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nonkonforme Singularität

Sich auf möglichst breiter Gedankenbasis den jeweils dazugehörigen Humor zu erhalten, ja, ihn unbedingt zuzulassen und ihm den gehörigen Raum zu schenken, scheint mir für die jetzige Zeite unerlässlich. Kommt er automatisch ins Haus und stellt sich höflich vor? Nein, tut er nicht, und warum ist dieses wunderbare menschliche Phänomen überhaupt männlich beartikelt? Es gab ja immer Gerüchte, dass Frauen auf jeden Fall weniger Humor hätten haben sollen als die männlichen Geschöpfe. Aber kein Wunder, denn wahrscheinlich ist eine witzige Frau im Haus eine größere Herausforderung für humorlose Patriarchen oder Weltendauererklärer als eine schweigsame Schattengestalt, die, wohl wissend unter all den unsichtbaren Burkas, was ein falsches Wort alles anrichten kann, bis es überhaupt nichts mehr zu lachen gibt. Zum Beispiel kann ich mir nicht vorstellen, dass gerade in Afghanistan irgend jemand was Witziges an ihrem Staat entdecken kann. Und trotz allem Entsetzen über die Unzahl der Todesopfer bei diesem Erdbeben kann man zumindest noch einmal auf krasseste Weise verstehen, wie groß der Abgrund zwischen Idee und Wirklichkeit werden kann. Und zugegebenerweise kann man auch nicht über jede von Humanoiden produzierte Groteske lachen. Man könnte sehr wohl, wenn es nicht das immense Leiden gäbe, das uns gegen alle Widerstände zum Mitgefühl führt. Trotz aller tragischen Vorführungen darf man dennoch das Lachen und den Humor nicht verscheuchen. Schließlich ist das Ganze gleichzeitig auch eine Komödie, und wenn man das vergisst, wird man unendlich traurig und verstört, und das ist ungesund und hilft absolut niemandem.


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