S.F.

Meine frühe Leidenschaft für Science Fiction fand ihren Gegenpart erst in Indien, als ich selbst bezeugen konnte, dass die großzügig dargereichte Erotik der Götterwelten sich auf einer anderen Ebene plötzlich verdichten konnte in der diamantenscharfen Präzision eines geometrischen Diagramms. Kommt drauf an, wie man es sehen möchte, und wie man es sehen kann. Und nicht umsonst wird es nun einiges Staunen geben in der gerade entstehenden Zukunft, dass ausgerechnet ‚die Inder‘ zu den führenden Gehirnen der neuen Weltordnung gehören, wie bereits von Bangalore bis Silicon Valley bekannt ist. Diese zeitlose Fähigkeit des Menschen, im eigenen System vom Tagtraum bis zum abstrakten Gedanken alles selbst einstellen zu können, wird meines Erachtens gebremst durch die maßlose Verherrlichung der künstlichen Intelligenz. Aber ich sehe natürlich auch, dass künstliche Intelligenz da ist und bleiben wird, also muss man mit ihr umgehen. Aber nein, Sir (sage ich nun zu Ray Kurzweil), verschmelzen mit der Maschine, damit sie mich nicht verschlingt, das werde ich nicht. Es gibt ja nie nur einen Weg, und außerdem gibt es universelle Gesetze, auf die man sich verlassen kann. Ray Kurzweil prophezeit, dass es in 4 Jahren soweit sein wird, dass künstliche Intelligenz die menschliche übertreffen wird und dadurch Singularität entsteht, also durch Verschmelzung von Mensch und Maschine. Ich sehe als Prozess ganz Ähnliches, aber auf ganz andere Weise. Mein präziser Punkt des Vorgangs hin zu einer Singularität geschieht durch Verschmelzung mit mir selbst, ein auf natürlichste Weise radikaler Gedanke. D.h., anstatt technische Daten füttern zu müssen, muss ich die Krücke meiner kompletten Datenbank lassen und unabhängig werden von ihr. Denn wenn das Praktizierte und Gewusste und Gelernte dann nicht mehr da ist, dann lohnt es sich (an diesem präzisen Punkt) nicht, daran festzuhalten.


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