Könnte man follower vom Humor werden, würde ich mich vielleicht freiwillig melden, aber zum Glück funktioniert es ja nicht so, denn der Humor lebt auf freiem Fuß und macht was er will, und kann sich darauf verlassen, dass man sich freut, wenn er sich meldet oder einem zugepostet wird. So sieht man auf dem Bild auf schlichteste Weise den Abgrund dargestellt zwischen Idee und Wirklichkeit, der sehr dunkel sein kann, dieser Abgrund. So bekomme ich einen Anruf von einer jungen Frau, die (u.a.) Deutsch studiert, mit der ich viele Texte durchgegangen bin, und dann der Tee, dann manchmal andere Themen. Sie ruft mich an und erzählt mir, dass die ganze Familie sie drangsaliert und zum Heiraten zwingen will. Sie kennt schon jemanden, den sie heiraten möchte, und günstigerweise kommt er sogar aus derselben Kaste. Aber nein, meinen die Eltern, selber wählen geht nicht, die Eltern wählen, die kennen, so meinen sie, ihr Kind besser als das Kind sich selbst. Sie will aber nicht und lebt nun praktisch als Nervenbündel unter denen, die zu wissen meinen, was besser für sie ist. Wir planen einen Ausweg, und man muss schauen, ob er sich umsetzen lässt. Die großen Moralapostel wie Moses und Manu (z.B.) dürfen von mir aus gerne auch mal überprüft werden, denn vielleicht braucht die Frau ja irgendwann einmal keinen Gott oder Ehemann oder Bruder oder Sohn mehr, der die Sachen für sie regelt, und es kann sich als durchaus günstig herausstellen, wenn man den Anfängen erfolgreich gewehrt hat. Und ebenso, wie ich mich freue, dass ich mich an der Impfdebatte nicht mehr beteiligen muss, weil ich mich entschieden habe, freue ich mich darüber, dass ich aus der Kirche nicht austreten muss, denn ich war nie in ihr drin. Unheimlich und finster ist ihre dumpfe Verlogenheit, wobei ich mich jetzt selbst an die Kandare nehme, damit es nicht zum Kotzen kommt. Dabei eruptiert hier vor unseren Augen ein wahrer Vulkan mit Eigenlicht, durch das man bis ins Zentrum des Vatikans blicken kann, wo sich die Unfehlbarkeitslüge des Papstes beschämt aus dem Saal schleicht. Ich bedaure keine Sekunde, dass ich auch einmal den Antrieb hatte, so hoch wie möglich mit Gedanken und sehr intensiven Gefühlen die elitären Räume geistiger Hochleistungen als meine tägliche Praxis zu betrachten, in der der Neigung zu simplen Ermüdungen nicht mehr Rechenschaft getragen wurde. Es brachte einen erst dadurch in die Möglichkeit, einen bisher ungekannten Weg zu gehen, der seine eigenen Bedingungen vorgibt. Nun aber bröckelt das Weltbild, und froh ist man, wenn die Füße den Boden der Erde wieder spüren können, da warte ich doch gerne noch ein Stück auf den Sommer, denn der kommt bestimmt, was auch immer das für uns alle bedeuten mag, und wenn wir noch da sind.