Es ist doch eine bedenkenswerte Tatsache, dass der Blick, mit dem wir etwas betrachten, zum Beispiel die Welt oder unser Leben oder uns selbst, so einen großen Unterschied macht in der individuellen Lebensbefindlichkeit. Zweifellos sitzt da oben im Kopf eine Schaltzentrale, die allerlei Variationen des zu sehenden Bildes anbietet. Sich selbst muss man ein gewisses Knowhow zutrauen, also z.B. how to know myself, und welche Eingaben in die Instrumentarien der Zentrale sind mir denn wichtig, oder, noch etwas freundlicher temperiert gesagt: liegen mir am Herzen. Außer dieser unterstützenden Herzfrequenz darf ruhig noch ein Schuss Logik dazukommen, durch Reflektion, oder Kontemplation, oder Meditation. Hilfreich, wenn diese Spuren einem einigermaßen klar sind, damit man bei der Praxis nicht der Wortlosigkeit verfällt. Oder dem Trübsinn, oder der Schönheit des Illusionären. Ganz einfach dasitzen kann der Mensch und die Ausrichtung des Blickes wählen. Ray Kurzweil * meint, in vier Jahren sei es soweit, dass die Verschmelzung des Menschen mit der Maschine in eine ‚Singularität‘ aktuell geschieht und dadurch die bisher bekannten Gesetzmäßigkeiten aushebelt. Aber noch können wir einschalten und ausschalten und unsere eigenen Programme in den Äther senden. Oder auch nicht, und nur im Inneren erweitern.
Raymond Kurzweil – Amerikanischer ,Erfinder und Futurist, Transhumanist