verlaufen

Wenn das ‚Auserwählten‘- oder ‚Ich bin was ganz Besonderes‘-Syndrom krasse Formen annimmt wie bei Elon Musk (z.B.), kann es zum Nachdenken anregen. Wenn das meist heimliche ‚Möchtegern‘ nicht so aktiv wäre, wäre die Sache einfacher. Denn ja, jeder Mensch ist ja dadurch, dass er einzigartig ist, schon was Besonderes, aber eben aus dieser Existenz-Position heraus wie alle Anderen. In der gewünschten Auslese geht es ja um Abgrenzung, und sie beherrscht überall den Raum auf ganz natürliche bis ganz künstliche Weise. Überall, wo Zugehörigkeit gelingt, gibt es automatisch Ausgrenzung, die allerdings nicht aktiv ausgedrückt werden muss. Es ist nicht sichtbar draußen, ob jemand den Meistergürtel in der Karatewelt erworben hat, sich in der BDSM community angenommen fühlt, oder was für eine eigene Welt er oder sie sich unabhängig von Anderen gestalten wollen. Durch die radikale Durchtätowierung der Menschenhaut ist das sonst eher Verborgene in die Sichtbarkeit gerückt, und nun weiß man etwas mehr über die Vielfalt der menschlichen Erscheinung, sehr darauf bestrebt, dem flüchtigen Lebensverlauf eine persönliche Note aufzusetzen, damit es einem zumindest vorkommt wie ein Spur. Und natürlich kann man auch die uralte Anregung ‚Erkenne dich selbst‘ infrage stellen, es zwingt einem niemand ein Zugeständnis ab. Allerdings zeigen uns gelebte Beispiele, dass gerade die Meisterschaft über das eigene Handeln und Denken und dem daraus resultierenden Sein nicht nur zu größerer Gelassenheit führt, sondern den Vorteil hat, dass die Suche nach der Besonderheit… sich ergibt?, oder sich im Sande verläuft?


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