Heute früh im Garten: zwei Rehe, ihres Weges gehend, bzw. an unserem Erfeu frühstückend. Das kann in ungewisser Wehmut an paradiesische Zustände erinnern, wobei auch Rehe einem die geschätzten Rosensträucher anknabbern können, wenn man nicht die trennsicheren Zäune aufgebaut hat. Hier in der Gegend sind auch die Wildschweine nicht so beliebt trotz der freien Gangart, denn sie wühlen ungeheure Massen von Erde auf, um etwas für ihre Geschmacksrichtung zu ergattern. Auch Katzen und Kater gehören meistens irgendwo in einen Haushalt, und Hunde müssen an die Leine und lassen ihre Besitzer:innen in demütige Haltungen verfallen. Und doch ist es wahr, was Jane Goodall gesagt haben soll, nämlich dass wir in der Welt der Tiere leben. Es gibt ja noch all die Tiere, die wir selten oder nie sehen, die aber dennoch unter uns und über uns (ach ja, die Vögel!) leben und um uns herum, und die sich alle ihrer natürlichen Programmierungen gemäß fortbewegen. So wohl auch der Mensch, der schon sehr auffällt mit seinen exzentrischen Ideen, viele davon im Kontext wild entfachter Leidenschaften um die Beherrschung der Erdkugel sich drehend. Obwohl das Vergängliche vollkommen offenliegt in seiner klaren Anwesenheit, was wiederum das Geheimnis des gelungenen Aktes ist. Das Seil wird dünn und man bewegt sich auf unsicherem Terrain. Jetzt gilt es, loszulassen von der Vorstellung, um das Seiende in seiner direktesten Form zulassen zu können. Dem eigenen Atem zu lauschen in der lebendigen Fülle, getarnt als die große Leere. Und dann das befreiende Lachen! Die Welt verschwindet ja nicht, nein, ganz im Gegenteil: Rehe am frühen Morgen – Wildschweine – Vögel!