Das Haus heißt „Quintinha Mojud“. Was bedeutet es, frage ich die Besitzerin und erfahre: „Landhaus Mojud“, und dass „Mojud“ der Name eines Mannes aus einer Sufi-Geschichte ist, der seiner inneren Stimme treu war und ihr bedingungslos folgte. Sie führte ihn zu allem Möglichen und Ungewissen und lehrte ihn viele Dinge aus dem direkten Dasein, die ihn direkt da sein ließen ….“Mojud“ bedeutet „jemand, der anwesend ist“….
Ja, das Meer….kenne ich jemanden, der noch nie am Meer war? (Ja) Wie kann man es vermitteln, wo es doch gar nicht geht…Es ist besungen und bedichtet worden, weil es anregt, das einen verstummen lassende zu erfassen, wissend um seine Unfassbarkeit…Nicht alle Wege führen zum Meer, und nicht alle Küsten und Strände beleben den poetischen Geist, aber dann kommt doch der Augenblick wie heute, wo er hinführt in dieses tiefe, innere Aufatmen und eine entgrenzte Aufmerksamkeit : es ist noch da, das geheimnisvolle Überwältigtsein von Weite und Schönheit…Oben im Bild ein Ort wie ein Schiff, auf dem man nur sitzen und schauen kann – ringsum steile Felswände, die wissen lassen, dass nicht alles von Menschen begehbar ist. Eine junge Frau kommt, zückt schnell das Smartphone und geht wieder. Sie hat das Meer in der Hand, nur welches….ich habe ja auch nur 1 Bild gemacht : seht mal mein Meer!, und wie es mich trieb in das kindliche Staunen….
Nachmittags dann mit den Füßen im Sand und an steiniger Küste und bei Ebbe, sodass das Meer zum Schwimmen nicht erreichbar ist. Nur ein paar Fischer bewegen sich geisterhaft zwischen schwarzen, rauhen Steinen. Im Sand lagern einzelne tiefschwarze und weiße Gebilde herum…ahh!, Steine und die erschreckende Kunst, die sie bergen können…aufheben, aber dann doch auch wieder hinlegen…es ist ja alles viel immenser, als es gedacht werden kann…