Der ernsthafte Umgang mit sich und dem Weltgeschehen hat meistens erträgliche Früchte hervorgebracht. Oft hat es nur e i n e n Menschen in der jeweiligen Situation gebraucht, der sicher war, dass er oder sie keinen Schaden (mehr) anrichten wollte. Das kann schon ein Zünglein an der Waage sein oder werden. Denn wir richten doch alle den einen oder den anderen Schaden an, und nur, wenn es zu viel von etwas Schädlichem gibt, taucht die Idee der Schadensbegrenzung auf. In der eigenen, der inneren Schule, ist man erst einmal ziemlich allein. Ungesehen muss man den Stoff ordnen. Doch närrisch zu glauben, dass das, was man ist, könnte unsichtbar bleiben. Und das, was angerichtet wurde und wird von der Weltbevölkerung, so ein Feld wie Moria zum Beispiel, zwingt uns manchmal trotz seiner örtlichen Ferne, mit dem Schadensausmaß umzugehen, das fast wie nebenher auch die geistige Entwicklung der Menschheit betrifft und sie hemmt und beklemmt. So, als würde es keinerlei Unterschied machen, als wer wir hier herumgehen. Auch vor gefährlicher Selbstüberschätzung muss nur gewarnt werden, wenn sie sich deklariert als das Selbstverständliche. Auch das Selbst, wenn es nun da ist, kann sich nur verstehen, wenn es hinter die vielen Drapierungen gelangt, die zwar dem Kostümfest alle Ehre machen, nicht aber d a s offenbaren, was sich dahinter verbirgt. Auch der hungrige Geist kann sich im Labyrinth verlieren, wo er etwas später unter ungünstigen Bedingungen hineinmorpht in das eher Gespenstische. Und zuweilen sieht man ganze Länder wie ein Narrenschiff durch den Nebel gleiten, so, als gäbe es noch eine Richtung. Doch die Welt als Universität hat wiederum auch ihre Anziehungskraft. Sehr viele Menschen haben nun Zugang zu den verfügbaren Vorlesungen, und es kommt darauf an, wie man das Wahrgenommene und Gehörte integriert in den eigenen Kosmos. Und wie soll man sich eine/n hell begeisterten Trump-Anhänger/in vorstellen können, wenn das, was wir da sehen, für uns gar nicht denkbar ist. Wenn man beobachtet, wie leicht der Verrat um einen Narren herum gelingt. Weil die Habgier nach diesem und jenem d i e Art von bereitwilliger Blindheit erschafft, die das Kostüm eines nackten Königs bejaht, ja bejahen muss, weil der Preis für den Posten schon zu hoch war und ist. Und wer bangt nicht manchmal um die Glaubwürdigkeit des eigenen Auftritts, geht es doch immer in letzter Konsequenz um den Tod und um das Leben. Das kann schon beängstigend wirken, wie an bedeutungsschwangeren, politischen Hotspots so gnadenlos gezockt wird, sodass jeder beliebige Thriller dagegen verblasst. Denn hallo!, wir sind hier live auf Sendung, und was dieser Irrwisch in Amerika zu tun fähig ist, hat Rückwirkung auf uns alle. Ich finde schon, dass jede/r Einzelne zählt. Jede/r, auf deren menschliche Beweglichkeit man sich verlassen kann, was sich früher oder später so verstehen lässt, dass ich mich auf meine eigene menschliche Beweglichkeit verlassen können muss. Können wollen müssen dürfen. Und ja, die menschlichen Darbietungen haben sich schon immer zwischen extremen Höhen und Tiefen bewegt, zwischen Himmel und Hölle. Aber nicht immer ist es so ausschlaggebend, auf Ursache und Wirkung zu achten. Dann aber schon: wenn sich unser Blick verliert in den schmelzenden Eisschollen, und wir auf einmal die verschlingende Mikrowelle sind, die sich ihres Urgrunds gar nicht bewusst war. Ihres Zerstörungspotentials.