Natürlich ist das eine wunderbare Anregung (von Calvino), dass man in der Hölle d a s suchen und finden kann und soll, was n i c h t Hölle ist, und dem Raum und Dauer geben. Doch dafür muss man erst einmal das Höllische an diesem Spiel akzeptieren, bevor man für die Gegenmedizin gereift ist. Was heißt ‚Medizin‘, denn das große Ganze kann ja von niemandem als Krankheit konzipiert worden sein außer von uns Menschen. Und es kann sich, bei aller poetischen oder wissenschaftlichen Hochkultur noch herausstellen, dass da doch etwas Unheilbares vor sich geht, das keine Türschwelle verschonen wird. Da sitzt der imbecile Terrorist in Amerika und praktiziert Vollmacht über sehr viele Gebiete, die niemals in seine Hände geraten dürften, aber es geschieht trotzdem. Ich höre, dass viele im Volk schon bereuen, ihn gewählt zu haben, aber schon ist das Chaos perfekt. Offensichtlich braucht es das Chaos, um irgendwann wieder eine Ordnung zu finden, die akzeptabel ist, wenn es sie denn gibt. Müde (meist weibliche) Augenpaare starren auf diabolische Männerbünde, die sich im selbsternannten Alphatier Gremium pudelwohl fühlen. Die Vergewaltiger von Gisèle Pelicot hat man lachend beim Kaffeetrinken gesehen. Schenkelklopfen über die ‚Kavaliersdelikte‘. In diesen Gehirnen passiert nichts, da ist nur Hölle. Was ist Hölle. Natürlich gibt es das Gute und das Schöne, es braucht wieder Schutzräume. Stabilität in und Freude an der Einsamkeit Kluge Freunde. Das bewusste Hervortreten aus der Finsternis. Den Mut, sich an das Maß zu halten, das man für das vernünftige hält. Sich rüsten für gewagte Navigationen durchs gänzich Ungewisse. Oder sucht sich das Script immer die neuen Besetzungen im selben Ablauf des Dramas, und wir brauchen nach jedem Entsetzen einen Schluck Comedy. Keine Zeit für fertige Antworten! Schiff ahoi!