Den Comic hat mir gerade meine Freundin Shivani aus Indien geschickt, und der zeigt mal wieder, dass auch humorvolle Bissigkeiten eine Möglichkeit der Völkerverständigung bieten. Der Witz kann, wie einiges andere auch, selbst ohne Worte verstanden werden. Und so könnte diese international so gesehene Farce in Alaska vielleicht dem tapferen Selenskij zugute kommen, wenn es Trump vermutlich derart aufgestoßen ist, dass er nicht als Sieger oder potentieller Friedensnobelpreisempfänger aus der Nummer hervorgegangen ist. Wenn dann irgendwann sogar einem Diktator mal klar wird, dass irgendwas zu seinen Ungunsten anfängt sich zu bewegen und, zuerst langsam und wie eine zähe Gehirnwolkenmasse, oft schon sehr lange, sich zwischen Realität und Diktatorengehirn geschoben hat, dann fängt ein schlimmes Ahnen an. Und dann dauert es wieder eine lange Weile, bis es zur Gewissheit wird. Zum Glück kann auch so gut wie niemand J.D. Vance leiden, und wenn es den Amerikanern wirklich eines Tages gelingen sollte, Trump loszuwerden, kann man sie sicherlich dann als gereiftere Frucht eines atemberaubenden Psychoprozesses erfahren, vielleicht aber auch nicht. Sein kann aber auch ebenfalls, dass Amerika so richtig untergehen muss, wie so viele Kulturen untergegangen sind. Das war nun mal die ehemalige Freiheitskultur, die Vereinigten Staaten, wo man hinging, um alles Mögliche umzusetzen, was woanders eben nicht möglich war. Undenkbar die mystifizierten Sixties ohne Amerika, die derart viel neue Weltordnung brachten, weil genug Menschen keinen Bock mehr hatten auf das, was ihnen von der kriegsdurchtobten Welt angeboten wurde. Wenn es nur nicht immer mit so viel Menschen-und Tierleid daherkäme, das sogenannte neue System, das ja letztendlich auch nur ein Durchschütteln und Rütteln an den Gefängnisstäben ist, deren wir meist erst durch Erstarren und Einfrieren des Lebensatems gewahr werden. Das ist aber, womit der Diktator rechnet, also mit dem Erlöschen des persönlichen Atems und des Freiheitswillens, denn ein Mensch, der frei atmet, kann nicht kontrolliert werden, und selbst die untertänigsten Kriecher sind zuweilen schon erwacht, oder passiert das meistens nur in Filmen. Und so sitzt man heute, am Montag, wieder zurück im Nu und wünscht Selenskij möglichst carte blanche, umringt von der Gruppe der Willigen, und trotzen vielleicht dem sinkenden Ungeheuer, und sagen zueinander vielleicht schon im Flugzeug: fürchte dich nicht, weil sich ja doch alle ein bisschen vor dem Unmenschlichsein fürchten.