De Einen tanzen auf den Straßen vor Glück und im Rausch der Täuschungsmanöver, während die Anderen völlig ernüchtert fliehen, es ist nur ein Machtwechsel zwischen Gejagten und Jagenden. Und sicherlich wird es eine sehr kurze Freude sein darüber, dass dieser unangenehme Mann (Assad) mit seinen Folterknechten verjagt werden konnte. Aber ob sich hinter den Rebellenstirnen selbst-und staatsreflektierende Strömumgen befinden, ist schon sehr ungewiss bis unwahrscheinlich. Schon plündert’s im neuen Action-Gefüge, da träumen doch bestimmt schon einige davon, an die Macht zu kommen. Und wer wird mitspielen dürfen in der nächsten Episode, und wer wird die Hauptrolle übernehmen. Schweifen wir also kurz mit unserem Blick darüber hinweg und kehren zurück zu uns selbst, ich meine natürlich mir selbst. Zu jemand anderem kann ich ja nicht zurück kommen, von außen also nach innen. Es gibt ja diese oft blödsinnig einfach klingenden Sätze, die man bedeutsam nickend bejaht, so, als gäbe es keinen Zweifel am Begriffenen. Dann fällt einem vielleicht nach vielen Jahren ein Zettel vor die Füße und man erkennt, dass man jetzt fast noch weniger darüber weiß als damals: was mache ich auf diesem Ball, der mich ständig durchs All befördert, immer in Bewegung also, und wer ist das überhaupt, der oder die da herumwandert und sich um sogenannte Normalitäten bemüht, um den Fragen auszuweichen, die keine Antwort beinhalten. Und so sucht stets ein großer Pulk der Menschheit nach einem Tun, einem Beschäftigtsein und Beschäftigtwerden, das so wenig wie möglich die persönliche Nachfrage reizt. Die Frage an sich selbst, wozu man gehört oder überhaupt muss oder will. Das kann am Rande des von einer Gesellschaft bestätigten Normalzustandes eine Weile zu Gletschern führen, in denen sich eine erstaunliche Wärme ansammelt. Überall ist Zugang zu freier Entscheidung, nur: was ist frei. Und wer. Unter welchen Bedingungen kann so etwas (Wunderbares) geschehen: Zugang zu Freundlichkeit, eigenem Wesen, Sein.