Wohlan!, da strömen die Menschen und auch die Staatsoberhäupter, vielleicht auch eine Staatsoberhaupterin dabei, und geben d e m die Ehre, der es geschafft hat, einen außergewöhnlich guten Ruf zu haben. Auch wenn im Hintergrund sicherlich viel gemunkelt wurde, war er, der Papst, doch darauf bedacht, so viel wie möglich bei seinem eigenen Weg zu bleiben, das kann Macht ja auch. Vor allem d i e, die dem absolut Nebulösen eine Präsenz verleihen, dem Göttlichen also eine Form geben, an die man als Gläubige/r glaubt, einen Halt finden zu können, sind bereit, den eigenen Zugang und die Grenze der erfahrbaren Wirklichkeit einem scheinbar größeren Narrativ zu opfern. Es gibt dem schwer Verständlichen eine Sprache und sorgt dafür, dass man als Lamm einen Hirten hat, der die Sache im Auge behält. Und es ist schwer, mit dem offensichtlich Unfassbaren, in das wir eingebettet sind, umzugehen, ohne den Verstand zu verlieren. Leider führt es innerhalb von religiösen Gruppierungen oft dazu, dass gerade dieser gerne aufgegeben wird, obwohl der Verstand doch nur eins der Lichter ist, die uns als Instrumente zur Verfügung stehen, um Zeugenschaft des Weltgeschehens zu leisten. Mich interessiert und erfreut im Kontext dieses ehrwürdigen Todes des Papstes vor allem, dass er zeigen konnte, wie man auch in solchen Höllen wie dem Vatikan als glaubwürdiger Mensch leben kann, und dass es tatsächtlich das Leuchten des Einfachen gibt.