Es blitzt und donnert und wolkenbrucht nicht nur klimatisch, sondern politisch und planetarisch, sowie fußballerisch. Die Kommentator:innen (wie wir selbst) ringen um die Korrektheit der Wahrnehmungen. Aber was hilft’s, wenn man wissen konnte, dass (z.B.) Macrons Fehleinschätzung gravierende Folgen haben würde, aber vielleicht nahm er die ja inkauf. Denn nun wird einem schon schwummriger zumute, nämlich wenn das Schicksal der Welt derart abhängt von der Ausrichtung der Erzählungen. Und ja, o weh, ‚oh Mensch, gib acht, es spricht die tiefe Mitternacht‘ (*), die die Inder das dunkle, das eiserne Zeitalter nennen, wo die Ignoranz blüht und die Schurken auf den Thronen sitzen. Das hat seine Zeit gedauert, bis die Kunde an die Schwellen der Herbergen kam, hinein in die Hütten, wo noch darüber geplaudert werden konnte, wie gut das Leben ist, wenn man es einfach und übersichtlich hält. Da sind wir als potentielles Gegengewicht natürlich erschrocken darüber, was so alles möglich ist unter Menschen, was auch von Meditationskursen nicht geheilt werden kann, weil dann oft die begleitende Reflektion nicht mit eigener Sprache stattfindet, sondern als ideologisches Beiwerk die praktische Anwendungsmöglichkeit verliert. Und vielleicht ist aus kosmischer Sicht das angeworfene Triebwerk der spaltenden Kräfte auch ein Signal für das sogenannte „Gutgehen“, das ebenfalls einen Schlaf verursachen kann, aus dem man entweder selbst erwacht, oder aber unsanft wachgerüttelt wird. Nun kommt es darauf an, wen man als sich selbst vorfindet. Denn mit mir, und dann erst mit den Anderen, muss ich das Vorgefundene bedenken. Vielleicht, fällt mir ein, ist Werner Herzog deshalb in die Zellen von amerikanischen Todeskandidaten gegangen, um ein flackerndes Licht in die Finsternis der Taten zu bringen, auch wenn das nicht immer gelingt.