Natürlich haben Anfänge auch etwas Interessantes, da sie bekanntlich gewisse Gedanken anregen können, deren Umsetzung einem wesentlich oder reizvoll oder möglich erscheinen. Wahrscheinlich könnte man auch auf subtilen Ebenen an den ersten Tagen des Jahres eine gewisse Schubkraft erfahren, denn der Reiz, sich eine Änderung im eigenen Leben vorzunehmen, welcher Art auch immer, scheint nicht abgenommen zu haben. Der Satz „Wehret den Anfängen“ deutet allerdings auf etwas hin, was man lieber bleiben lassen sollte, denn verirrt man sich einmal in ungünstigen Anfängen, ist es schwer, die Folgen dieser Fehlentscheidungen wieder zu verlassen. Hat man aber keinen Grund, den Anfängen zu wehren, ist es trotzdem günstig, sich ein so klares Bild wie möglich von dem zu machen, was man veränderungsnötig findet, und will noch einmal eine extra Energie darauf richten und einen Pfad zum erwünschten Resultat schmieden. Denn schmieden muss man, sonst wird da nichts draus, und auch ein vorhersehbares Scheitern tut ja nicht gut. Eigentlich bin ich schon immer gegen diese albernen Vorsätze gewesen, und die ganz bestimmte Änderung in meinem Leben, an die ich mich hoch motiviert immer mal wieder heranwage, ist auch schon (fast) so alt wie meine Existenz. Eine Neigung, an der ich herumgrüble, ist zum Beispiel, dass ich etwas nicht in Ruhe lasse, wenn ich es verstehen möchte, aber nicht verstehen kann. Das ist ja für jede/n anders, wo er oder sie die Grenzen des Verstehbaren wahrnehmen muss und dann möglicherweise auch kann. Aber nein, immer wieder denke ich, ich kann`s verstehen, aber nein, ich verstehe es nicht und muss nun einen Weg bahnen, wie ich ohne dieses Verstehen weitergehe, sodass sich möglicherweise eine andere Möglichkeit offenbart, damit umzugehen, ganz ohne mein Zutun. Mit dem Verstehenwollen steht man häufig mitten in der Bredouille menschlicher Kommunikation, und es ist nun einmal die letzte Konsequenz der vielseitigen Erfahrungen, dass man sich nur selbst verstehen kann, obwohl auch da ein Maß vorhanden ist, an das ich alleine dadurch gebunden bin, dass ich niemand anderes als mich selbst sein kann. Nur von diesem Selbstvertehen heraus kann ich von innen her meine Welt erweitern und die Chancen von weiterem Verstehen ausloten. Wenn ich mich auf die Reise mitnehme, bleibt mir immerhin schon der Vergleich erspart mit den vielen Anderen, und so können wir einander anregen und ermuntern und auch begeistern, warum nicht. Hauptsache ich habe mich genug im Beimirbleiben geübt, um darauf nicht mehr allzu viel achten zu müssen. Es gibt Formen von anbiederndem Lächeln, die unerträglich sind, weil sie erzwingen wollen was nicht sein kann, d.h. die erzwungene Form erschafft den Widerstand gegen das eigentlich Erwünschte. Andrerseits gibt es die Rückzüge, die keine Kommunikation mehr möglich machen, so wertvoll die Möglichkeit des Rückzugs auch sein mag. Mich interessiert vor allem dieses Zusammenspiel zwischen innen und außen, und dass der Schatten zwischen Idee und Wirklichkeit sich nicht so sehr vertieft, dass man über Eselsbrücken und Leitern und Seile nachdenken muss.