Nun wäre es ein Missverständnis zu meinen, die Innenschau, möge sie fundamentalen Gewinn bringen, sei doch mit folgenschwerem Verlust bedroht. Es entgehe ihr die leibhaftige Fülle des gegenwärtig Daseienden, sie werde um den Sinn dafür betrogen. So wichtig es sei, die Dinge von ihrem erlauchten Ursprung her zu sehen, so wichtig sei es doch auch, sie als das aufzufassen, was sie ganz einfach s i n d. Nicht nur, dass sich in ihnen etwas manifestiert, sondern wie, in welcher Form und Gestalt es sich manifestiert. Aber dieser Einwand trifft nicht. Gerade weil es für die innerliche Schau charakteristisch ist, dass sie das Geschaute nicht nach dem befragt, was es in Beziehung zum Schauenden bedeuten könnte, lässt sie das Seiende sein, was es – vom Ursprung her – sein will, fasst sie die Dinge so auf, wie sie bildlich gesprochen, ‚gemeint‘ sind.
Aus: ‚Der Zen-Weg‘