Ich erinnere mich sehr wohl an die Zeit, wo ich überzeugt davon war, dass, wenn innen ein Erkenntnislicht anging, es sich auch automatisch auswirken würde auf das einen Umgebende. Das wurde dann schon klar mit der Zeit, dass das nicht wirklich funktioniert. Außerdem muss man an bestimmten Punkten des Weges auch erstaunt wahrnehmen (wollen), was einem so alles einleuchtend vorkam in bestimmten Räumen oder Einrichtungen oder Schulungsorten, wo man, wenn man Glück hatte, nicht nur darauf aufmerksam gemacht wurde, alles selbst zu bedenken, sondern auch dazu in der Lage war. Als Humbertio Maturanas Buch zu mir kam mit dem Titel „Vom Sein zum Tun“, überlegte ich, warum er wohl diesen einleuchtenden Titel gewählt hatte mit dem feinen Hinweis, erst einmal zu klären, was man als Sein empfindet, und von da aus zum Tun zu gelangen. Von innen nach außen. Es hat sich auch gezeigt, dass zu viel der Innenschau auch das Außen abschotten kann, und zu viel Außenschau das Innen. Jahrelang schien es auch gar nicht so wichtig, sich in analytischen Präzisionen zu verfangen. Vor allem, wenn man vom Orient her geschult worden war: wie man aus den Verstrickungen des Denkens und unreflektierten Handelns herausfinden kann, zu sich selbst, klaro. Dann die endlosen, notwendigen Definitionen und Reflektionen über das Ich, das Selbst und das Ego, und das verunsicherte Herumtraben am Tellerrand mit der drängenden Frage, wie man sich von den Karotten befreit, die man zum Aufbau der Identität(en) gezüchtet hat. Das sind die ewigen Themen um Delphi herum, und da, wo sich Menschen sammeln, um Gleichgesinnte zu treffen, geht es meist ähnlich her. Man muss unbedingt wissen, dass andere auch auf der Wanderschaft sind. Klar, da fällt einem vieles auf, was zu ergründen ist, und dass man lernt sich zu wehren, wenn jemand einem die Welt erklärt, die man gar nicht so kennt und sieht, obwohl sich darin scheinbar so viele über so viel Unverständliches einig sind. Und dann die Widersprüche verstehen und annehmen. Auch ein Zu-sich-zurück ist ein Vorwärts, denn genau in dem Nu, den es braucht für den mutigen Schritt oder Sprung, zeigt sich die Angst dem Haltlosen gegenüber. Dabei ist es ganz anders. Man landet im eigenen Sein. Das wird uns beschäftigen bis an das eigene oder der Welt Ende: bis eine Seinsqualität sich uns ergibt und sich zeigt, von der wir sagen können, dass wir sie weder alleine erschaffen haben noch an ihrer Existenz unbeteiligt waren.