In Indien habe ich einmal in einem der von Hindus verehrten Epen gelesen, dass es im (relativen) Zeitgeschehen eine Szene gab, in der Dämonen und Götter in d e r Hinsicht an einem Strang zogen, dass einmal die Einen, dann wieder die Anderen scheinbare und flüchtige Siege (und Verluste) erringen konnten. Nun muss man in der Jetztzeit die Dämonen-und Götterebene ordentlich absenken, um dort Zeugin desselben Spiels zu werden. Die einen werfen Bomben auf Wohngebiete, die anderen legen schmerzlindernde Kompressen auf verbrannte Kinderkörper. Viele beneiden Elon Musk um seine Milliarden, seine Tochter nennt ihn einen armseligen Incel (involuntary Celibate). Und so kann man in der Nähe eines Abgrundes zwei Seiten sehen, die den Abgrund selbst als notwendige Trennung empfinden, wenn das Seil nicht mehr hält. Gut und Böse, Hell und Dunkel, Dummheit und Klugheit usw. hängen immer nah beieinander, man kennt ja selbst dieses Rangeln zwischen Dualitäten, mit denen man im Innern umgehen muss, ohne Gefahr zu laufen, auf einer der Seiten ideologisch hängen zu bleiben. Deswegen hat mich immer interessiert, wann Menschen wie Stauffenberg gemerkt haben, dass es s o nicht weitergehen kann, und in solch einer Situation es tatsächlich besser ist zu scheitern, als an einem als abstoßend erkannten Spiel weiterhin teilzunehmen. Es ist selten von Vorteil, sich auf die Meinungen anderer zu verlassen, aber es gibt in jedem Leben Situationen, wo man unbedingt alleine stehen muss, wenn auch nur, um mehr Klarheit zu erlangen. Muss ich mir Gedanken darüber machen, was nordkoreanische Soldaten in Russland anstellen werden, oder relativiere ich dieses Drohgetöse durch eigene Gedanken, die diese Bewegungen auch als offensichtliche Schwäche (Putins) auslegen können, und noch ist Europa keine Illusion und kein Vogel Strauß. Und nicht vergessen: den Herren gefällt das, wenn ihre Spielchen Angst einflößen, denn da gibt es immer was zu manipulieren. Und die Geschlechter und ihre Zwischentöne hängen auch noch in den Seilen, man ist sich ziemlich fremd geblieben und starrt verblüfft auf die Ausnahmen, die gerne in Filmen ihre Lösungen anbieten. Der Weg zu sich selbst ist ein verdammt schwerer Weg. Dem Abgrund kann man nicht ausweichen, sondern muss ihn durchqueren. Wer überlebt, hat auch sich selbst gefunden. Nicht wahr?