Die drei trefflichen Bilder kommen, soweit ich mich erinnere, aus Ausgaben der „Zeit“ und der FAZ. Die neueste Abbildung ist die in der Mitte von den „Sisters of the Valley“ auf ihrer Hanfplantage. Der bayrische Tütenraucher ist auch schon vor einer ganzen Weile erschienen, und der Gartenzwerg ist bestimmt schon 10 Jahre alt, sicherlich ein Unikum unter den 25 Millionen Gartenzwergen, die in Deutschland angeblich in den Gärten herumstehen sollen. Anlass zu dieser Gelegenheit gab mir die Nachricht, dass heute in Düsseldorf eine Demonstration angemeldet ist, die sich für Cannabis durch die Straßen wälzt. Na ja, wälzen wird’s wohl nicht werden, aber immerhin gibt es einigen Menschen die Gelegenheit, etwas auszudrücken, was ihnen am Herzen liegt. In Indien müsste es dafür keine Demo/nisierung geben, denn wer will, der hat’s nicht weit. In solchen kulturellen Andersartigkeiten des Umgangs mit den Dingen sieht man auch ziemlich schnell, dass keineswegs alle mit dem „Gras“ geplättet sind, nur weil man es draußen in Büschen finden kann. Es wächst ja auch da, wo es niemand raucht oder verkauft. Es ist eine Pflanze, sehr hübsch noch dazu. Auch dort hat man schon gemunkelt, dass mal jemand nicht informiert wurde, dass Ganja im Glas ist, das ist fies. Von Toten ist mir nichts bekannt, ich meine Leute, die daran gestorben sind. Die, die mir bekannt sind als Leben lang „Bang“-zu-sich-Nehmende, denen geht es gut, soweit ich das beurteilen kann. Meine Übung ist ja eher, keine Meinung über etwas zu bilden, worüber ich keine Meinung habe. Aber hallo!, diese Pflanze zu verteufeln, weil sie eine Einstiegsdroge zu hartem Zeug sein soll, da muss ich widersprechen. Wer irgendwo einsteigen will, tut das mit oder ohne. Auch der Alkohol und die Zigarette sind Einstiegsdrogen in düstere Geschichten. Ich war auch überrascht nach 20 Jahren begeistertem Zigarettenrauchen, dass meine Lunge keinen Schaden hatte. War es, weil ich rauchen damals so schön fand? Heute, thank you very much, bitte keine Zigarette in nächster Nähe, wer hätte das gedacht. Nun sollen die „wirklich und wahrhaftig“ Schmerzleidenden die Pharmaindustrie beglücken und das verchemikalisierte, teure Produkt in der Apotheke abholen, wenn 3 Pflänzchen an ihrem Fenstersims einen Einstieg in mehr Wohlbefinden gewährleisten würden. Denn ob das als Schmerzmittel wirklich funktioniert, möchte ich stark bezweifeln. Natürlich kann jede/r Einheimische der Welt sich beim täglichen Wiederholungszwang von egal was mal fragen, ob sich dahinter nicht ein Schmerz verbirgt, oder ob es nur die Sahne auf dem Lebenstörtchen ist, der Kaffee und der Alkohol und die Tabletten und das Essen und überhaupt…….Auf jeden Fall freue ich mich, dass die Demonstration in Düsseldorf von strahlendem Wetter begleitet sein wird oder bereits ist, und vielleicht gelingt es ihnen ja auch, in der Bevölkerung ein paar moralische oder scheinheilige Knötchen zu lockern.