Wie wird man etwas los? ist eine der unsterblichen Fragen, die sich immer mal wieder von ihrer Angestaubtheit befreien und auf etwas Bestimmtes zutreffen. Die Frage kann ja auf ziemlich vieles zutreffen, sei es eine Erkältung, eine Romanze, eine Leiche, eine Bedrücktheit undsoweiter, ach ja, Moment, Trump habe ich jetzt glatt vergessen auf dieser lockeren Liste, ein gutes Zeichen. Aber gerade durch ihn ist ja die Frage wieder so aktuell geworden. Oft lässt man etwas zu oder holt etwas heran, was man innerhalb bestimmter Zusammenhänge glaubte, haben oder erleben zu müssen, und dann: was damit anfangen. Oder die halbe Bevölkerung eines Landes wählt eine menschliche Form, die ihnen vorkommt wie ein Gott, nur um etwas später erkennen zu müssen (wenn überhaupt), dass sie einer Phantasiefigur verfallen sind, die nun an ihnen und ihrem Leben zerrt wie ein Alptraum, der sich vor den Augen als greifbare Realität auflöst. Das muss auch den Attentätern wie Stauffenberg um Hitler herum so gegangen sein, dass die Frage, wie man diesen Irren wieder loswird, immer dringlicher wurde. Wenn die lange und gerne übersehene Abwärtsspirale einmal in Fahrt ist, müssen sich bereits Taumelnde entscheiden, ob sie noch abspringen können oder mit untergehen im Sog des vergifteten Allgemeinwohls. Wenn manche dann trotzdem wissen, was sie tun, werden sie später, tot oder lebendig, als Helden gefeiert. Die Heldentat war, trotz des dumpfen Schleiers der Selbsttäuschung dann doch noch das klare Bild vor Augen holen zu können, das im Hintergrund bereits zögernd angelegt war. Wie wird man etwas los, was einem nicht guttut. Vielleicht muss man, um das erkennen zu können, die Idee des Gutseins an sich loslassen.