Es rasseln die Säbel, es klirret mal wieder der Stahl. Der russische Zar fühlt sich in die Enge gedrängt, also missachtet, also gefährlich wird es dann für uns alle. Die Herren auf den Hochsitzen wiegen sich noch erstaunlich häufig in der Illusion, ein herrliches Geschöpf zu sein, das ist allerdings bekanntlich auch ein paar Frauen passiert. Und das dürfte damals keine Bagatelle gewesen sein, wenn es um die freiwillige Amputaion der linken Brust ging, damit die Waffe besser Platz hat. Es gab auch Zeiten, wo die Heldenrolle herzhaft von allen angestrebt wurde, und immer ging es um viel. Aber selbst in dem Epos der indischen Mahabharata kommt einem so einiges lächerlich vor, oder wer liest sich begeistert durch das Schlachtgetümmel der Ilias. Wir wissen jetzt, dass im Menschen der Kampfgeist steckt. Fragt sich nur, wo er oder sie ihn hinlenkt. Auch der Kampf gegen die Viren ist ein Schlachtfeld, und es ist ja nicht so, als würden die Götter in Weiß nicht an ihren Ausübungen heldenhaft verdienen. Vieles davon ist vorhersehbar, bis wir, bewusst oder unbewusst, in eine Zeit, unsere Zeit, hineingleiten, wo das Nichtvorhersehbare sich ins Bewusstsein drängt. Wie, man hat nur den Moment? Klar, was hat man denn sonst. Denn genau in diesem Moment lässt sich doch alles entscheiden, verändern, bestimmen, beleuchten, erspüren, verhindern, oder was auch immer vom lebendigen Moment gefordert ist. Das ist doch die vergessene Heldenreise, wenn es darum geht, die Prüfungen zu erfassen und sie angemessen zu bewältigen, damit für einen selbst und andere so wenig Schaden wie möglich entsteht. Darum habe ich das nie ganz verstanden, dass Krishna, der indische Gott der Liebe, dann auf einmal den Streitwagen lenkt und Arjuna unterstützt im Krieg gegen die eigene Familie. Schicksalsbestimmt sei das alles, und unausweichlich das Schicksal der Einzelnen. Darüber kann man streiten. Allerdings soll er (Krishna) in der Mitte dieses Kampfes die Säulen des Yoga gelehrt haben, was immerhin auf einen tieferen Sinn hindeutet, mit dem man sich befassen kann. Und natürlich können wir Putin gar nicht verstehen, der sich außerdem noch mit russisch orthodoxen Patriarchen berät und nie werden sich die Schleusen zu solchen Kammern öffnen. Oder doch? Ist die katholische Kirche nicht gerade in die Knie gegangen mit dem unredlichen und schicksalshaften Ende der Unfehlbarkeit des Papstes. Zu viele sind in Versuchung geführt worden. Der Herrgott hat es ganz offensichtlich nicht verhindern können. Was sollte er auch machen, wenn es ihn gäbe. Natürlich soll er auch gegeißelt haben und sehr wütend geworden sein. Halt wie Menschen, die nicht wollen, das alles an ihnen klebt. Das schwierige Leben. Die begrenzte Zeit. Die Suche nach den Richtlinien. Die fehlenden Vorbilder auf den Friedhöfen der Heldentode. Vorbei. Darin liegt eine Chance. Kommt jetzt darauf an, wer mit wem redet, und wie, und warum. Denn wie gesagt kann man jederzeit den lebendigen Moment ergreifen und das Unkalkulierte hervorbringen. Es kommt auf den Ton an. Wir werden sehen.