Ich weiß immer noch nicht, wer die Bezeichnungen der Kalendertage bestimmt, aber heute ist jedenfalls, so höre ich, der ‚Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen‘. Seit 1981 also organisiert sich vor allem die Frauenwelt, um die es ja hier geht, und demonstriert gegen männliche Gewalt und thematisiert diese Gräueltaten gegen Mädchen, Prostitierte, kämpft gegen Sextourismus, Beschneidung, Zwangsheirat usw. Inzwischen hört man, dass es immer mehr wird. Kann es wirklich sein, dass es in Mexiko z.B. täglich 10 Femizide sind, da muss man ja aufpassen, dass man sich nicht aus Versehen sagen hört ‚bei uns ist es täglich nur 1 Frau, macht immerhin 365 Morde im Jahr. Mehr Frauenhäuser werden gebaut, Kinder missbrauchende religiöse Oberhäupter wissen jetzt, dass es nicht mehr so einfach ist wie früher. Deswegen gibt es doch das Darknet, damit die Herren sich besser und ungestörter organisieren können. Jetzt würde ich mal gerne nicht hören, dass Frauen doch auch…mitmachen? Be den ersten Zeichen, möchte man rufen: weggehen!!! Aber wie sehen sie aus, die ersten Zeichen? Als Kind bin ich mal unvorschtig über die Straße gerannt, da stand der Mann mener Mutter, also nicht mein Vater, und hat mir seinen Fingernagel ins Ohrläppchen gedrückt. Der war für mich gegessen, ich habe in einer Geheimsprache furchtbare Drohungen erfunden und ausgesprochen, da war die Nähe verscherzt. Ich weiß, das ist so komplex und vielseitig, es nimmt einem den Atem. Ja, die Mütter spielen auch mit, aber beantwortet das die Fragen? Was haben wir denn für Fragen, und um wieviele Antworten wird noch gerungen werden müssen, während der Missbrauch einfach weitergeht. Und diese stille Revolution dagegen braucht unendlich viel Zeit, denn auch die Organisation gegen die jahrtausendelangen sexuellen Entgleisungen der Männer braucht vor allem eine solide finanzielle Unabhängigkeit der Frau, aber auch das ist nur ein Staubfaden im Gewebe des aktuellen Wahnsinns. Es ist so krank, dass ein Geschlecht das andere derart fürchten muss, sodass Männer behaupten, ihre Frauen vor dem gefährlichen Draußen schützen zu müssen, bevor man sie fragt: vor wem denn!!!? Nun, trotz des erotischen Sadismus, dem in manchen Kulturen gefrönt wird wie zum Beispiel mit der männlichen Phantasiegestalt der Geisha, ist das nun verboten worden, aber an die Schamlippen der Mädchen vieler Länder wird immer noch die Rasierklinge angesetzt. Man kennt den ursprünglichen Mechanismus des latent Missbräuchlichen schon auch in seinen allerersten Bestrebungen von sich selbst, wenn man zum Beispiel den eigenen Schmerz gerne in irgendeiner Form an andere weiterreichen möchte, damit man die Bürde besser tragen kann. Die Verharmlosung der Triebimpulse gehört auch zu diesen Spielabarten. Uns allen geht es nicht gut mit dieser Horrorshow, und so kann man auch hier nur im Umfeld der eigenen Lebensbahn wachsam sein auf sich und auf andere. Und scheinbar müssen die Tabuthemen doch an die Wände gestrahlt werden, wenn auch nur als wichtige Bestrebung gegen die Gleichgültigkeit.