Im sogenannten reichsten Land der Erde hat nun ein clowneskes Trio so viel Macht in den Händen, dass man zwischendrin mal einen tüchtigen Lachanfall hervorbringen kann, oder hört es sich eher an wie ein Keuchhusten. Und doch übt vermutlich gerade die Zirkusperformance solch eine Verwunderung aus, weil die dort im Aktionsfeld alle was machen, was man selbst nicht kann oder verstehen kann, sodass die Distanz vorprogrammiert ist. Hier kann man sich dann in die geistig konstruierte Lieblingsarena setzen, wo man gleichzeitig zuschauen und alleine reflektieren kann. Ich meine, wir bekommen nicht nur in Amerika das Unvorstellbare geboten, sondern auch hier im Bundestag geht es hoch her, oder geht es eher niedrig her. Staunt man? Hätte man es wissen sollen? Und genau w a s hätte man wissen sollen. Auch das Hätten hat nun sein Ende gefunden. Und was hilft es zu hoffen, dass z.B. Friedrich Merz uns erspart bleibt, denn wer ist ‚uns‘ , denen er erspart bleiben soll. Und Hoffen lag mir eh nie, eher schon die leichtfüßige Dokumentation eines Lebensverlaufes, in dessen Spuren man sich für eine Weile aufhält, um dann den Weiterlebenden alles Gute zu wünschen für ihre Abenteuer. Denn das bleibt es ja: ein Abenteuer. Niemandem wurde versprochen, dass wir mal alle vorhandenen Früchte auf einem Kleinmarkt wiederfinden würden. Aber es war dennoch die Zeit der großen Wunder. (Von Wunde zu Wunder und wieder zurück). Eine Handyfirma in Indien (Jio) verteilte Millionen von freien Smartphones, damit wirklich jede/r an diesem Suchtprogramm beteiligt sein konnte, und siehe da, es funktionierte auf der ganzen Welt. Wenn aber 90% der Weltbevölkerung einen Großteil ihrer Zeit die Welt über eine Glasscheibe wahrnimmt, kann es der Welt an sich nicht so gut gehen. Und so ist es ja auch: es geht der Welt nicht gut, und trotzdem, oder gerade deswegen, bleibt uns nichts anderes übrig, als aufzustehen vom philosophisch verwundeten Knie und weiterhin zu sein, wer man ist, denn darin liegt ja auch eine verlässliche Reifung.