Geliebte des Languren-Häuptlings, denn er ist der Größte der Herde und kann sich offensichtlich seit Jahren mit dieser Extravaganz durchsetzen. Keiner weiß, wie es kam, aber sie waren lange ein Paar, das braune Weibchen und das silberne Alphatier, und hatten, aber das ist nicht so sicher ob voneinander oder nicht, zwei Kinder, beide braun wie die Mutter, die irgendwann wieder zurückkehrte zum braunen Stamm, der (oder die) Kleine aber beim Vater blieb. Ein cleverer Kerl, der Kleine, oder eben die Kleine, denn eines Tages sah ich ein braunes Alphatier die üblichen sexuellen Handlungen an der Kleinen vollziehen, und mit Mohan, dem Brahmanenpriester, der die Geschichte auch verfolgt, weil er wenig anderes zu tun hat, könnte ich keine Unterhaltung über sexuelle Praktiken der braunen Rasse führen. Bei den Languren, habe ich mal gehört, gibt es meistens einen Boss, der sich diesen Platz hart erkämpft hat, und der Rest sind Weibchen, die man regelmäßig mit Winzlingen durch die Gegend turnen sieht in ihrer atemberaubenden Akrobatik-Performance. Nach dem Geschlechtsakt war alles anders. Die Kleine war hin-und hergerissen, lag mal herum mit dem Begatter, mal japsend und schreiend allein auf der Suche nach dem anderen Stamm. Ich rannte ein paar Mal hinunter zum Obststand und hoffte, die Bananen zielgerecht werfen zu können, aber schon war ich umringt von der Familie und musste loslassen, um nicht noch einmal von Affen belagert und gebissen zu werden. Gott behüte, wir haben grad andere Sorgen, oder haben wir, beziehungsweise habe ich gerade gar keine Sorgen. Ich war also hocherfreut, die Kleine beim Boss sitzen zu sehen, der sie lauste und nahe an sich ran ließ, was auch nicht immer möglich ist, denn eine Weile fauchte er sie nur an. Wie oft habe ich alles weggelegt, was gerade zu tun war, nur um sie zu betrachten und die rastlose Verbundenheit unter ihnen zu spüren, und dann diese Ruhe, wenn sie direkt vor meinen Augen einschliefen, weil ich sie noch nie verjagt habe. Und danken kann ich ihnen auch nicht, dass sie diese ganz bestimmte Liebe aus mir locken können, manche Tiere, für die der Blick selbst sich verantwortlich fühlt, so als könnte die Herzkraft sie über diesen Weg schützen. Vielleicht kann sie’s ja auch.