Ich weiß, ich habe die Wahl, nicht über die Wahl zu reden, und sie ist ja auch vorbei. So manches ahnte man schon, anderes konnte erschrecken. Das blutrünstige Geiergespenst flattert über den Köpfen, unseren Köpfen, ein Hin und ein Her. Und was Herrn Merz betrifft, fragt man sich natürlich: wird er das fassen, der glückselige Friedrich, hat er doch endlich, was er schon so lange wollte, wenn auch nicht ganz den trunkenen Tanz des Siegers, überall Einbußen, niedere Sympathiewerte, die blonde Frau im Nacken, und dort drüben über dem Wasser der selbsternannte König, dem das Deutschland ein Dorn ist im Auge. Ganz offensichtlich gibt es Menschen, die sich um solche Posten reißen, bis zum unvermeidlichen Schachmatt, oft auch als Possenreißer. Das müssen Kindertriebe sein mit stählernen Nerven, die sich aufs Brett begeben, um zu zeigen, ja, was wollen sie denn jeweils zeigen? Wie sie einstehen können für das Wohl, das Gemeinwohl, des Menschen, und für Gerechtigkeit und Freiheit, für wen nochmal war das gedacht. Und wessen Gemälde hängen noch immer herum in Museen, und wem wurden sie vor (verhältnismäßig) Kurzem noch weggenommen? Und leben die noch, denen das einst gehörte, als noch niemand nach ihrem Stammbaum fragte. Ach so, ja, Herr Merz, viel Glück beim Durchblicken der Zusammenhänge, Sie sind nicht zu beneiden, die Sache läuft. Ein paar Figuren werden sich aus dem Spiel zurückziehen, das tut manchen sicherlich gut, es warten Biographien und Ölgemälde. Da gibt es auch so eine Rasierklinge zwischen Selbstüberzeugung und Mangel an Einsicht, eben wie sehr man sich doch immer mal wieder verrechnen kann, und nie gibt es ein Zurück, nur einen weiteren Auftrag, mit der Hinterlassenschaft der Verschwindenden irgendwie umzugehen. Das Land muss ja kein Schlaraffiahimmel bleiben, aber es muss dennoch lebenswert sein, sich darin aufzuhalten. Ohne Frau Weidel an der Spitze.