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Das Bild ist mir aus der indischen Facebook Community zugesandt worden und zeigt die ziemlich unerträgliche Verschmelzung von Narendra Modi und Adolf Hitler. Ich finde das beängstigend. Genauso schwer, wie es gewesen sein muss, von außerhalb Deutschlands einen klaren Einblick in die wahren politischen Verhältnisse oder besser das Ausmaß dunkler Machenschaften mitzubekommen, so wird es immer schwerer, die rasanten Vorgänge in Indien einschätzen zu können. Auf jeden Fall ist ein Gesetz herausgekommen, das allen Flüchtlingen, die als Minderheiten in muslimischen Ländern leben, in Indien automatisch Aufenthaltsgenehmigung zugesteht. Wie auch immer es politisch gehandhabt wird, so wird immer klarer, dass Muslime, als einzige ausgeschlossen von diesem Gesetz, jetzt das gängige Feindbild darstellen, und es ist tatsächlich eine schon weit verbreitete Ansicht, dass Modi dem Textbuch Hitlers zu folgen scheint. Nach Kaschmir ist auch in Assam das ganze mediale Kommunikationsnetzwerk lahmgelegt, auch dort Armeeeinsatz gegen die Proteste, denn auch Assam hatte Sonderrechte, die Modi mit dem neuen Gesetz beendet hat. Modi stellt es so dar, dass alle jetzt automatisch Bürger von Indien sind, außer Muslimen eben, die bereits in den Großstädten angegriffen werden. Was ich daran so besonders unheimlich finde ist, dass hier noch einmal das Swastika Gespenst des Dritten Reiches auftaucht, diese Gerüchte über Hitlers esoterischen Wahn einer Herrenrasse, die der ‚Hindutva‘ Idee von Modi gleicht, und wo es um Ehre und reines Blut geht, und wo die, die es nicht haben, aus Land und Besitz vertrieben und ausgelöscht werden müssen. Das wird nicht gut gehen, und das kann auch nicht gut gehen. Fragt sich nur, wie weit es geht, oder ob nur in Kaschmir und in Assam die Straßen brennen. Derweilen ist im Land ja auch (noch) Touristenhimmel am Laufen, und in den Ashrams wird das Übliche angeboten und verkauft. Eigentlich kommt es auf den Wurm im Apfel an. Wie lange er sich schon reingebissen hat, ohne dass es jemandem auffiel. Ob er schon das Kerngehäuse erreicht hat. Ob ihn jemand vielleicht noch rechtzeitig, entdeckt, vor dem Zustand verfaulter Bräune. Und Indien ist zwar, was den globalen Alltag betrifft, nicht im Blickpunkt allgemeiner Meinungsbildung, aber das kann ganz schnell gehen, dass auf einmal viele Augen auf Indien gerichtet sein werden. Auch das Land, das u.a. die kosmische Einheit des Seins zu lehren bestrebt war, kann sich ganz schnell durch ein paar gezielt gesetzte Fehlentscheidungen in ein Kriegsgebiet verwandeln. Das gäbe einen planetarischen Aufruhr mit dem gierigen Zittern von Raubtiernasen, deren Gelüste kein noch so diplomatisches Friedensangebot mehr kontrollieren könnte. Dann wüssten alle, was man auch jetzt schon wissen kann, dass es kein Zurück mehr gibt, oder ob ein Zurück überhaupt jemals war.

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